Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
oder vor dem Spiegel:
Denken Sie an eine Situation, in der Sie sich niedergeschlagen, wütend oder frustriert fühlten. Versetzen Sie sich ein bis zwei Minuten lang in diesen negativen Zustand.
Passen Sie Ihre Körperhaltung an. Achten Sie darauf, was mit Armen, Brust, Schultern und Gesichtsausdruck geschieht. Wie verändert sich Ihre Atmung?
Wenn Sie die Übung mit einem Freund machen, bitten Sie ihn, alle Veränderungen Ihrer Körpersprache zu imitieren. Negative Energie ist ansteckend! Bitten Sie Ihren Partner, Ihnen zu zeigen, wie sich Ihre Körperhaltung und Energie veränderten, als sich Ihr Kopf mit negativen Gedanken füllte.
Atmen Sie tief ein und kehren Sie zum positiven Zustand von vorhin zurück. Konzentrieren Sie sich ein bis zwei Minuten ganz auf diesen glücklichen, kraftvollen, beflügelten Zustand. Beachten Sie, wie viel Kontrolle Sie über Ihre positiven und negativen Gemütszustände haben.
Wiederholen Sie die Übungen nun mit Ihrem Hund an Ihrer Seite und beobachten Sie, wie Ihr Vierbeiner reagiert. Was tut er, wenn sich Ihre Energie ändert? Sie können auch mit Ihren Kindern oder Ihrem Ehepartner üben. Sobald Sie verstehen, wie Sie andere direkt beeinflussen, wird Ihnen Ihre Energie bewusster und Sie begreifen besser, wie sie sich auf Ihren Hund und andere Menschen auswirken kann.
RUDELFÜHRER-TECHNIK 2:
Bewegung, Disziplin und Zuwendung – in dieser Reihenfolge
Vielleicht haben Sie schon einmal von meiner „Erfüllungsformel“ gehört. Sie lautet „Bewegung, Disziplin und Zuwendung – in dieser Reihenfolge“. Leider geben viele Menschen ihren Hunden nur Zuwendung, Zuwendung und noch einmal Zuwendung. Das Ergebnis ist ein unausgeglichener Hund.
Ich höre viele Ausreden von Leuten, die ihrem Hund nicht genug Bewegung verschaffen: «Ich habe keine Zeit, jeden Tag mit dem Hund rauszugehen», «Meine Hündin spielt den ganzen Tag im Garten, da muss ich nicht mehr mit ihr Gassi gehen», «Ich bin schlecht zu Fuß, deshalb kann ich nicht Gassi gehen» etc. Es ist jedoch so: Wenn Sie die Verantwortung für einen Hund übernehmen, dann gilt diese für alle Bereiche seines Lebens, und Bewegung gehört nun einmal dazu.
Nehmen Sie sich Zeit für Ihren Hund. Wenn Sie körperlich nicht in der Lage sind, mit ihm hinauszugehen, dann engagieren Sie jemanden dafür. Auch wenn Ihr Hund einen Garten zur Verfügung hat, muss er ausgeführt werden – den ganzen Tag im Garten herumzulaufen, ist nicht die richtige Art von Bewegung, denn sie hat kein Ziel, und es ist unnatürlich für einen Hund, an einem Ort zu bleiben. Beim Gassigehen geht es auch nicht nur darum, dass der Hund sein Geschäft verrichtet. Der Spaziergang ist nicht vorbei, sobald Ihr Hund sich erleichtert hat.
Das Gassigehen erfüllt zwei Funktionen. Erstens leitet es überschüssige Energie auf natürliche, zielgerichtete Weise ab. Wenn sich ein Hund vorwärtsbewegt, ist auch sein Geist nach vorn gerichtet, wie es auch bei der natürlichen Rudelbewegung auf Nahrungssuche der Fall wäre. Dies stimuliert den Hund mental und zwingt ihn, eine Leistung zu erbringen, bevor er Futter bekommt. Darüber hinaus stärkt das Gassigehen die Bindung zu Ihrem Hund. Doch davon später mehr.
Der zweite Teil der Formel – Disziplin – erschreckt manche Hundebesitzer, wohl wegen der negativen Assoziationen. Viele interpretieren Disziplin als „Bestrafung“, aber darum geht es nicht. Disziplin bedeutet, das Einhalten von Regeln einzuüben. Eine disziplinierte Armee ist ja auch keine Soldatengruppe, die geschlagen wurde, sondern eine Gruppe, die gut zusammenarbeitet, weil sie dieselben Regeln befolgt. Dasselbe soll die Disziplin in diesem Kontext erreichen: dass Sie und Ihr Hund im Rahmen der Regeln gut zusammenarbeiten.
Zunächst müssen Sie Ihrem Hund beibringen, auf Ihr Verlangen in einen ruhigen, gefügigen Gemütszustand überzugehen, und am schnellsten funktioniert das, wenn Sie vorher seine Energie ableiten. Deshalb steht Disziplin auch erst an zweiter Stelle. Ist Ihr Hund müde, stellt er sich geistig auf Ruhe ein, und es wird wesentlich einfacher, ihn in einen ruhigen, gefügigen Zustand zu bringen. Erst wenn er diesen Zustand erreicht hat, dürfen Sie zum letzten Teil der Formel übergehen.
Nachdem sich Ihr Hund ausgetobt hat, Ihren Anweisungen gefolgt ist und sich ruhig und gefügig verhält, ist der Zeitpunkt gekommen, ihm Ihre Zuneigung zu zeigen. Jetzt können Sie ihn zum Beispiel füttern, denn das hat er sich durch die Bewegung
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