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Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel

Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel

Titel: Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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in Ihre Überlegungen nicht einbeziehen sollten.
    „Vorerst sind wir bei Null“, erklärte Herr Ringelmann und strich sich über die kurzgeschorenen blonden Haare. „Und das bedeutet, daß im Augenblick noch jeder der Täter gewesen sein kann.“
    „Wieso haben Sie den Einbruch eigentlich nicht vorausgesehen?“ fragte Karlchen Kubatz ziemlich unverfroren und wie aus heiterem Himmel den immer noch bewegungslos in seinem Sessel lehnenden Meister. „Entschuldigen Sie, aber Voraussehen ist doch Ihr Job.“
    Der beleibte Inder lächelte wieder sein ölig freundliches Lächeln. „Klar wie die Morgenröte erkennst du deines Bruders Schicksal, sagt der Weise“, antwortete der berühmte Kunwar Singh leise, „doch deine eigene Lebensbahn soll dir verborgen bleiben bis zum ewigen Nirwana.“
    „Ach, so ist das“, murmelte Paul Nachtigall.
    „Wir müssen jetzt aber schnellstens auf unsere Zimmer“, warf Chefredakteur Kubatz dazwischen. „Ich habe keine Uhr bei mir, aber ich glaube, es ist schon verdammt spät.“
    „Verstehe, die Sendung heute abend“, meinte Kriminalkommissar Ringelmann. „Sie sind der Kandidat?“ wandte er sich an Herrn Bissegger. „Ich kenne Sie vom Bild in der Zeitung und drücke Ihnen die Daumen.“
    „Was ich sicherlich gut gebrauchen kann“, meinte der junge Referendar.
    „Und ihr seid die Sieben Detektive“, fuhr Herr Ringelmann fort. Er blinzelte zu den Glorreichen Sieben hinüber.
    „Kriminalkommissare lesen also auch die BZ“, bemerkte der dickliche Sputnik.
    „Falls ihnen die Herren Verbrecher Zeit dazu lassen“, erwiderte der Kriminalkommissar und wollte in ein mittelprächtiges Lachen ausbrechen. Aber dazu kam er nicht mehr. Im selben Augenblick rief nämlich eine aufgeregte Stimme: „Das kann doch nicht wahr sein!“
    Die Stimme gehörte dem hellblonden und überdurchschnittlich großen Aufnahmeleiter vom ZDF, der sich zur Tür hereingedrängelt hatte. „Ich steh’ mir unten neben meinem VW-Bus die Füße in den Bauch, warte, warte und warte. Allmählich krieg’ ich’s mit der Angst zu tun, fang’ an zu schwitzen, sprinte in die Hotelhalle und erfahre vom Portier, daß die Herrschaften zur Zeit in der sechsten Etage auf 605 von der Kriminalpolizei ausgequetscht werden.“ Die Worte waren aus ihm herausgesprudelt wie ein Wasserfall, und er hatte nicht ein einziges Mal Luft geholt. „Spätestens in einer halben Stunde erwartet man uns im Studio, und Sie stehen hier noch, mir nichts, dir nichts, in Bademänteln herum. Es ist zum Verrücktwerden!“ Die kleine Versammlung in der Bellevue-Suite hatte verblüfft zugehört und blickte ein wenig vorwurfsvoll zu dem jungen Mann hinüber.
    „Ihr Benehmen, mein Herr...“ begann der elegante Sekretär des indischen Hellsehers.
    Aber Herr Ringelmann unterbrach ihn: „Hier ist ein Verbrechen dazwischengekommen, und die Herrschaften haben den vermutlichen Täter gesehen. Ich konnte auf sie als Zeugen leider nicht verzichten.“
    „Und ein paar Millionen Fernsehzuschauer sind Ihnen total schnuppe, wie?“
    „Das nun auch wieder nicht“, meinte der Kommissar und blickte auf seine Armbanduhr. „Wann, sagen Sie, müssen unsere Freunde im Studio sein?“
    „In einer knappen halben Stunde.“
    „In den Tempelhofer Ateliers vermutlich?“
    „Ja, aber das schaff ich nie“, meinte der Aufnahmeleiter Nowak bekümmert. „Ich muß mit meinem Bus quer durch die Stadt, und das noch mitten im Berufsverkehr.“
    „Dann wollen wir mal ganz hurtig auf die Tube drücken“, meinte Kriminalkommissar Ringelmann und war von einer Sekunde zur anderen wie ausgewechselt. Er bedankte sich im Telegrammstil bei den Bad Rittershudern , die alle noch einigermaßen nasse Haare hatten. „Ihre Beobachtungen sind sehr hilfreich gewesen und bringen uns bestimmt ein ganzes Stück weiter.“ Er legte seine Hand auf die Schulter von Fritz Treutlein und blickte zuerst ihm und dann den übrigen Jungen in die Augen. „Na ja, die Sieben Detektive, kein Wunder.“ Trotz der gebotenen Eile machte er eine Pause und nickte lächelnd mit dem Kopf. „Es kann sein, daß ich euch noch brauche. Aber für den Augenblick verfügen Sie sich jetzt alle auf dem schnellsten Weg in Ihre Zimmer und ziehen sich um. Inzwischen organisiere ich einen Funkstreifenwagen, der Ihren VW-Bus durch den Verkehr schleust. Ich glaube, das kann ich in diesem Fall verantworten. Was meinst du, Gerhard?“
    „Und ob“, erwiderte sein jüngerer Assistent. Dabei nahm er bereits den

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