Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
Anblicke und Geräusche reagiert er? Nur durch aufmerksames Beobachten lernen Sie viel über Ihren Hund. Je mehr Sie über ihn und seine Wahrnehmung wissen, desto besser können Sie Ihre Rolle als Rudelführer erfüllen.
KERNPRINZIP 7:
Akzeptieren Sie die natürliche Position Ihres Hundes im Rudel.
In der Natur gibt es drei Positionen im Hunderudel: vorne, in der Mitte und hinten. Jeder Hund findet von selbst seine natürliche Position. Die schwächeren Hunde landen hinten, die dominanteren in der Mitte. Die Rudelführer laufen immer vorne.
Jede Position ist wichtig und erfüllt eine bestimmte Funktion im Rudel. Hunde in allen drei Positionen kooperieren, um Nahrung und Wasser zu finden, und sichern das Überleben des Rudels, indem sie es gegen Gefahren verteidigen. Die vorderen Hunde (auch der Anführer) leiten und beschützen das Rudel. Sie bestimmen, wohin das Rudel geht, und wehren Gefahren von vorn ab. Die hinteren Hunde haben vor allem die Aufgabe, das Rudel vor Gefahren von hinten zu warnen. Die Tiere in der Mitte wirken als Vermittler zwischen vorne und hinten, ohne sie wären die vorderen und hinteren Hunde voneinander isoliert.
Ein Beispiel: Der Rudelführer erschnuppert frisches Wasser und Beute jenseits eines dunklen, furchterregenden Waldes und geht deshalb darauf zu. Die hinteren Hunde wissen nur, dass sie einen dunklen, furchterregenden Wald betreten. Ihre normale Reaktion wäre, durch Bellen vor der Gefahr zu warnen. Die Hunde in der Mitte spüren die ruhige Energie von vorn und beruhigen die ängstlichen hinteren Hunde durch ihre eigene ruhige Energie. Wenn sich dem Rudel dagegen von hinten eine große Bedrohung nähert, bleiben die hinteren Hunde erregt und bellen weiterhin warnend. Die Hunde in der Mitte nehmen diese Energie auf und geben sie nach vorn weiter. Der Rudelführer wendet das Rudel, um es gegen die neue Bedrohung zu beschützen.
Der Rudelführer sollte vorn gehen, die Hunde daneben oder dahinter. [Abb. 13]
Mithilfe der Kommunikation durch Energie und eine feste Rangordnung funktioniert das Rudel als Einheit. Jeder Hund kennt seinen Platz in der Hierarchie, und dort bleibt er auch. Ein Hund, den es von Natur aus nach hinten zieht, versucht nicht, in die Mitte oder nach vorn zu gelangen, und ein vorderer Hund gibt seine Position nicht auf, wenn er nicht von einem anderen dazu gezwungen wird. Das geschieht in der Regel erst dann, wenn der Anführer Anzeichen von Instabilität zeigt.
Als verantwortungsbewusste Hundeliebhaber müssen wir lernen, wo im Rudel sich unser Hund normalerweise aufhalten würde. Durch das Beobachten von Energie und Körpersprache erkennen wir, an welche Stelle unser Hund am ehesten passen würde. Es liegt auch an uns, die Position des Hundes im Rudel zu respektieren und nicht zu versuchen, sie zu ändern, denn das können wir nicht. Wir würden damit eins der Naturgesetze für Hunde brechen: Hunde sind Rudeltiere mit einem Anführer und Untergebenen. Wenn Sie versuchen, einen Hund von hinten oder aus der Mitte in eine Führungsposition zu bringen (oder ihn zwingen, diese Position einzunehmen, weil es sonst niemand tut), bringt ihn das aus dem Gleichgewicht.
Die große Mehrheit der Hunde ist nicht zum Rudelführer geboren. Werden diese Tiere von den Menschen korrekt aufgezogen, werden sie nie versuchen, diese Rolle zu spielen. Wenn Sie aber die Position Ihres Hundes im Rudel weder verstehen noch respektieren – indem Sie entweder versuchen, sie aktiv zu verändern oder den Hund dazu zwingen, sie zu ändern, weil Sie kein Rudelführer sind –, dann arbeiten Sie nicht mit der Natur. Das Ergebnis ist weder für Sie noch für Ihren Hund angenehm.
KERNPRINZIP 8:
Sie erzeugen den ruhigen, fügsamen Zustand.
Die bisherigen sieben Regeln sollen Ihren Hund in einen ruhigen, fügsamen Zustand bringen. Im nächsten Kapitel zeige ich Ihnen ausführlicher, wie das geht. Alles beginnt mit Ihnen, und besonders wichtig sind dabei Ihre Energie, Ihre Geisteshaltung und Ihre Herangehensweise. Sie sind die Quelle für den ruhigen, gefügigen Zustand Ihres Hundes, und Ihr Hund erwartet Orientierung von Ihnen. Strahlen Sie dagegen ängstliche, nervöse, überreizte, wütende, frustrierte oder andere negative Energie aus, dann spiegelt Ihr Hund das. Wenn Sie Ihre Regeln nicht konsequent durchsetzen, wird Ihr Hund ausprobieren, womit er durchkommt. Wenn Sie jedoch mit ruhiger, entschlossener Energie konsequent im Training und beim Durchsetzen Ihrer Regeln sind, werden Sie
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