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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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seufzte Ryslind und hob einen weiteren Zweig auf, mit dem er seine Vorführung wiederholte. »Was ihr seht, ist, dass der Zweig das Dach der Höhle trifft.«
    »Welche Höhle?«, fragte Jig.
    »Und durch deine Hand hat der Nekromant den Tod gefunden!«, stellte Ryslind verwundert fest. »Habt ihr wirklich geglaubt, dass ein kompletter Himmel unter dem Berg existiert? Dass diese Wolken real sind? Ihr seid weniger als dreißig Fuß tief gefallen, und dennoch akzeptiert ihr die Existenz dieser Vögel, die Hunderte von Fuß über euch fliegen! Es ist eine Illusion, das alles hier. Eine machtvolle Illusion, doch nicht mehr. Was bedeutet, dass die Grube, durch die wir gekommen sind, nach wie vor hier ist; ihr müsst nur genug Verstand haben, sie zu finden. Wenn nicht …« Er rammte das Ende seines Stockes in die Erde.
    Bevor Jig genug Mut zusammennehmen konnte, um noch mehr Fragen zu stellen, ging Ryslind in den Wald hinein. Jig rieb sich die Augen und wünschte sich, ein Paar dieser Elbengläser zu haben, die Riana erwähnt hatte. Denn es sah so aus, als ob die Füße des Zauberers einfach durch die Wurzeln hindurchgingen, die Jigs Stiefel ein ums andere Mal festgehalten hatten. Er fragte sich, ob Schattenstern seinem Anhänger Jig wohl dieselbe Magie zur Verfügung stellen konnte.
    »Wir sollten ihn aufhalten«, sagte Riana. Sie hatte ihren Dolch in der Hand und starrte wütend in die Richtung, in der Ryslind verschwunden war.
    »Warum?« Jig persönlich hielt es für einen verlockenden Gedanken, nach Hause zu gehen. Er dachte an Golakas berühmten Zwergenbraten im Pfeffermantel; daran, einen Winkel für sich ganz allein zu finden, wo er Klecks füttern konnte und die Einzigen, die ihn tyrannisierten, Goblins waren, nicht Zauberer und Prinzen und Zwerge … fast konnte er den Rauch des Kochfeuers riechen. »Ich sage, wir machen uns auf die Suche nach dem Weg hier raus.«
    Riana verdrehte die Augen. »Also gut, wir finden also zurück in den Thronraum des Nekromanten. Und was dann?«
    Jig setzte zu einer Antwort an, dann klappte sein Mund wieder zu. Ryslind war der Einzige, der sie an den Echsenfischen vorbeischaffen konnte … was Ryslind nur zu gut wusste. »Okay, also spielt er immer noch mit uns«, sagte Jig langsam. »Wie sieht dein Plan aus, ihn aufzuhalten?«
    Diesmal zögerte Riana mit der Antwort. »Wir könnten uns an ihn anschleichen«, schlug sie vor. »Darnak hat uns doch erzählt, bei einem Zauberer muss man nur schnell genug sein und ihn töten, bevor er einen Spruch loslassen kann.«
    »Aber das hier ist Ryslind.«
    »Warum fürchtest du dich so vor ihm? Jeder stirbt früher oder später. Wenn du ihm ins Herz stichst, wird er sterben wie jeder andere auch.«
    »Nicht jeder stirbt«, murmelte Jig. »Manch einer verwandelt sich auch in eine wandelnde Leiche.«
    »Jig, hör endlich auf, ein solcher Feigling zu sein! Du hast den Nekromanten getötet, richtig?«
    »Ich hatte Glück.«
    Sie packte ihn an den Schultern und drückte ihn gegen einen Baum. »Glück oder nicht, du hast es getan. Wir sind zu zweit. Wenn wir ihn nicht töten, wer weiß, was er dann tun wird? Letzten Endes ist er auch nur ein Mensch, richtig?«
    »Nein«, widersprach Jig. Er wand sich aus ihrem Griff und setzte sich. »Hast du seine Stimme nicht gehört? Was immer er ist, er ist nicht wie irgendein Mensch, den ich je gehört habe.«
    Er erzählte ihr, wie die zweite Stimme zuvor im Raum des Nekromanten die Kontrolle übernommen hatte. »Selbst Barius hatte Angst vor ihm.«
    Riana presste die Kiefer zusammen. Sie machte ein paar Schritte in die Richtung, in der Ryslind verschwunden war, dann blieb sie stehen. Wütend stieß sie ihr Messer in einen Baumstamm und fluchte. »Ich hasse solche Typen, die Schwächere schikanieren. Er und sein Bruder sind beide vom selben Schlag! Sie verlangen von dir, dass du alles tust, was sie wollen, und wenn du dich weigerst, drohen sie dir!«
    Jig zuckte die Schultern. So war es mit jedem Goblinhauptmann gewesen, den er jemals gekannt hatte. Was erwartete sie? Ryslind war zu mächtig. Nach allem, was sie wussten, hätte er sich unsichtbar machen können und abwarten, ob sie ihn verfolgten.
    »Außerdem, wenn wir ihn töten, wie sollen wir dann durch den See kommen?« Er ließ ihr keine Zeit zu antworten. »Wir sollten zurückgehen.«
    Er ging los und horchte nach hinten, um sicher zu sein, dass Riana ihm folgte. Nach einigen Augenblicken hörte er sie; alle paar Schritte trat sie wütend nach Stöcken

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