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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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den Boden neben Barius’ Füßen. Er sah hinab, vorübergehend sprachlos, und als er wieder aufsah, hielt Riana ein Messer in der Hand. »Was bringt dich auf den Gedanken, dass ich mir keins besorgt habe?«
    »Genug!«, blaffte Darnak. »Steckt die Waffen weg, bevor ich euch allen den Schädel einschlage! Barius, lass ihnen ihre Sauschwerter. Sie wissen nur zu gut, was sie erwartet, wenn sie Schwierigkeiten machen.«
    Das Schwert des Prinzen fuhr zischend zurück in die Scheide. So leise, dass Darnak ihn nicht hören konnte, sagte er: »Komm mir nicht noch einmal in die Quere, Elbe.«
    Während Jig sein neues Schwert in seinen Gürtel steckte, warf er einen schnellen Blick auf Riana. Während sein Schwert schlicht war und zahlreiche Gebrauchsspuren aufwies, war ihres mit Gold besetzt und wurde im Knauf sogar von einem blauen Edelstein geschmückt. Sie grinste Jig an, als sie es wieder in ihren Ärmel schob.
    »Dieses Schwert sieht so fein wie Barius’ Klinge aus.«
    »Das sollte es auch.« Sie starrte dem Prinzen hasserfüllt hinterher. »Es ist seins.«
    Jetzt, wo er bewaffnet war, fühlte er sich kühner; er ging zurück zu den Leichen und nahm sich eine große Gürteltasche für sich selbst. Nachdem er ein paar rostige Münzen auf den Boden gekippt hatte, befestigte er die Tasche an seiner Taille und steckte dann Klecks hinein. »Nur so lange, bis meine Schultern verheilt sind«, versprach er ihm.
    Als alles wieder eingepackt, die Laterne mit neuem Öl versorgt, Darnaks Karte ihrer Vollendung noch ein paar Federstriche näher gekommen war und jeder so viel gegessen hatte, dass sein Magen nicht mehr knurrte, saßen sie noch eine Stunde da, während Ryslind meditierte. Das Leben eines Abenteurers schien aus ungefähr sechs Teilen Langeweile und einem Teil extremem Schrecken zu bestehen, zumindest kam es Jig so vor.
    »Worauf warten wir?«, wollte er wissen.
    »Ruhe!«, zischte Barius.
    »Er muss seinen Geist reinigen und seine Konzentration erneuern«, erklärte Darnak leise. »Diese Tätowierungen auf seinen Armen sind ein Zauberspruch, einer, der ihn immer aufnahmebereit hält für die Macht, die er für seine Magie benutzt. Weitaus besser als Bücher oder Rollen, jedoch ist ein dauerhafter Spruch auch eine dauerhafte Last, und wenn sein Träger nicht innehält, um zu ruhen, kann der Spruch zerbrechen und ihn gerade dann ohne Macht zurücklassen, wenn er sie am meisten braucht.«
    »Was ist mit seinen Augen los?«, fragte Jig weiter. »Ist das Teil seiner Magie?«
    Darnak grinste. »Nee. Das hat er sich selbst vor einem Jahr oder so zugefügt. Dachte, es würde ihn furchteinflößender machen oder irgend so ein Unsinn. Stellte sich heraus, dass er den Spruch nicht richtig hingekriegt hat, und er hat noch nicht herausgefunden, wie er es wieder rückgängig machen kann. Das Glühen wird schlimmer, wenn er sich zu sehr angestrengt hat.«
    Als Ryslind die Augen wieder öffnete, sahen sie beinah menschlich aus und zeigten nur noch einen ganz schwachen Rotschimmer. »Ich bin so weit.«
    Barius und Jig übernahmen erneut die Führung, während sie sich dem See näherten. Sie kamen an mehreren Seitengängen vorbei, doch Jig war jetzt nicht mehr in seinem Territorium, und auf die Frage, wohin die Tunnel führten, konnte er nur die Achsel zucken und sagen: »Zum See geht es hier entlang.«
    Es gefiel ihm nicht, unerforschte Tunnel im Rücken zu haben, aber es war immer noch besser, schnell daran vorbeizugehen, als seine Nase irgendwo hineinzustecken, wo eine große Tatze sie ihm vom Gesicht abreißen mochte.
    Das Rauschen des Wassers wurde lauter. Ihr vorsichtiges Flüstern wurde zu Schreien, weil der Lärm vom See alles andere übertönte. Ein feiner Sprühregen legte sich über Jigs Gesicht und kitzelte seine Ohren, die schon bald in ständigem Protest hin und her zuckten.
    Der Tunnel verbreiterte sich, und dann wichen die Wände völlig zurück und gaben den Blick auf eine enorme Kaverne preis. Dunkelroter Obsidian schimmerte wie poliert; das Wasser hatte den Glanz des Steines wiederhergestellt. Zu beiden Seiten verloren sich die Wände in der Ferne.
    »Was ist das da?« Riana zeigte zur Decke.
    Jig konnte die grünen Klumpen kaum erkennen, aber er wusste auch so, was es war. »Das ist nur Fels.«
    Vor langer Zeit hatten sich die Malachitformationen auch an Wänden und Decke in der Nähe des Eingangs befunden, doch Hobgoblins und Goblins hatten sich die grünen Steinnadeln als Schmuck und Zierrat genommen. Über dem

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