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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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See gab es immer noch welche, in sicherer Entfernung vor bequemem Zugriff. Manche waren so lang wie Jigs Schwert; allerdings war Malachit nicht sonderlich geeignet für Waffen.
    »Sie sehen wie grüne Stachelschweine aus.«
    Jig nickte lieber als zuzugeben, dass er keine Ahnung hatte, was ein Stachelschwein war.
    Der See selbst war schwarz; weißer Schaum krönte die Wellen, die ans Ufer donnerten. In der Ferne, nahe der Mitte des Sees, toste das Wasser sogar mit noch größerer Gewalt. Für Jig war es nichts als ein verschwommener Mischmasch aus Wellen und weißen Schaumkronen, doch die anderen blickten besorgt auf was immer es war, was sie sahen.
    »Das ist ein verdammter Mahlstrom«, rief Darnak.
    »Der Weg zu den unteren Tunneln führt da durch?«, schrie Barius in Jigs Richtung.
    Jig nickte und gab sich Mühe, Gelassenheit und Zuversicht auszustrahlen. In Wirklichkeit hatte er nicht den leisesten Schimmer, wie man zu den unteren Tunneln gelangte. Sie waren doch diejenigen gewesen, die erwähnt hatten, durch wässrige Dunkelheit zu wollen. Ein gewisser Selbsterhaltungstrieb hielt Goblins davon ab, auch nur zu versuchen, sich ins Wasser zu wagen.
    »Ich spüre Macht hier«, sagte Ryslind. Obwohl er als Einziger nicht schrie, durchdrang seine Stimme irgendwie das Tosen des Wassers. »Kein natürlicher See könnte einen Mahlstrom lange aufrechterhalten. Wenn das Seebett selbst Risse aufwiese, flösse das Wasser bald in die Tunnel darunter ab.«
    »Wetten, dass der Weg nach unten durch den Boden dieses Wirbels führt?«, fragte Darnak.
    Jig hätte am liebsten laut losgelacht. Der ganze Weg, vorbei an Goblins, Hobgoblins und Aaswürmern, nur um in einer Sackgasse zu landen. Doch würden die Abenteurer der Wahrheit ins Gesicht sehen und den gleichen Weg zurückgehen, den sie gekommen waren? Er bezweifelte es. Eher würden sie weitergehen und sich von ihrer Dickköpfigkeit in den eigenen Tod treiben lassen. Blieb nur die Frage, ob sie ertränken oder der Mahlstrom sie vorher zu blutigem Brei schlüge.
    Etwas glitt aus dem Wasser und begann auf sie zuzukriechen. Ach ja, das war die dritte Möglichkeit. Sie konnten alle an Echsenfischgift verenden, bevor sie es auch nur bis zum Ufer schafften.
    »Echsenfisch!«, schrie Jig gellend und hüpfte auf und ab und zeigte darauf und suchte das Ufer mit hektischen Blicken nach weiteren ab.
    »Hässliche Viecher, nicht wahr?« Darnak zog seine Keule und wartete gelassen, während der Echsenfisch näher kroch.
    Jig hatte noch nie zuvor einen lebenden Echsenfisch gesehen. Dieser hier war so lang wie sein Arm, besaß klauenbewehrte Vorderfüße und Hinterfüße mit Schwimmhäuten, die er über den Sand nachzog. Der runde Kopf wies Schlitze statt einer Nase auf und einen breiten, mit nadelspitzen Zähnen gespickten Mund, der einem das Fleisch so rasch und sauber vom Körper trennen konnte, dass man es noch nicht einmal mitbekam. Die Augen quollen wie weiße Blasen hervor, die im Nachhinein auf den Schädel aufgesteckt worden waren. Am gefährlichsten war, wie Jig wusste, die Reihe zwei Zoll langer Stacheln, die am Hinterkopf begann und bis zur Spitze des langen Schwanzes reichte.
    »Die Stacheln sind giftig!«
    Darnak schenkte ihm keine Beachtung. Der Zwerg beobachtete, wie der Echsenfisch sich näher schob. Als er nur noch einen Fuß von dem Zwerg entfernt war, hob er seinen Kopf und zischte. Die blaue Zunge zuckte hin und her, und die Stacheln richteten sich bedrohlich auf.
    Bedrohlich oder nicht, Darnak schien es nicht zu kümmern. Er wartete, bis der Echsenfisch mit Zischen fertig war, und zog ihm dann in aller Seelenruhe die Keule über den Schädel. »Und dumme kleine Viecher.«
    Dumm mochten sie vielleicht sein, dachte Jig, aber hier gab es viel mehr Echsenfische als Abenteurer. Unter seinen besorgten Blicken kamen einige weitere aus dem Wasser und krochen auf den Zwerg zu. Barius trat vor und stellte sich neben seinen Gefährten. Sein Schwert spießte eine der Kreaturen auf und beförderte sie zurück ins Wasser. Eine andere griff mit unvermuteter Geschwindigkeit an, nur um unter Darnaks schwerem Stiefel ihr Leben auszuhauchen. Noch während Darnak die Echsenfischeingeweide von seiner Fußbekleidung abstreifte, kamen bereits mehrere der Wesen angriffslustig auf ihn zugerannt.
    »Zurück!«, rief Barius. Jig verdrehte die Augen. Er und Riana hatten sich bereits in sichere Entfernung zurückgezogen.
    Die anderen stießen gleich darauf weiter hinten im Tunnel zu ihnen. Nichts

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