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Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel

Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel

Titel: Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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ist doch gemeingefährlich.“

„ Det fiel mir uff“
    Berlin hatte nicht gerade den roten Teppich ausgerollt wie bei einem Staatsbesuch oder dergleichen.
    Aber immerhin gab es doch ein mittelprächtiges Blitzlichtgewitter, als die Expedition aus Bad Rittershude auf dem Flugplatz Tegel mit ihrem Gepäck durch die Sperre stiefelte.
    „Willkommen an Havel und Spree, mein Name ist Jürgen Kaminski“, sagte ein schlanker jüngerer Mann, der so braun gebrannt war, als käme er gerade aus einem Urlaub mit viel Sonne. „Ich bin von der BZ und soll Sie journalistisch beschatten sozusagen. Zusammen mit Barbara von unserer Bildredaktion...“ Er unterbrach sich und blickte zu dem jungen Mädchen hinüber, das weiterhin ihre Computerblitze abschoß. Ihr schwarzes Haar war lang, und sie trug es offen. Sie hatte drei verschiedene Kameras umgehängt. Mal knipste sie mit der einen und dann wieder mit einer anderen. Ihre Hände arbeiteten schnell und genau.
    „Hallo“, sagte die Fotografin in ihrer zitronengelben Samthose, ohne sich stören zu lassen. Sie nahm gerade wieder einen ihrer Apparate vors Gesicht und kniff das linke Auge zu. Fast im selben Augenblick drückte sie auf den Auslöser. Es schnurrte kurz und machte klick.
    „Also, wir beide“, fuhr der braungebrannte junge Mann fort, „werden Sie in den nächsten zwei Tagen keine Viertelstunde aus den Augen lassen. Damit müssen Sie sich leider abfinden.“ Er grinste und gab zuerst Herrn Kubatz und dann Herrn Bissegger seine Hand. „Vermutlich sind Sie der Kollege von den Bad Rittershuder Nachrichten, und Sie sind der Kandidat“, sagte er dabei. Danach begrüßte er die Glorreichen Sieben, ebenfalls jeden einzelnen mit Handschlag. Und jedesmal wiederholte er: „Willkommen — willkommen — willkommen!“ Im ganzen eben siebenmal.
    „Und ich heiße Thomas Nowak“, stellte sich ein hellblonder Bursche vor, der kaum älter war als der BZ-Reporter. Er hatte sich bisher im Hintergrund gehalten, war überdurchschnittlich groß und trug eine hellbraune Wildlederjacke, die nicht mehr ganz neu war. „Ich bin Aufnahmeleiter beim ,Großen Preis' und soll Sie alle zusammen ins Hotel bringen.“
    Das allgemeine Händeschütteln wiederholte sich. „Darf ich Ihnen Ihren Koffer abnehmen?“ fragte der hochgewachsene Jüngling vom Fernsehen, der ein ziemliches Lausbubengesicht hatte. „Gepäckträger sind hier am Flugplatz nämlich Mangelware.“
    „Besten Dank“, sagte Herr Bissegger. „Aber das ist wirklich nicht nötig.“ Und auch Chefredakteur Kubatz sträubte sich. „Sehr freundlich, aber so alt bin ich nun wirklich noch nicht.“
    „Wie bitte, kein Rolls-Royce?“ fragte Emil Langhans und tat maßlos enttäuscht, als Herr Nowak die Reisegesellschaft zu einem weißen VW-Bus führte, der auf beiden Seiten in Tintenblau die drei Buchstaben Z und D und F zeigte.
    „Ich bitte um Entschuldigung“, meinte Aufnahmeleiter Thomas Nowak, während er die Tür aufschob. „Aber unser Rolls ist ausgerechnet heute beim TÜV, und wir haben leider keinen Ersatz.“
    „Nicht zu fassen“, meinte Paul Nachtigall und pfiff durch die Zähne. „Vermutlich sind wir mit ganz falschen Vorstellungen über das Fernsehen hierher gekommen...“
    „Jetzt bleibt aber auf der Matratze und redet keinen solchen Stuß“, schaltete sich der Chefredakteur aus Bad Rittershude ein. „Die Herrschaften kennen euren merkwürdigen Humor ja schließlich noch nicht und nehmen euch womöglich ernst!“
    „Ach, wir werden gar nicht ernst genommen?" empörte sich der dickliche Sputnik. „Das ist ja wohl die Spitze vom Eisberg!“
    „Ich kann mich für diese Nußknacker nur entschuldigen“, bemerkte Herr Kubatz zu den beiden Berliner Herren und der Fotografin Barbara. „Ansonsten bin ich machtlos.“
    Jetzt brachen die sieben Jungen in ein wieherndes Gelächter aus, das sich erst wieder legte, als sie in den Fernsehbus geklettert waren. Es wurde verdammt eng auf den schmalen Bänken, weil sich auch die beiden BZ-Leute in den Wagen gedrängelt hatten.
    „Wie ein Schulausflug“, bemerkte Manuel Kohl. „So was Ähnliches ist es ja auch“, bemerkte Herr Kubatz trocken.
    „Übrigens läßt sich Dr. Plaschke entschuldigen, Herr Kollege“, sagte der junge BZ-Reporter zu Herrn Kubatz, als der VW-Bus gerade vom Zubringer zur Schnellstraße einbog. „Aber um diese Zeit haben wir unsere erste Redaktionskonferenz, und da wird er gebraucht. Er will versuchen, Sie im Hotel zu sehen.“
    „Ich kann mir

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