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Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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verkaufte Cappuccino-Eisbecher.
    Rose fuhr herum, denn vom anderen Ende des Platzes hatte sie ein Geräusch gehört. Hoffentlich einen Menschen.
    Doch nein. Es war nur eine Taube, eine dicke graue Taube, die über das Pflaster watschelte und verzweifelt nach Krümeln von belegten Brötchen und Pommes frites suchte, die an diesem heißen, stillen, seltsamen Tag jedoch nicht verkrümelt wurden.
    »Das versteh ich nicht«, sagte Basil. »Sollten nicht alle wieder normal geworden sein?«
    Tymo kratzte sich mit einer Hand nervös den Nacken und mit der anderen sein glattes Kinn. »Vielleicht haben alle verschlafen! Manno – Basil und ich haben ja auch verschlafen. Vielleicht stehen sie erst zum Abendessen auf.«
    Aber um sieben Uhr abends rührte sich immer noch keiner – auch nicht Nella, die seit über vierundzwanzig Stunden zufrieden schnarchte. Mrs Carlson hatte um vier Uhr den Arzt angerufen, um überprüfen zu lassen, was mit der Kleinen los sein könnte, aber es war niemand in der Praxis gewesen. Gegen fünf Uhr machte Chip Feierabend. »Das war ja vielleicht ein verschwendeter Tag!«, stellte er fest. »Ich hätte heute meinen Waschtag machen sollen.«
    Als es dunkel wurde, fing Tante Lily Rose in der Küche ab.
    »Irgendetwas stimmt nicht. Es hat den Anschein, dass jeder in der Stadt entweder ein Schlafmittel eingenommen hat oder in den Bann einer bösen Hexe geraten ist.«
    Der Gedanke, dass es in Calamity Falls vielleicht
tatsächlich
eine böse Hexe gab, die über alle einen Schlafzauber verhängt hatte, beruhigte Rose kurz, doch dann wurde sie wieder mutlos, als ihr klarwurde, dass die böse Hexe in Wirklichkeit niemand anders als Rose Glyck war.
    »Das hat doch nicht zufällig etwas mit dem Kuchen zu tun, den ihr gestern in der gesamten Stadt verteilt habt, oder? Der, mit dem alles wieder in Ordnung kommen sollte?« In Tante Lilys Stimme schwang Sorge und Ärger.
    Rose sank in sich zusammen, als sie daran dachte, wie komplett sie die Regeln ihrer Eltern gebrochen hatte. Ihr einziges Ziel in dieser Woche war gewesen, ihren Eltern zu beweisen, dass sie würdig war, das alte Backbuch zu benutzen und eine richtige Bäckerin zu sein.
    Stattdessen hatte sie einen riesigen Schlamassel verursacht. Einen Schlamassel, der sich anfühlte, als ob sie am Grund eines morastigen Tümpels säße.
    Und als ob Lily ihre Gedanken lesen konnte, sagte sie: »Rose, ich weiß, wie es ist, wenn man sich einbildet, dass alle anderen einen überstrahlen und man um die Aufmerksamkeit der anderen betteln muss. Ich war mal eine ganz unscheinbare Person – bis ich das Backen entdeckte. Wir beide backen, weil wir Spaß daran haben, aber wir backen auch, weil wir außergewöhnlich sein wollen. Und wenn man mit allen Mitteln versucht, außergewöhnlich zu sein, dann geht man manchmal zu weit. Verstehst du, was ich meine?«
    Rose nickte. Niemand hatte das je so kurz und bündig ausgedrückt.
    Und weil sie es so kurz und bündig ausdrückte, hatte Rose das Gefühl, dass Lily sie vielleicht nicht verurteilen würde, wenn sie sich jetzt zusammenriss und die Wahrheit sagte. Rose holte tief Luft.
    »Also, angefangen hat es mit den
Liebesmuffins
, die wir für Mr Bastable und Miss Thistle gebacken haben, und weiter ging es mit den
Wahrheitsplätzchen
für Mrs Havegood, die Chip aber versehentlich an alle in der Stadt verteilt hat, auch an die Bibliothekarinnen, die dann einen Zickenkrieg in der Bäckerei veranstaltet haben, und dann hat Tymo allen Mädchen in seiner Klasse
Liebesmuffins
gegeben, weil er nämlich, wie ich glaube, tief im Inneren unsicher und auf Beachtung aus ist wie jeder andere, und die Mädchen sind durchgedreht, als wären sie bei einem Konzert von Justin Bieber, und sind alle in Ohnmacht gefallen, deshalb haben wir ihnen
Umkehr-kopfüber-von-innen-nach-außen-Kuchen
gegeben, der alles rückgängig machen sollte, und dann hat Tymo diesen
Umkehr-kopfüber-von-innen-nach-außen-Kuchen
in der ganzen Stadt verteilt, damit alle wieder wie vorher würden, und damit glaubten wir die Sache im Griff zu haben, aber jetzt glaube ich, dass vielleicht irgendetwas ein bisschen schiefgegangen ist …« Rose verstummte, weil sie Luft holen musste. Sie hatte erwartet, sich wunderbar erleichtert zu fühlen, nachdem sie reinen Tisch gemacht hatte, aber stattdessen hatte sie stechende Bauchschmerzen.
    Lily legte ihre weichen Hände auf Roses Wangen. »Rose, du bist unglaublich. Du bist schlicht und einfach die klügste und begabteste junge

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