Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
Hund an und beobachten Sie, wie er sich bewegt – stolz, mit hoch erhobenem Kopf und aufgestellten Ohren und stets zielgerichtet.
Ebenfalls ist es wichtig, dass Sie als Rudelführer Ihr Revier beanspruchen, indem Sie sich ruhig und selbstbewusst durchsetzen. Das macht Ihrem Hund klar, dass Ihnen der Raum gehört, den er bewohnt, und hilft ihm, Ihre Autorität anzuerkennen. Gleichzeitig müssen Sie ihm beibringen, für Futter und Zuneigung zu arbeiten, indem Sie vor dem Füttern mit ihm Gassi gehen. Neben der körperlichen Anstrengung sollten Sie ihm auch mental etwas abverlangen: Lassen Sie ihn warten, bis er in einem ruhigen, fügsamen Zustand ist, bevor Sie ihm Futter oder Zuneigung geben.
Vor allem müssen Sie als Rudelführer Ihr Rudel und seine Bedürfnisse kennen und für deren Erfüllung sorgen, indem Sie eine strukturierte, beständige Umgebung mit Regeln, Grenzen und Einschränkungen schaffen. Dominanz ist kein Schimpfwort. Da die meisten Hunde gar keine Anführer sein wollen, wird Ihr Hund Sie sogar noch mehr lieben, wenn Sie die Kontrolle übernehmen.
Die Kernprinzipien in diesem Kapitel decken viele unterschiedliche Bereiche ab. Einige beziehen sich direkt auf Ihre Haltung, Ihre Energie und Ihren Willen. Andere basieren auf Ihrer Einsicht in spezifische Tatsachen über Ihren Hund und wie er die Welt wahrnimmt. Zusammen bilden diese Prinzipien ein starkes Fundament, auf dem wir ein Bezugssystem für unsere Hunde und unser Zusammenleben mit ihnen errichten können. Im nächsten Kapitel besprechen wir praktische, einfache und wirkungsvolle Techniken, auf die ich zurückgreife, um meine Hunde ins Gleichgewicht zu bringen und sie glücklich zu machen.
KAPITEL 4
Praktische Techniken für den Rudelführer
D er Weg, der dazu führt, dass man ein starker Rudelführer wird, sieht für jeden anders aus. Für den einen ist es eine lange Reise, für den anderen nur ein Spaziergang um den Block. In jedem Fall beginnt alles mit einem einfachen Schritt: den Hund so zu sehen, wie er wirklich ist. Am besten gelingt das mithilfe der Naturgesetze für Hunde und der Kernprinzipien. Setzen wir diese nun mit einigen praktischen Techniken in die Tat um.
Das Wissen aus den vorigen Kapiteln ist eine wichtige Voraussetzung dafür, die Beziehung zu Ihrem Hund ins Gleichgewicht zu bringen. Informationen sind wichtig, aber Sie müssen die Lektionen auch anwenden, um den passenden Rahmen für sich und Ihren Hund zu schaffen. Die fünf Rudelführer-Techniken in diesem Kapitel basieren auf den Naturgesetzen für Hunde und den Kernprinzipien. Lassen Sie sich nicht von der Einfachheit der Techniken täuschen – es sind wirkungsvolle Methoden, die die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Hund verbessern werden.
RUDELFÜHRER-TECHNIK 1:
Strahlen Sie ruhige, entschlossene Energie aus.
Weil Energie für einen Hund so wichtig ist, muss der Mensch wissen, welche Energie er aussenden muss, damit sein Hund glücklich und gesund bleibt. Das Ausstrahlen ruhiger, entschlossener Energie gehört zu den zentralen Anforderungen an einen Rudelführer. Wenn Sie dafür ein Vorbild brauchen, denken Sie an Oprah Winfrey oder den Schwimmer Michael Phelps. Ihre klare Führerschaft auf ihrem Gebiet zeigt sich nicht nur durch ihre Sprechweise, sondern auch durch ihre Haltung – selbstbeherrscht, selbstbewusst und immer Herr(in) der Lage.
Ihr Hund hat eine andere Energie als Sie. Er sollte ruhig und fügsam sein, im natürlichen Zustand eines Untergebenen im Rudel. Wenn ein Hund diese Energie zeigt, entspannt sich seine Körperhaltung, er legt die Ohren an und reagiert prompt auf Ihre Kommandos.
[Abb. 16]
Ein Welpe erlebt nach der Geburt zuerst die ruhige, positive Energie seiner Mutter, die ihm Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Später folgt er aufgrund entsprechender Assoziationen einem Rudelführer, der dieselbe Energie ausstrahlt. Untergeordnete Hunde geben eine ruhige, fügsame Energie zurück, die das Rudel im Gleichgewicht hält. Die meisten Hunde sind zum Untergebenen geboren, weil es keinen Platz für so viele Rudelführer gibt.
Stellt man einer ruhigen, entschlossenen Person einen ruhigen, gefügigen Hund an die Seite, entsteht ein natürliches Gleichgewicht, das für Stabilität und einen ausgeglichenen, in sich ruhenden, glücklichen Hund sorgt. Lebt aber ein von Natur aus gefügiger Hund bei einem Menschen, der ihn nicht führt, wird er versuchen, das Gleichgewicht wiederherzustellen, indem er die in seinen Augen unbesetzte
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