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Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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das ziemlich schmutzige Gesicht zu waschen.
    In diesem Augenblick klingelte das schnurlose Telefon, Rose nahm ab und schloss die Badezimmertür hinter sich. Es war ihre Mutter.
    »Ich hoffe, dass es noch nicht zu spät ist, Schätzchen, wir sind nämlich gerade erst in unser Hotel zurückgekommen!«, sagte Polly. »Aber ich musste doch mal von meinen Kleinen hören! Ist heute alles gutgegangen?« 
    Rose antwortete mit einem überzeugten »Ja!«, denn es
war
ja gutgegangen, mehr oder weniger. Sicher, in der Stadt war das Chaos ausgebrochen, aber sie konnte alles wieder in Ordnung bringen – mit der Hilfe ihres Bruders. Rose hatte ein schlechtes Gewissen, dass sie ihrer Mutter nicht die volle Wahrheit sagte, aber sie wusste, dass sie eines Tages mit ihrer Mutter Tee trinken gehen und jede Einzelheit berichten würde, und Polly würde Rose an die Brust drücken und sagen:
Ganz meine kleine Bäckerin!
    »Außerdem«, fuhr Rose fort, »ist es vielleicht noch zu früh, um das zu sagen, aber ich glaube, dass wir uns jetzt besser verstehen, Tymo und Basil und ich.«
    Polly lachte. »Wie wunderbar, Schätzchen. Was ist passiert?«
    Rose dachte kurz nach. Lag es nur daran, dass Tymo und Basil gerne zaubern lernen wollten, um Tante Lily zu beeindrucken? Oder mochten sie ihre Schwester auf einmal? Es war aber wohl einerlei.
    »Ich glaube, das Backen bringt uns irgendwie zusammen.«
    »Tja, deshalb ist Backen so etwas Magisches, Rose.«
    Rose grinste vor sich hin.
Und wegen der ganzen Sachen, die ihr in der geheimen Vorratskammer habt.
    »Gute Nacht, Schätzchen.«
    »Gute Nacht, Mama.«
    Draußen war der Himmel dunkel geworden, und der erste Stern kam heraus. Er leuchtete größer und heller und ein wenig rötlicher als ein Stern. Vielleicht ist es ein Planet, dachte Rose. Vielleicht ist es Mars. Mars war Roses Lieblingsplanet. Er war nach dem römischen Kriegsgott benannt, und Rose kam sich heute wie eine Kriegerin vor. Sie hob die Hand über die Schulter und klopfte sich auf den Rücken, dann fiel sie in tiefen Schlaf.



Kapitel 13
    Sella therdrev
    Am nächsten Morgen wachte Rose auf, es juckte sie am ganzen Körper, sie war verschwitzt und irgendwie durcheinander.
    Gestern waren ihr mehr abartige und beängstigende Dinge widerfahren als einer normalen Person während des gesamten Lebens. Sie freute sich darauf, hinunterzugehen und einfach nur einen ganz gewöhnlichen, normalen Tag vor sich zu haben.
    Die einzigen Aufgaben bis zur Rückkehr ihrer Eltern waren, darauf zu achten, dass in der Bäckerei alles glattlief, und sicherzugehen, dass sich niemand an dem Buch zu schaffen machte. Dann würden ihre Eltern sehen, dass die Küche sauber und Nellas Haar gewaschen war, dass Tymo und Basil noch gesund und munter waren und dass man ihr, Rose, getrost die Familiengeheimnisse anvertrauen konnte.
    Rose zog ihr Lieblings-T-Shirt an, das rosa und orange gestreifte, und wusch sich rasch das Gesicht. Ihre Haut war mit kleinen roten Pickeln übersät. Das passierte ihr häufig im Sommer, wenn die Arbeit in der Bäckerei sie stresste und sie dabei noch ständig schwitzte.
    Es klopfte an der Badezimmertür. »Moment!«, rief Rose. Sie ging nah an den Spiegel und besah sich ihre Pickel. Sie brauchte unbedingt etwas von Tante Lilys Zaubertinktur.
    Als habe Rose sie heraufbeschworen, rief die Stimme: »Ich bin’s, Lily. Kann ich reinkommen?«
    Ehe Rose nein sagen konnte und dass sie ganz gut allein zurechtkäme, öffnete Tante Lily die Tür und schlenderte herein.
    »Guten Morgen«, sagte sie und stellte ihre schwarze Kosmetiktasche ab. »An die Arbeit!«
    »Ich bin so gut wie unterwegs«, sagte Rose und betrachtete neugierig, was Tante Lily anhatte: ein kurzärmeliges violettes Oberteil und eine enge Jeans. Tante Lily sah leger und gleichzeitig elegant aus. Mit einem Blick auf ihr eigenes T-Shirt überlegte Rose unsicher, ob sie tatsächlich die richtige Wahl getroffen hatte. »Zeit, mit dem Backen anzufangen.«
    »Das ist nicht die Art von Arbeit, die ich gemeint habe.« Tante Lily öffnete ihre Kosmetiktasche, und Rose konnte sehen, dass sie voll mit Schminksachen war. Polly erlaubte ihrer Tochter nie, irgendeine Art von Make-up aufzulegen. Sie behauptete, dass es ein Mädchen
so unappetitlich mache wie diese Donuts von Stetson
. Dennoch hatte Rose immer heimlich überlegt, ob ein wenig Make-up – ein Hauch von Glamour – nicht genau das war, was ihr fehlte.
    »Immer hübsch zu sein ist natürlich nicht einfach«, sagte Tante Lily.

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