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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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seinem Oberarm verknotete. Klecks weigerte sich immer noch, in die Tasche zu krabbeln, und Jig konnte es ihm nicht übel nehmen, aber das hier gab einen Platz ab, wo die Feuerspinne sitzen konnte, ohne Jig ständig zu versengen, wenn sie sich einer Gefahr näherten. Was eigentlich jedes Mal der Fall zu sein schien, wenn Jig Luft holte.
    »Macht euch bereit«, sagte Barius. »Wir haben lange genug hier herumgetrödelt, und nur die Götter wissen, was uns hinter dieser Tür erwartet.« Er ergriff das Ende von Jigs Seil, schlang es sich einmal ums Handgelenk und zog kräftig.
    Jig röchelte und rappelte sich auf. Riana hatte das Schloss immer noch nicht geknackt, aber Barius war mit seiner Geduld am Ende.
    Darnak packte seine Keule und bezog hinter der Elbe Stellung. Ryslind blieb, wo er war, gegen die gegenüberliegende Wand gelehnt. Jig erkannte jedoch an seinen Augen, dass er auf dem Posten war. Er beobachtete – nicht die Tür, sondern die anderen Abenteurer. Jig sah weg.
    Die drei Augenpaare, die über Rianas Schulter schielten, waren ihrer Konzentration nicht wirklich förderlich. Ihr Dietrich rutschte ab; sie drehte sich um und funkelte den Zwerg wütend an. »Schlimm genug, dass mein Kopf von deinem Bier hämmert; du brauchst mich nicht mit deinen Atem noch betrunkener zu machen!«
    »Ich bitte um Vergebung«, erwiderte Darnak und trat einen Schritt zurück.
    Nur Jig hörte, wie sie vor sich hin murmelte: »Es wäre leichter, wenn ich nicht alles doppelt sähe. Ist schon schwer genug, ein Schloss zu knacken, ganz zu schweigen von zwei.«
    Etwas knackte. Riana nahm ein zweites Werkzeug, einen dickeren, gebogenen Stab, den sie in das Schlüsselloch stieß. Während sie den ersten Dietrich weiter im Schloss hielt, ohne ihn zu bewegen, drehte sie den größeren Stab, und die Tür sprang nach innen auf.
    Riana krabbelte hastig zurück, um ihr auszuweichen, und fiel mit einem lauten »Uff!« auf den Rücken. Darnak machte einen Schritt über sie hinweg, die Keule kampfbereit erhoben.
    »Nichts«, meldete er.
    Die anderen gingen auf die Türöffnung zu, derweil Darnak die Laterne hochhielt und einen Lichtstrahl den Korridor hinunterschickte.
    Während die Goblintunnel aus glattem Obsidian bestanden, glänzte in diesem Gang derselbe schwarze Marmor wie in dem Raum hinter ihnen. Große Marmorplatten bedeckten Boden und Wände, ja sogar die Decke. Nur die roten Adern im Marmor und dünne Streifen von glitzerndem, silbernen Mörtel verliehen dem Gang überhaupt etwas Farbe.
    Die Mühe, die die Erbauung dieser Tunnel gekostet haben musste, beeindruckte Jig nicht so sehr wie die Tatsache, dass sie so sauber waren. Nicht ein Körnchen Staub verunzierte die schimmernden Platten. Nach all den Jahren hätte er erwartet, dass der Boden seinen Glanz verloren habe. Entweder benutzte der Nekromant Magie, um sein Reich in Ordnung zu halten, oder niemand betrat jemals diese Tunnel. Jig entschloss sich, der ersten Erklärung Glauben zu schenken.
    »Nett«, kommentierte Darnak.
    »Gefährlich«, sagte Barius.
    Jig sah verwirrt auf.
    »Jede einzelne Platte ist groß genug, eine Fallgrube abzudecken, so wie die, der wir oben begegnet sind«, führte der Prinz aus. »Wir müssen vorsichtig sein.«
    Vorsichtig sein bedeutete, den Goblin vorauszuschicken, um etwaige Fallen auszulösen, bevor jemand Wichtiges hineintappte. Während Jig sich an die Spitze der Gruppe setzte, tröstete er sich damit, dass Barius das Seil, das er mit dem Hals hinter sich herzog, fest im Griff hatte. Falls Jig plötzlich den Boden unter den Füßen verlieren sollte, könnte der Mensch wenigstens seinen erstickenden Körper wieder hochziehen. Vorausgesetzt natürlich, er bräche sich nicht den Hals bei dem Sturz.
    Wieder einmal kamen sie nur langsam voran, was Darnaks Besessenheit zu verdanken war. Der Zwerg hatte es sich zur Aufgabe gemacht, jede einzelne Platte auf seiner Karte einzuzeichnen. »Wenn eines dieser Felder eine Falle verbirgt«, erklärte er, »dann werden wir froh sein zu wissen, welches es ist.«
    Diesmal hatte Jig keine Einwände. Ihr Schneckentempo hatte den Vorteil, dass er jede Platte prüfen konnte, bevor er ihr sein ganzes Gewicht anvertraute. Er drückte sich bei jeder neuen Platte im Gang mit dem Rücken an die Wand, um nicht vornüberzukippen, falls sie nachgeben sollte, streckte dann einen Fuß aus und tippte sie behutsam mit den Zehen an. Wenn sie sich sicher anfühlte, lief er zur gegenüberliegenden Wand und machte dort dasselbe. Da

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