Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
etwa Lavendelöl, auf die Hand. Lassen Sie den Hund daran schnuppern, bis er sich an den Geruch gewöhnt hat. Verknüpfen Sie diesen Geruch dann auf dieselbe Weise mit dem Gassigehen, indem Sie sich ein paar Tropfen auf die Hand geben, bevor Sie die Leine nehmen. Falls Sie auf dem Spaziergang in eine Situation geraten, die Ihren Hund normalerweise in Panik versetzt, nehmen Sie das Duftöl heraus (bevor er in Panik gerät) und lenken Sie ihn anhand des Dufts und der angenehmen Assoziationen ab.
Schließlich gilt: Wenn Ihr Hund Angst zeigt, versuchen Sie nicht, ihn durch Zuwendung zu trösten. Bleiben Sie stattdessen ruhig und entschlossen und praktizieren Sie meine Technik „Nicht anfassen, nicht ansprechen, kein Blickkontakt“. Im Gegensatz zu Menschen interpretieren Hunde Zuwendung als Bestätigung ihres Verhaltens und nicht als Versuch, sie zu „trösten“. Wenn Sie also Ihren Hund streicheln und sagen: «Alles wird gut», sobald er in den Angstmodus schaltet, versteht er: «Dein Zustand ist gut. Ich gebe dir Zuwendung, weil du Angst zeigst.» Und dies verstärkt das unerwünschte Verhalten nur.
Furcht ist für Menschen wie Hunde ein starkes Gefühl, aber Hunde kennen nur zwei instinktive Reaktionen darauf: die Quelle angreifen oder vor ihr weglaufen. In einem Rudel gibt es Beschützer. Die anderen Hunde machen sich keine Gedanken darüber, ob sie Beschützer sein sollten, wenn Gefahr naht. Außerhalb des Rudels jedoch wissen Hunde manchmal nicht, welche Rolle ihnen zufällt. Wird diese Unsicherheit mit einem bedrohlichen Reiz kombiniert, kann der Hund in Panik geraten und dann das Vertrauen verlieren, jederzeit zu wissen, was zu tun ist. Doch auch wenn dieses Problem schwierig zu lösen ist, lässt sich selbst der schüchternste und ängstlichste Hund mit viel Geduld und den richtigen Hilfsmitteln rehabilitieren.
FEHLVERHALTEN 4:
Angst vor lauten Geräuschen
Donner gehört zu den erschreckendsten Geräuschen der Natur. Jeder kennt das unheimliche Grollen bei einem Gewitter, vor dem sich sogar viele Menschen fürchten. Das Geräusch wirkt geradezu lebendig und kann ein herrliches Klangerlebnis sein, wenn Sie keine Angst davor haben und wissen, weshalb Donner entsteht.
Nicht selten haben auch Hunde große Angst vor lauten, unerwarteten Geräuschen. Neben Donner können beispielsweise ein Feuerwerk, Schüsse, Fehlzündungen oder jedes andere abrupte, laute Geräusch diese Reaktion hervorrufen. Es ist schlimm zu sehen, wie sich ein sonst ruhiger, glücklicher Hund bei einem Gewitter oder bei Feierlichkeiten mit Feuerwerk in ein nervöses Wrack verwandelt. Ist ein Hund erst einmal in diesem Zustand, lässt er sich leider oft nur schwer wieder beruhigen. Zuwendung richtet in diesem Fall gar nichts aus, außer den instabilen Zustand zu verstärken.
GRÜNDE FÜR DIE ANGST VOR LAUTEN GERÄUSCHEN
Menschen wissen, dass Donner ein natürliches Phänomen ist. Bei vielen Tieren jedoch, auch bei Hunden, kann der plötzliche Krach Urängste wecken. Sie verknüpfen nicht den Blitz mit dem Knall. Für sie kommt das Geräusch von überall her, also können sie sich nirgendwo verstecken. Ebenso kommt der Donner von oben, aus der Richtung, aus der auch Raubtiere oft angreifen.
ANGST VOR LAUTEN GERÄUSCHEN ÜBERWINDEN
Im Gegensatz zu anderen Problemen kann das Auflösen dieser Angst schwierig sein, weil die Geräusche entweder nicht vorhersagbar sind oder nur selten im Jahr auftreten. Sie können jedoch Vorkehrungen treffen, je früher, desto besser. Wenn Sie Ihren Hund jetzt schon auf zukünftige Feuerwerke vorbereiten, ersparen Sie sich viel Ärger und reduzieren auch Probleme mit anderen unerwarteten lauten Geräuschen.
Beginnen Sie damit, Ihren Hund langsam an Geräusche zu gewöhnen. Laden Sie die Klänge von Feuerwerk, Donner, Explosionen und Ähnlichem aus dem Internet herunter und spielen Sie sie leise ab, während Ihr Hund etwas Angenehmes tut, etwa Fressen oder Spielen. Erhöhen Sie die Lautstärke jeden Tag etwas, bis sich Ihr Hund von den Geräuschen nicht mehr ablenken lässt.
Wenn unerwartet ein Gewitter aufzieht, versuchen Sie, Ihren Hund währenddessen abzulenken. Machen Sie Gehorsamkeitsübungen mit ihm wie «Sitz!» und «Gib Pfötchen!» und belohnen Sie ihn mit Leckerchen. Schnallen Sie ihm einen Rucksack um oder stellen Sie ihn auf ein Laufband. Es geht darum, seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes als den Donner zu lenken. Sie können auch seinen Geruchssinn nutzen, um ihn vom Geräusch abzulenken,
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