Die Goblins 01 - Die Goblins
Metallplatten verstärkt. Das fehlende Haar ließ den Kopf wie einen Schädel aussehen, der mit weißem Schlamm bedeckt war, mit Ausnahme der leichten Nasenwölbung und der trüben Augen, die sich in ihren Höhlen bewegten und Jigs Bewegungen verfolgten.
Der Streitkolben kam wieder hoch. Jig versuchte auszuweichen, rutschte aber auf dem glatten Marmor aus. Er rollte einem weiteren Angriff aus dem Weg, doch dadurch landete er in den Beinen des Dings. Es trat ihm so heftig in den Magen, dass er an die andere Tunnelwand geschleudert wurde.
Jig schnappte nach Luft. Er lag zusammengekrümmt da und sah aus den Augenwinkeln mit an, wie die Kreatur näher kam.
Doch ein paar Schritte vor ihm blieb sie stehen. Der Schädelkopf wandte sich nach rechts, dann nach links. Jig hätte schwören können, die Haut auf der Stirn sich wie in Verwirrung runzeln zu sehen. Als die Kreatur sich umdrehte, erkannte er warum.
Unter seiner Rüstung trug das Wesen zerrissene Lumpen, die zweifelsohne einmal prächtiger Staat gewesen waren, in den Tagen, als es noch lebte. Im Laufe der Zeit hatte der Zerfall sie in trockene Fetzen verwandelt. Alle Farbe war aus ihnen gewichen, und Stofffäden hingen wie die Wurzeln einer Pflanze daran herab. Irgendwie hatten diese Fetzen zu brennen begonnen, und nichts gab besseren Zunder ab als trockene Lumpen. Orangefarbene Flammenranken tanzten unter der Rüstung und kletterten langsam am Körper der Kreatur hoch, dieweil die Fäden schwarz wurden und schrumpelten.
Als das Feuer stärker wurde, begann das Wesen nach den Flammen zu schlagen, jedoch ohne Wirkung. Seine Haut fing Feuer, während es erfolglos versuchte, sich zu löschen.
Ob es wahrhaftig tot war oder ob noch ein Funke Leben in ihm steckte, der es leitete, wusste Jig nicht zu sagen, doch augenscheinlich war das Geschöpf fähig, Entscheidungen zu treffen. Als ihm klar wurde, dass es das Feuer nicht aufhalten konnte, wandte es sich wieder Jig zu. Noch ein paar Minuten, und die Flammen würden es völlig verzehrt haben, aber das war mehr als genug Zeit, um einen kleinen Goblin zu erledigen.
Statt also der wandelnden Leiche sah sich Jig plötzlich einem wandelnden toten Flammenkrieger gegenüber. Der nach wie vor einen großen Streitkolben trug. Das war nicht gut. Allerdings war es jetzt immerhin so hell, dass man gut sehen konnte. Anscheinend gibt es auch unter Leichen noch das ein oder andere große Licht.
Jig grinste. Das gäbe ein gutes Sprichwort ab, vorausgesetzt, er überlebte das hier und konnte es jemand erzählen.
Er kroch zurück, bis er mit den Knochen zusammenstieß, die aus der anderen Nische gefallen waren. In seiner Verzweiflung griff er sich einen Schenkelknochen und warf ihn nach der vorrückenden Kreatur.
Sie duckte sich, und sein Wurfgeschoss flog an ihr vorbei und polterte in den Alkoven hinter ihr. Die Platte davor erschien wieder.
Jig machte große Augen. Die Platte war tatsächlich wieder da. Er konnte sehen, wie sich die Flammen im glänzenden Marmor spiegelten. So machen, sie also die Nischen dicht, nachdem sie die Eindringlinge abgeschlachtet haben. Auf die Weise können sie zurückgehen und auf die nächsten Abenteurer warten.
»Hier rein!«, rief er. Riana schaute verwirrt drein, also packte er sie beim Arm und schleuderte sie in die offene Nische hinter sich. Im dem Moment, als sie mit dem Skelett zusammenprallte, löste ihr Gewicht den Zauber aus, und mit einem Schimmern in der Luft materialisierte die Marmorplatte wieder.
Die Kreatur schlug zu, als Jig sprang. Er konnte den Luftzug und die Hitze an seinem Kopf spüren, und wenn Klecks ihm nicht bereits die Haare abgefackelt hätte, wären sie wahrscheinlich spätestens jetzt in Flammen aufgegangen. Die schattenhafte Platte zu durchdringen war wie gegen eine starke Strömung zu schwimmen. Oder gegen einen Mahlstrom anzukämpfen. Sein Kopf und seine Arme waren schon drin. Er versuchte, gegen die Platte zu drücken, um besser durchzukommen, doch seine Hände sanken nutzlos in den halbfertigen Marmor.
Was würde passieren, wenn die Platte ganz materialisierte, bevor er in der Nische war? Würde sie Jig zurück in die Fänge der Kreatur schleudern? Würde sie sich um ihn formen und er mit den Beinen im Gang stecken bleiben?
Wahrscheinlich nicht , entschied er. Eine bessere Falle würde ihn einfach entzweischneiden. Womit ihm wenigstens ein langsamerer Tod durch Feuer und Streitkolben erspart bliebe.
Jig streckte blindlings die Hände aus, erwischte Rianas Arm
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