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Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)

Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)

Titel: Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cesar Millan
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festgelegten Bereich verlässt, wird das Gerät aktiviert und sendet ein Signal an Ihr Smartphone oder Ihren Computer. So sehen Sie immer, wo sich Ihr Hund gerade befindet.
    Als Rudeltiere mit Territorialinstinkt neigen Hunde von Natur aus eigentlich nicht dazu, von zu Hause wegzulaufen. Ohne ausreichend Bewegung, Disziplin, mentale Stimulation oder Regeln kann jedoch jeder Hund aus reiner Langeweile zum Streuner werden und woanders nach etwas Interessanterem suchen. Wenn Sie jedoch stets die Bedürfnisse Ihres Hundes erfüllen und darauf achten, dass er ausgeglichen und ausgelastet ist, hat er keinen Grund, wegzulaufen. Die strengen Regeln und Grenzen beim Betreten und Verlassen des Hauses wirken zudem der Tendenz entgegen, offene Türen als Fluchtchance zu begreifen.
FEHLVERHALTEN 6:
    Obsessionen
    Bei Hunden verlaufen Obsessionen anders als beim Menschen. Bei einem Menschen sprechen wir häufig von einer Obsession, wenn er ein besonders ausgeprägtes Interesse für ein Hobby, einen Filmstar oder eine Sportmannschaft zeigt. Nur in Extremfällen schränken solche Obsessionen einen Menschen im täglichen Leben ein. Hunde jedoch reflektieren ihr Verhalten nicht, und so behindern ihre Obsessionen sie und ihre Besitzer oft sehr wohl im Alltag.
    Beim Hund sprechen wir von einer Obsession, wenn er auf ein bestimmtes Verhalten fixiert ist und in einem mentalen Zustand verharrt, in dem er sich allein darauf konzentrieren kann. Obsessives Verhalten kann viele Formen annehmen: Jagen von Schatten, Lichtern oder Spiegelungen, ständiges Bewegen im Kreis oder Belecken oder Bekauen des eigenen Körpers ohne körperliche Ursachen wie Hauterkrankungen oder Wunden. Wenn Hunde diese Stufe der Obsession erreichen, kann es sehr schwierig sein, sie daraus zu befreien.
    GRÜNDE FÜR OBSESSIONEN
    Es gibt zwei Hauptgründe für Obsessionen bei Hunden. Der eine ist überschüssige Energie, die der Hund loswerden muss. In diesem Fall führt er das Verhalten aus, bis er erschöpft ist. Solche Obsessionen lassen sich am einfachsten korrigieren. Die zweite und komplexere Ursache ist Unsicherheit, die sich nach einem Trauma oder einem panikauslösenden Erlebnis vor allem in jungen Jahren entwickeln kann. Wenn Hunde unsicheres obsessives Verhalten zeigen, dann teilen sie uns mit, dass ihnen ein starker Anführer fehlt und sie sich deshalb auf ungesunde Weise auf etwas konzentrieren, das ihnen ein falsches Gefühl von Sicherheit verschafft.
    Manchmal kann Unsicherheit zu überschüssiger Energie führen und den Obsessionskreislauf damit anheizen. Wenn sich ein Hund ständig in Alarmbereitschaft befindet, entsteht zusätzliche Energie wie nach dem Genuss von Koffein – der Hund ist immer unruhig, immer auf der Suche nach einem Objekt der Obsession. So schaukeln sich Hunde, die aus Unsicherheit Obsessionen entwickeln, oft in einen Energieüberschuss hinein, was zu einer Feedbackschleife führt: Unsicherheit heizt die Obsession an, die zu einem Zustand erhöhter Unruhe führt, der zusätzliche Energie erzeugt, die die Obsession anheizt usw.

    [Abb. 26]
    Bei heißem Wetter kann dieser Kreislauf tatsächlich gefährlich werden, weil der Hund überhitzt. Ein ungesunder mentaler Zustand kann auf diese Weise zu einer ernsten physischen Gefahr werden – doch auch für dieses Problem gibt es Lösungen.
    FALLGESCHICHTE
    Brooks

    W arum führt Unsicherheit zu Obsessionen? Das Schlüsselwort heißt Kontrolle. Wenn Hunden etwas Angst gemacht hat, über das sie keine Kontrolle hatten, können sie Neurosen entwickeln: Sie suchen sich etwas, das sie kontrollieren können oder das zumindest nicht angreifen kann. Genau das war bei Brooks der Fall, einem fünfjährigen Entlebucher Sennenhund, der jedes Licht und jede Spiegelung jagte und dabei häufig Menschen und Möbel umrannte oder an Wände stieß.
    Als ich Brooks’ Besitzer Lorain und Chuck Nicholson kennenlernte, fand ich bald die Ursache für das Problem. Als Welpe hatte Brooks erst große Angst gehabt, weil er zu schnell einem Nachbarhund vorgestellt wurde, und war dann von einem Auto erschreckt worden, das rückwärts aus einer Einfahrt fuhr. Er wurde scheu und ängstlich, bis Lorains Schwager einmal mit ihm „Fang den Laserpointer-Lichtpunkt“ spielte. Brooks gefiel das Spiel etwas zu gut.
    Nachdem er von großen Dingen jenseits seines Einflusses so erschreckt worden war, hatte er nun etwas Kleines und Harmloses entdeckt. Das Licht verführte ihn zum Jagen, weil er gelernt hatte, dass er dabei die

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