Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
Kontrolle übernehmen und dominant sein konnte. War kein Laserlicht da, suchte er danach und jagte obsessiv alles Ähnliche, selbst Lichtreflexe auf dem glänzenden Holzboden. Brooks reagierte fast sofort auf die Umleitung seiner Obsession, als ich mit ihm zu arbeiten begann, und die Nicholsons konnten das Problem durch ein bis zwei Monate konsequenter Korrektur und durch das Aufstellen von Regeln und Grenzen beheben. ▪
OBSESSIONEN ÜBERWINDEN
Damit Ihr Hund wieder ins Gleichgewicht kommt, müssen Sie zunächst den Grund für sein Verhalten herausfinden. Ist er unsicher, hat er zu viel Energie oder ist es eine Kombination aus beidem? Haben Sie überschüssige Energie im Verdacht, achten Sie darauf, dass Ihr Hund beim Gassigehen viel Bewegung bekommt. Leiten Sie seine Aufmerksamkeit bei jedem Anzeichen von obsessivem Verhalten in einen ruhigen, gefügigen Zustand über. Hunde, die ständig im Garten buddeln, sind meist frustriert, weil sie nicht genügend Bewegung bekommen. Wenn Ihr Hund sehr kräftig ist und beim Gassigehen mehr Ausdauer hat als Sie, schnallen Sie ihm einen Rucksack um oder lassen sie ihn neben dem Fahrrad herlaufen. Auch mentale Stimulationen können von einer Obsession ablenken, etwa ein Spielzeug mit Leckerchen darin.
Um einen obsessiven Hund zu rehabilitieren, müssen Sie ihn aus dem obsessiven Geisteszustand lösen, bevor er ganz hineinrutscht. Am besten beginnen Sie damit beim Gassigehen. Sie brauchen dazu eine kurze Leine und ein Korrekturhalsband, das hoch am Hals sitzt. Korrigieren Sie den Hund darüber mit einem kurzen, sanften Ruck, sobald er Anzeichen für ein Abgleiten in den obsessiven Zustand zeigt. Wenn der Ruck zu früh oder zu spät kommt, funktioniert die Technik nicht. Das richtige Timing ist hier das A und O. Da die Anwendung eines Korrekturhalsbands nicht ganz einfach ist, sollten Sie sich die richtige Handhabung von einem Hundetrainer zeigen lassen.
Bei Obsessionen, die mit dem Jagdverhalten zu tun haben, sucht der Hund den Boden mit den Augen ab. Deshalb müssen Sie seinen Kopf möglichst oben halten, damit er den Blick nach vorn richtet und sich mit Ihnen vorwärtsbewegt. Sobald er versucht, den Kopf zu senken oder sich umzusehen, korrigieren Sie ihn. Es ist wichtig, dass Sie dies sofort tun, wenn Sie spüren, dass Ihr Hund in den unerwünschten mentalen Zustand gerät. Auch hier gilt: Führen Sie die Korrektur konsequent durch.
Zuerst wird Ihr Hund vielleicht versuchen zu „gewinnen“, indem er stur bleibt. Geben Sie nicht nach. Behalten Sie stets Ihre ruhige, entschlossene Energie bei und denken Sie daran: Ihr Hund nimmt es Ihnen nicht übel, wenn Sie Führungsstärke zeigen. Ein unsicherer Hund wird es Ihnen sogar danken, denn genau das braucht er. Wenden Sie diese Technik beim Gassigehen so lange an, bis Sie keine Korrektur mehr brauchen.
Gleichzeitig gehen Sie auch zu Hause auf ähnliche Weise gegen die Obsession an. Führen Sie den Hund mit demselben Halsband an der Leine an die Stellen im Haus, an denen er in sein obsessives Verhalten verfällt, und korrigieren Sie ihn auch hier wieder sofort, wenn das geschieht. Diese Prozedur müssen Sie in jedem Raum durchführen, den der Hund betreten darf, um ihm zu zeigen, dass das Verhalten auch dann nicht erlaubt ist, wenn er sich zum Beispiel in der Küche aufhält.
Schließlich sollte sich die Aufmerksamkeit des Hundes statt auf die Obsession auf Sie richten, und er sollte eine ruhige und gefügige Energie ausstrahlen. Dann können Sie ihn mit Lob, Leckerchen oder einer anderen positiven Verstärkung belohnen.
FEHLVERHALTEN 7:
Horten
Manche Hunde horten Futter, Spielzeuge oder Leckerchen, indem sie sie im Haus „vergraben“ (etwa unter der Bettdecke oder den Sofakissen) oder in Ecken, Schränken und an anderen entlegenen Stellen verstecken. Nicht wenige Hundehalter finden Trockenfutter unter dem Kissen, wenn sie ins Bett gehen, oder fegen beim Hausputz „verlorene“ Spielzeuge unter dem Bett hervor.
[Abb. 27]
Erlaubt man dem Hund dieses Verhalten, kann er sehr besitzergreifend werden und seine Schätze aggressiv vor jedem verteidigen, der ihnen zu nahe kommt. Auch in hygienischer Hinsicht kann das Horten zum Problem werden, falls Ihr Hund Nass- oder Rohfutter oder ungesäuberte Knochen bekommt. Wie unangenehm, wenn sich ein nicht näher identifizierbarer Geruch im Haus verbreitet und Sie Monate später in einem Schrank ein Häufchen Nassfutter finden!
Das Hausinnere ist zwar kein Wald mit weichem Boden,
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