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Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Titel: Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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Baumeister des
ancien régime
währt schon so lange, dass ich ganz vergessen habe, auch mal zu feiern. Daher wünschte ich mir eine Feier, um das Feiern wieder zu lernen. Das Beste ist, dass mein Wunsch wahr geworden ist, ehe ich ihn überhaupt ausgesprochen habe. Ich kann euch gar nicht genug danken, meine Freunde, dass ihr mir mit dem Feiern wieder auf die Sprünge geholfen habt. Danke!«
    Rose lächelte dem flimmernden Geist zu, und ihre Angst verflog, als er zurücklächelte. Hinter ihr wimmerte Tymo erbärmlich: »Können wir jetzt gehen?«
     
    Als sie wieder im
Hôtel de Notre Dame
waren, schob Rose das blaue Einmachglas mit dem geisterhaften Ach unter ihr Bett. Sie tätschelte die kleine Maus, die nicht größer als ein Pingpongball war und noch immer in der Tasche ihres Sweatshirts saß.
    Es war inzwischen neun Uhr. Der Tag war lang gewesen, erst das Einsammeln des Lächelns der Mona Lisa, dann das Backen bei der Meisterschaft und schließlich das Herbeischaffen des geisterhaften Achs. Rose hatte das Gefühl, kaum noch stehen zu können. Trotzdem wollte sie unbedingt weitermachen.
    Sie ging hinter dem Sofa auf und ab, auf das sich Tymo und Basil geworfen hatten. Beide waren schon dabei, einzunicken. Selbst Gus hatte Mühe, die Augen offen zu halten.
    »Also, dass nächste Rezept, für das wir Zutaten sammeln müssen, ist …« Sie suchte nach den Rezeptblättern. » ZUCKERLOS : das
Unübertreffliche Bananenbrot
.«  
    »Machst du Scherze?«, fragte Tymo und hielt sich ein Kissen vors Gesicht. »Wir brauchen eine Ruhepause. Und zwar bis morgen.«
    »Bitte, Tymo! Was, wenn morgen die Kategorie ZUCKERLOS dran ist? Dann verliere ich, weil du
schlafen
wolltest?«
    Tymo murrte. »Grrr, na gut. Was brauchen wir?«
    Rose wandte ihre Aufmerksamkeit dem Rezept zu und las laut vor:
    Unübertreffliches Bananenbrot,
    eine alte Diät bei Zuckerkrankheit.
     
    Es war im Jahr 867 in der nordischen Ansiedlung Jarlshof, als Lady Huegrid Glyck ein Bananenbrot für die Wanderkrieger eines benachbarten Dorfes erfand, die alle keinen Zucker vertrugen. Die Ruriks, wie diese Leute hießen, litten immer sehr, wenn sie den süßen Backduft vom Jarlshof rochen, so dass Lady Glyck folgendes Rezept erfand, welches die unersättlichen Gelüste der zuckerkranken Ruriks nach Süßem befriedigte.
    »Ich wusste gar nicht, dass in Europa Bananen wachsen«, sagte Rose skeptisch.
    »Jetzt stell doch nicht alles in Frage, Rose«, fuhr Tymo sie an. »Vielleicht haben die Wikinger sie irgendwo erbeutet und mitgebracht oder wie auch immer … Das sollte uns egal sein!«
    Rose seufzte und las weiter.
    Lady Glyck vermischte zweieinhalb Fäuste weißen Mehls , ein Hühnerei sowie drei zerdrückte reife Bananen mit ein wenig Vanille und einer Faust jungfräulichem Regen.
     
    Die Mischung stellte sie in einen heißen Steinofen und –
    »Jungfräulicher Regen!«, mischte Gus sich ein und stellte die Ohren auf. »Balthasar hat einmal Dutzende blauer Einmachgläser an das Heck eines Hubschraubers gebunden und ist während eines Gewitters losgeflogen, um solchen Regen zu sammeln. Aber er hat nichts mit zurückgebracht.«
    »Wozu soll
Wasser
denn gut sein?«, fragte Basil, rollte sich auf dem Sofa auf den Bauch und drückte das Gesicht in die Lehne.
    »Es ist nicht einfach Wasser, es ist jungfräulicher Regen«, sagte Gus. »Je näher ein Regentropfen dem Boden kommt, desto mehr verliert er seine Wirksamkeit. Wenn er auf das Pflaster fällt, ist er nur noch ein Tropfen Wasser. Aber kondensiert in einer Regenwolke trägt ein einziger Regentropfen die Süße eines ganzen Bienenstocks oder einer kompletten Zuckerrohrplantage in sich.«
    »Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist,
gato
, aber wir haben unseren Hubschrauber zu Hause gelassen«, sagte Tymo.
    »Doch, Thymian, mir ist bewusst, dass euch ein Hubschrauber fehlt«, sagte Gus. »Es gibt aber noch einen Weg. Er erfordert in hohem Maße Mut, Schläue und die Bereitschaft, über die Stränge zu schlagen.«
    Basil drehte sich wieder zurück. »Mom sagt, dass ich dauernd über die Stränge schlage.«
     
    Noch ehe sie das Hotel verließen, begann es zu regnen. Schwere schwarze Wolken hatten Mond und Sterne verhüllt, und dicke kalte Regentropfen schlugen wie kleine Nägel auf das Pflaster.
    Als Rose und ihre Brüder sich schließlich am Fuß des Eiffelturms in einen Aufzug drängten, waren sie bereits durchnässt, obwohl sie alle ihre Regenmäntel anhatten. Jacques hatte es vorgezogen, zu Hause zu

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