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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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bitte kommt mir nicht auf die Idee, uns zu unterschätzen“, erklärte im gleichen Moment Oberstudiendirektor Schröder in seiner Maximilianschule. „Wenn uns vielleicht auch der eine oder andere durch die Lappen ginge, den größeren Teil der wirklich Beteiligten würden wir ausfindig machen. Da könnt ihr Gift drauf nehmen -“
    „Was wäre die zweite Möglichkeit?“ fragte im Prinz-Ludwig-Gymnasium der Boß der Glorreichen Sieben.
    „Man verzichtet auf eine Untersuchung, und die ganze Schule wird bestraft“, erwiderte Herr Senftleben seelenruhig. „Was für uns Lehrer den Vorteil hätte, daß wir euch nicht nachspionieren müßten -“
    „Und welchen Vorteil dürften sich die Schüler dabei erhoffen?“ fragte Emil Langhans scheinheilig. Seine Stimme klang wieder einmal wie Fingernägel, die auf einer Schallplatte kratzen. „Im zweiten Fall könntet ihr euch zumindest einreden, daß man euch bestraft, obgleich ihr unschuldig seid.“ Herr Senftleben mußte schmunzeln, ohne es zu wollen. „Die Rolle eines Märtyrers ist nicht zu verachten“, gab er zu überlegen.
    „Ganze Wellen von Mitgefühl würden über euch zusammenschlagen.“
    „Gesetzt den Fall, wir entscheiden uns für die zweite Möglichkeit“, meinte Paul Nachtigall. „Was würde das für die ganze Schule bedeuten?“
    „An vier schulfreien Samstagen hintereinander fünf Stunden Nachsitzen unter Aufsicht -“
    „Ach du dickes Ei stöhnte der kleine Junge mit dem fehlenden Vorderzahn.
    „Wir haben uns die Samstage überlegt“, fuhr Herr Senftleben ungerührt fort, „weil wir euch an den übrigen Schultagen nicht zusätzlich belasten wollen.“ Er blickte zum Fenster hinaus. „Schüler sind ja so zarte Pflanzen, und eure Gesundheit liegt uns sehr am Herzen.“
    „Vier Samstage hintereinander“, wiederholte der schlaksige Junge aus der Oberstufe. „Ist das nicht doch zu gesalzen, Herr Direktor?“
    „Keinesfalls, wenn ihr bedenkt, um was es geht“, erwiderte Herr Senftleben. „Immerhin könnte man den nächtlichen Besuch in der Maximilianschule als glatten Einbruch bezeichnen -“ Er stand auf, spazierte zum Fenster und blickte durch die kahlen Äste des Kastanienbaums in den Schulhof. „Ich nehme an, ihr wollt euch jetzt beraten.“
    Die Klassensprecher steckten ihre Köpfe zusammen. Auch Oberstudiendirektor Schröder hatte in seinem Büro gerade verkündet, was die gesamte Schule im zweiten Fall zu erwarten hätte, und die vor seinem Schreibtisch versammelten Klassensprecher waren genauso geplättet wie die anderen.
    Herr Schröder blieb in seinen Sessel zurückgelehnt und wartete.
    Ulli Buchholz, der Junge mit der Stupsnase, betrachtete fasziniert den schwingenden Fuß seines Schuldirektors. Auf und ab, auf und ab, wie ein Metronom. Schließlich sagte er, ohne sich um die anderen zu kümmern: „So wie die Dinge liegen, kommt nur die zweite Möglichkeit in Frage.“
    „Also die ganze Schule?“ versicherte sich Oberstudiendirektor Schröder.
    „Sehr richtig“, antwortete Ulli Buchholz und blickte jetzt fragend zu den anderen.
    Die überlegten nicht lange und nickten mit den Köpfen.
    „Schön“, sagte Herr Schröder. „Da wäre aber noch was.“ Er nahm den Telefonhörer wieder vom Schreibtisch, und die Schüler horchten auf.
    „Noch was?“ fragte Ulli Buchholz und kniff die Augen zusammen.
    „Herr Kollege, hören Sie mich?“ fragte der Direktor der Maximilianschule.
    „Ja, da bin ich jetzt auch wieder am Rohr“, meldete sich Herr Senftleben am anderen Ende der Leitung. Und gleich darauf sagte er: „Meine Herren haben sich genauso entschieden. Das wäre also klar
    „Noch nicht ganz“, bemerkte Emil Langhans. „Sie sagten gerade, da wäre noch etwas- “
    „Allerdings“, erwiderte Herr Senftleben und sprach dann erneut ins Telefon: „Es geht noch um diese Bedingung, Herr Kollege. Haben Sie schon darüber gesprochen?“
    „Ich war gerade dabei“, antwortete Oberstudiendirektor Schröder. „Einen Augenblick noch -“ Anschließend erklärten die beiden Herren ihren versammelten Klassensprechern, daß die Regelung, der sie gerade zugestimmt hatten, von seiten der Lehrer und ihrer Direktion ein gewaltiges Entgegenkommen sei, zu dem sie sich nur bereit finden könnten, wenn sich beide Schulen mit einer zusätzlichen Bedingung einverstanden erklärten.
    „Und das wäre?“ fragte der Junge mit der Stupsnase. „Burgfriede“, antwortete Oberstudiendirektor Schröder. „Wir haben ein gewisses Verständnis für

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