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Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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Anhöhe hinauffuhren, vorbei an Klines Schlüsseldienst, und vor der letzen Station parkten:
Stetsons Donuts und Automobilwerkstatt
    Der chaotische alte Laden oben auf dem Berg war so dunkel und still, dass er aussah, als habe dort seit Jahren schon keiner mehr gewohnt.
    »Eh-niek itrap-ock-sid fua med ztalp-t-kram!«,
rief Tymo.
    Rose wartete atemlos eine Sekunde, saugte die kühle Nachtluft ein, als würde ihr Leben davon abhängen, und hoffte, dass Devin herauskam.
    Aber niemand tauchte aus der Werkstatt auf. Der Lieferwagen war auch nicht da. Allerdings hatte Rose ihn auch in keiner der Straßen abgestellt gesehen. Wenn sie es genau überlegte, hatte sie Devin die ganze Woche nicht getroffen. Na ja, sie war vielleicht zu sehr mit dem ganzen Chaos beschäftigt gewesen, um ihn zu bemerken. Möglicherweise war die Familie in die Ferien gefahren.
    »Weiter geht’s«, sagte Rose, die gleichzeitig enttäuscht und erleichtert war. »Keiner da.«
    Doch Basil war schon aus dem Bus ausgestiegen und zum Aussichtspunkt Sparrow Hill gelaufen. Rose lief ihm nach, um ihn zurückzuholen.
    Hier oben waren keine Bäume, nichts als der weite Himmel, der heute Nacht so unermesslich und so schwarz und leer aussah, dass Rose schon Angst hatte, wie von einem schwarzen Loch eingesaugt zu werden. Es war beklemmend.
    »Schau mal!«, sagte Basil und deutete auf die vom Mond beschienene freie Fläche mitten in der Stadt, wo der Doppelgänger von Reginald Calamity stand.
    Ein paar tausend Leute, die aus dieser Entfernung nicht größer als Käfer aussahen, tummelten sich auf dem Platz. Ein allgemeines aufgebrachtes Gemurmel drang von unten herauf. Jedermann hatte alles stehen und liegen lassen und war zu einer Discoparty ohne Discomusik geeilt.
    »Es wird Zeit, den Leuten zu bieten, was sie wollen!«, rief Rose. Sie würde alles in Ordnung bringen. Sie würde beweisen, dass sie des Namens Glyck würdig war.

    Tante Lily fuhr mit aufgedrehtem Lautsprecher, aus dem
Saturday Night Fever
dröhnte, auf den Marktplatz. Sie hatten keine Ahnung, wie sie die Musik rückwärts laufen lassen könnten, aber offensichtlich klingt Discomusik immer gleich, egal, wie herum man sie abspielt, denn Mrs Havegood, die in einem Kleid mit Leopardenmuster dastand, das sie links herum trug, schrie begeistert: »Aj! Ocsid!«
    Die Leute tanzten über den Ziegelpflasterplatz. Ungeschickt setzten sie einen Fuß hinter den anderen und wedelten diagonal mit den Armen hinauf und hinunter, völlig aus dem Takt. Mr Fanner stieß mit dem Allerwertesten an Miss Karnopolis, und beide schrien sich an. Mr Bastable und Miss Thistle entdeckten sich quer durch die Menge und drängten sich im Takt zur Musik rückwärts aufeinander zu, wobei sie ganze Familien ummähten. Kinder hatten einen Kreis um Mrs Havegood gebildet und jubelten, während sie auf dem Boden herumrollte wie ein Wurm mit Tollwut. Der Mond diente als improvisierte Discokugel. Auf etwas verstörende Weise war es eigentlich eine schöne Szene.
    Rose und Lily schoben die Terrassentische von Pierre Guillaumes Bistro zu einer langen Tafel zusammen, und Basil und Tymo reihten die
Zurück-zu-vorher-Brombeertorten
auf. Sie schnitten Stücke ab und verteilten sie auf Papptellern.
    Rose wartete geduldig auf die ersten Nicht-Kunden, als sie aus dem Augenwinkel Devin Stetson entdeckte, der ganz für sich lustlos in einer dunklen Ecke des Platzes herumhing.
    Tante Lily merkte, wie Rose den blonden Jungen anstarrte. »Wer ist das?«, fragte sie.
    Rose war zu verlegen, um zu antworten.
    »Warum gehst du nicht hin und tanzt mit ihm?«
    Rose schüttelte den Kopf. »Wir haben noch nicht mal richtig miteinander geredet.«
    »Aber jetzt ist doch die ideale Gelegenheit, um das zu probieren, weil er sich morgen früh nicht mehr daran erinnert!«
    »Ich glaube, er mag mich nicht besonders.«
    »Wer könnte dich nicht mögen? Du bist schön, du hast Talent, du kennst dich aus.«
    Rose konnte nicht so recht glauben, dass Tante Lily ernst meinte, was sie da sagte. Aber die Worte klangen doch nett, und sie schoben Rose vor sich her. Wenn sie jemals mit Devin reden wollte, dann heute Nacht. Ein bisschen hatte sie nämlich gerade das Gefühl, unbesiegbar zu sein.
    Sie drängte sich durch die Menge zu der Stelle, wo Devin Stetson vor sich hin tanzte. Er unternahm nicht den Versuch, irgendwelche Discobewegungen zu machen wie die anderen; er machte nur kleine Schritte vor und zurück. Rose stellte sich ihm gegenüber und bewegte sich

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