Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
Vom Netzwerk:
hemdlosen Mr Bastable geworfen hatte. »Nein! Bernard Bastable, warum laufen Sie mir ständig nach?« Und sie löste sich von dem rundlichen Mann und stürmte unter Verwünschungen nach Hause.
    Mrs Havegood klopfte sich Kuchenkrümel vom Kleid. »Warum habe ich denn meine Sachen falsch herum an?«, rief sie.
    Nach und nach kamen alle wieder zu sich, schüttelten verwirrt die Köpfe, warfen dann ihre Pappteller höflich in Mülleimer und machten sich auf den Heimweg. Alle fragten sich, wie sie mitten in der Nacht nach draußen gekommen waren und sich mit Schokolade eingeschmiert haben konnten, und alle schworen, nie ein Wort über dieses Ereignis zu verlieren.
    Als endlich die letzte Person beschämt vom Platz geschlichen war, hatte der Himmel sich schon zart rosa verfärbt. Die frühe Morgensonne schimmerte auf liegengebliebenen Papptellern und Plastikgabeln. Einige zu verwirrte Leute hatten vergessen, sie in die Mülleimer zu werfen, wie es sich gehörte.
    Rose und Tymo gingen mit einem Müllsack über den Platz und sammelten alles ein.
    »Wir sind also sicher, dass es gewirkt hat, ja?«, fragte Tymo. Er sah erschöpft aus.
    Rose nickte. »Doch, absolut.«
    »Cool«, sagte Tymo und klopfte ihr auf den Rücken. »Weißt du, ich glaube, Tante Lily mag mich jetzt wirklich. Ich bin froh, dass wir so lange mit ihr zusammen sein konnten. Sie ist irgendwie
muy caliente

    »Wie schön für dich«, sagte Rose, aber es war das Gegenteil von dem, was sie wirklich fühlte. Seine Worte trafen sie schmerzlich. Rose hatte angenommen, sie und ihre Brüder seien sich nähergekommen. Konnte sie sich so getäuscht haben? Haben sie das alles nur für Lily gemacht?, überlegte sie. Bin ich immer noch unsichtbar?

    Nachdem Lily mit dem Van vor dem Haus gehalten hatte, holte Tymo den Lautsprecher vom Dach und schleppte ihn auf die vordere Veranda, wo er wahrscheinlich monatelang stehen bleiben würde, wie Rose wusste. Rose und Basil sammelten all die leeren Kuchenformen zusammen und brachten sie in die Küche. Dort fanden sie Mrs Carlson vor, die auf der Anrichte saß und hektisch Kaugummi kaute. Ihre Augen waren weit aufgerissen und blutunterlaufen, und ihre Hände zitterten.
    »Ha!«, fauchte sie. »Sieh mal an, wer uns da besucht!«
    Rose wusste nicht so recht, wen sie mit
uns
meinte, bis sie Nella entdeckte, die rückwärts um den Hackblock rannte und immer noch lallend rückwärts sprach.
    Aber das war noch nicht alles. Nella hatte sich gewaschen und die Haare gekämmt und ein niedliches Sonntagskleidchen aus Samt angezogen. Ihre Mutter hatte es ihr einmal für eine Hochzeitsfeier gekauft, doch Nella hatte sich geweigert, es anzuziehen. Ihre Polaroidkamera war nicht zu sehen. In ihrem Rückwärtsmodus hatte sich Nella in eine Miniprinzessin aus einem Kostümfilm verwandelt.
    »Sie benimmt sich schon die ganze Nacht so! Ich habe etwas in der Ferne gehört, das wie Discomusik geklungen hat, und da wäre ich zu gerne hingegangen, denn Discomusik ist das Einzige, was mir jemals so was wie Freude gemacht hat, aber ich konnte ja das Haus nicht verlassen, oder? Nicht mit diesem kleinen
Satan
, der ständig
rückwärts
herumrennt!«
    Rose und Basil tauschten einen heimlichen Blick, dann ließen sie die schmutzigen Kuchenformen in die Spüle fallen und rannten in den Garten.
    »Nein, ihr könnt nicht schon wieder abhauen!«, rief Mrs Carlson ihnen nach. »Ich habe seit zig Tagen kein Auge zugetan! Ich bin so gut wie unzurechnungsfähig! Ich kann einfach nicht mehr für das, was ich tue, die Verantwortung übernehmen!«
    Rose rief Tante Lily zu: »Nella ist immer noch falsch herum gepolt! Wir brauchen noch Torte!«
    Aber es war nichts übrig. Die Bewohner der Stadt hatten jedes Stück aufgegessen. Selbst die Kuchenformen waren von den gierigen Bibliothekarinnen ausgeleckt worden.
    Rose rannte zu der Satellitenschüssel und betete, dass noch ein Rest Teig darin war. Sie schrie vor Freude auf, als sie genau in der Mitte eine kleine Pfütze von eintrocknendem Teig vorfand, gerade genug für ein Törtchen von der Größe eines Silberdollars.
    Rose kratzte den Teig mit einem Löffel aus der Satellitenschüssel und gab ihn in ein ausgebuttertes weißes Auflaufförmchen. Brombeergelee hatten sie keines mehr, aber es musste auch so gehen.
    »Du willst backen?«, kreischte Mrs Carlson, als Rose das Förmchen in den Backofen schob. »Könnt ihr eigentlich noch irgendetwas anderes machen außer backen?«
    Rose drehte sich um und sah Mrs Carlson direkt

Weitere Kostenlose Bücher