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Die Götter 2. Das magische Zeichen

Die Götter 2. Das magische Zeichen

Titel: Die Götter 2. Das magische Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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als er regelmäßig in Kneipenschlägereien verwickelt gewesen war. Er holte aus und donnerte seinem Gegner bei der erstbesten Gelegenheit die linke Faust ins Gesicht.
    Den Mann, der sich einzig auf den Tanz ihrer Schwerter konzentriert hatte, traf der Schlag völlig unvorbereitet. Als der Kerl zurücktaumelte und gleich darauf zu Boden ging, wo er reglos liegen blieb, fühlte sich Guederic wie neugeboren.
    Er nutzte das Überraschungsmoment und warf sich auf den letzten verbliebenen Angreifer. Beide versuchten, dem anderen die Waffen zu entreißen, während sie sich am Boden wälzten und mit den Fäusten aufeinander eindroschen. Guederic schleuderte sein Schwert von sich, um die Hände frei zu haben. Endlich fühlte er sich ganz in seinem Element. Im Faustkampf war er schon immer der Beste gewesen. Er stellte seine Fertigkeiten ein weiteres Mal unter Beweis, wobei er auch Tritte und andere unfaire Techniken anwandte, die er auf den Straßen Lorelias gelernt hatte. In kürzester Zeit hatte er seinen Gegner entwaffnet, einen seiner Arme unter dem Knie eingeklemmt und hielt den anderen fest umklammert. Nun konnte er den wehrlosen Mann nach Herzenslust vermöbeln.
    Nach etwa zehn Schlägen hielt er jedoch inne. Die Versuchung, den Kerl einfach totzuprügeln, wurde übermächtig. Guederic biss die Zähne aufeinander, um ihr nicht nachzugeben, und riss den Mann an den Haaren, um ihn aus seiner Benommenheit zu holen.
    » Wo sind meine Eltern? « , schnauzte er ihn an. » Rede, oder ich bringe dich um! «
    Der Kerl hatte schon einen ganz glasigen Blick. Guederic schüttelte ihn heftig, bis sich die Lippen des Mannes bewegten.
    » Untergegangen … « , japste der Besiegte. » Der Kapitän … ließ uns suchen … nichts … «
    Wieder verlor er das Bewusstsein, diesmal länger. Tränen des Entsetzens liefen Guederic über die Wangen. Er griff nach einem gewaltigen Stein und hielt ihn seinem Gegner einen Moment lang über den Kopf. Doch die Erinnerung an seine Mutter hielt ihn davon ab, dem Mörder den Schädel zu zerschmettern, und er warf den Stein zur Seite. Dann wandte er sich zu seinem Bruder um und ließ von seinem Opfer ab, um Damián bei seinem Kampf zu unterstützen.
    Wie gern wäre er weit, weit fort gewesen. Die Insel Ji brachte den Erben nur Unheil.
    Najel hatte sich zu Boden geworfen, sobald die Armbrustschützen die ersten Pfeile auf Zejabel abgeschossen hatten. Das war die richtige Entscheidung gewesen: Er hatte direkt hinter der Zü gestanden, genau in der Schusslinie, und mindestens ein Bolzen war nur knapp an seinem Kopf vorbeigesaust. Vor Entsetzen darüber, dem Tod so nah gewesen zu sein, konnte er sich eine ganze Weile nicht regen. Das Geschrei der Kämpfenden um ihn herum zwang ihn jedoch, allen Mut zusammenzunehmen und den Kopf zu heben. Es war nicht seine Art, sich feige tot zu stellen, um dem Kampf zu entgehen. Die Erben waren so sehr in der Unterzahl, dass sie auf seinen Beitrag nicht verzichten konnten, so klein er auch war.
    Durch sein Zögern schenkten ihm die Angreifer keinerlei Aufmerksamkeit. So konnte sich Najel aufrichten und versuchen, einen Überblick über die Lage zu bekommen, ohne sofort angegriffen zu werden oder ins Visier der Armbrustschützen zu geraten. Seine Freunde waren in arger Bedrängnis. Mehrere Kerle waren bereits außer Gefecht gesetzt, doch mindestens genauso viele lebten noch. Jeder der Erben musste es mit mindestens zwei Angreifern aufnehmen: Sie kämpften zu fünft gegen zehn Männer.
    Da er vorerst keinen Zweikampf auszutragen hatte, beschloss Najel, nach den Verletzten zu sehen. Vorsichtig kroch er zu Zejabel hinüber. Die Vorstellung, dass sie tot sein könnte und mit offenen Augen ins Leere starrte, erfüllte ihn mit Schrecken. Die Zü lag reglos auf der Seite, ein paar Schritte hinter ihrem Sohn, der verzweifelt versuchte, die Angreifer von ihr fernzuhalten. Mit pochendem Herzen drehte der Junge die Unglückliche auf den Rücken. Der Anblick des Blutes an Wange und Schläfe versetzte ihm einen Stich. Rasch untersuchte er den Rest ihres Körpers, entdeckte aber keine weiteren Verletzungen. Was war geschehen? Hatte sie sich bei ihrem Sturz die Stirn aufgeschlagen? Hatte ein Armbrustbolzen sie gestreift? Hektisch fühlte der junge Wallatte nach Zejabels Puls. Als er ihn fand, lächelte er erleichtert.
    Die Zü musste unglaubliches Glück gehabt haben. Oder sie hatte höchst außergewöhnliche Reflexe und war den tödlichen Geschossen ausgewichen … Später, wenn sie

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