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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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sich zu schnell aus. Wenn er und die Übrigen jetzt gingen, würde dieser Koboldstock die Grube bis zu ihrer Wiederkehr völlig ausfüllen. »Die Kobolde sind wie Insekten«, sagte er. Magische Insekten mit Ogersklaven und genug Zauberkraft, um den gesamten Berg zu erobern, aber nichtsdestoweniger Insekten. »Was tut ihr, wenn ihr Wespen entdeckt, die sich ein Nest im Lager bauen?«
    »Es abfackeln«, sagte Var.
    »Es von der Wand schlagen und einen Stock nehmen, um es in Hauptmann Kollocks Nachttopf zu verstecken«, murmelte Grop.
    Trotz seiner Angst musste Jig grinsen; warum war er nicht selbst schon einmal darauf gekommen? »Alles, was die Kobolde tun, tun sie für ihre Königin. Wir greifen das Nest an, töten die Königin, und der einzige Grund, aus dem sie hierher gekommen sind, existiert nicht mehr.«
    Grell kratzte sich am Ohr. »Also weißt du, ich habe gesehen, dass Wespen ziemlich sauer reagieren, wenn jemand in ihrem Nest herumstochert. Selbst wenn es uns gelingen sollte, die Königin zu töten, wird uns immer noch eine Armee von wütenden Kobolden auf den Pelz rücken.«
    »Das werden sie so oder so«, sagte Jig. Er hielt sich mit Gewalt davon ab, die Anzahl der Blasen zu zählen. Wie lange würden sie brauchen, um einen Kobold für jede Kammer dieses Nests zu produzieren? Wenn Kobolde sich so schnell fortpflanzten, wie sie alles andere taten …
    »Jig hat Recht.« Veka trat von den andern weg; sie hielt ihren Stab mit beiden Händen fest umklammert.
    »Solange die Königin lebt, wird jeder Kobold und jede Koboldin, die ihr zu Gesicht bekommt, kämpfen bis zum Tod. Wenn sie tot ist, dann werden ihre Untertanen möglicherweise bereit sein zu verhandeln.« Sie machte große Augen, als überraschten sie die Worte, die da aus ihrem eigenen Mund kamen. »So wie Jig es mit den Hobgoblins getan hat.«
    »Oder sie bringen uns aus Rache alle um«, warf Schlitz ein.
    Veka schüttelte den Kopf. Sie schloss die Augen und sagte: »Der Höhepunkt der Reise des Helden ist der Kampf durch den Tod. Keine vernünftige Person könnte hoffen, diese letzte Auseinandersetzung zu überleben, doch der wahre Held wird einen Weg entdecken.« Ihr Lächeln war wehmütig, beinah traurig. »Dies ist diese Schlacht, und Jig wird euch durch sie hindurchführen.«
    Grell zuckte die Achseln. »Gibt wohl nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.«
    Bevor Jig etwas Inspirierendes einfiel, das er hätte beisteuern können, trat Veka dichter heran. Jig schickte sich an, zurückzuweichen, doch sie streckte die Hand aus und berührte mit ihrem Stab leicht seinen Schwertarm.
    »Was machst du …« Jig unterbrach sich mitten im Satz, als sich die Lederbänder um seinen Arm zu lokkern begannen. Die Enden glitten von seiner Schulter. »Soll das etwa heißen, dass du das schon die ganze Zeit hättest tun können?«
    »Es tut mir leid!«, flüsterte Veka. »Ich wollte … ich konnte es nicht über mich bringen, irgendeinen Zauber zu versuchen, bis jetzt. Ich hätte sollen, aber …« Sie schluckte. »Der Spruch ist unkompliziert, einfacher noch, als die Echsenfische zu kontrollieren. Nur ein simpler Befehl an das Restleben im Leder.«
    Das Schwert fiel zu Boden. Jig zuckte zusammen und warf einen raschen Blick in die Grube, doch die Kobolde schienen das Geräusch nicht gehört zu haben. Seine Finger bildeten immer noch die Form des Griffs nach, und sein Arm war von tiefen Furchen gezeichnet. Das Fleisch war so bleich, dass es schon fast weiß war, und wies dunkle Linien und Quetschungen auf, wo die Haut eingeklemmt und übereinandergefaltet gewesen war. »Aber warum hast du dann nicht …«
    So weit kam er, und dann begann das Blut wieder durch seine Adern zu fließen. Jigs Mund klappte zu, und er erstickte ein schrilles Kreischen, als er auf den Rücken fiel. Mit jedem Herzschlag zertrümmerten tausend Hämmer die Knochen in seinem Arm und seiner Hand. Tunnelkatzen kauten gierig auf seinen Gelenken herum, und seine Haut bestand nur noch aus geschmolzenem Blei.
    Jig starrte den vereisten Fels über sich an, bis Tränen die Muster der Eisblumen zu einer grauen Fläche verschwimmen ließen. Hätte er sein Schwert erreichen können, er hätte sich den eigenen Arm am Schulteransatz abgehackt, um die Schmerzen zu beenden. Schattenstern?
    Der Gott konnte ihn nicht hören, nicht hier unten. Er merkte, wie Finger seine Kiefer aufstemmten und etwas zwischen seine Zähne schoben: einer von Grells Zuckerknoten, versetzt mit Klakbier. Er biss so fest auf den

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