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Die Götter 2. Das magische Zeichen

Die Götter 2. Das magische Zeichen

Titel: Die Götter 2. Das magische Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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nach aufgeschlitzt hätte. Mit einer schwungvollen Bewegung krachte sie dem Angreifer ihre Lowa auf den Schädel.
    » Was machst du denn? « , schrie sie. » Nimm dein Schwert, verteidige dich! «
    » Ich … ich kann nicht « , stammelte Souanne.
    » Du spinnst! «
    Mit einem wallattischen Fluch brachte Maara Souanne hinter sich in Sicherheit und wehrte die nächste Attacke eines heranstürmenden Feindes ab. In diesem Moment stürzten sich die beiden Männer, die sie abgeschüttelt hatte, um der Legionärin zu helfen, erneut auf sie. Maara wusste, dass sie allein gegen drei keine Chance hatte. Trotzdem biss sie die Zähne zusammen und versuchte verzweifelt, jeden Schlag zu parieren. Doch es war aussichtslos: Schon kam einer der Angreifer von hinten auf sie zu und verwundete sie an der Seite. Die Kriegerin rächte sich mit einem wuchtigen Schlag gegen seine Schulter, auch wenn das nichts mehr nützte. Trotz ihres eisernen Willens konnte sie nicht verhindern, dass der Schmerz ihre Bewegungen verlangsamte und ihre Abwehr schwächte. Maara stürzte sich in eine Reihe verzweifelter Angriffsmanöver und hoffte inständig auf einen glücklichen Zufall oder wenigstens eine Verschnaufpause.
    Vergeblich. Die Mörder wurden immer siegessicherer und gingen kein unnötiges Risiko mehr ein. Sie beschränkten sich darauf, ihr geschwächtes, angeschlagenes Opfer weiter zu ermüden. Maara erwog, einen Selbstmordangriff zu starten: Sich auf einen der Widerlinge stürzen und ihm den Schädel einhauen, auch wenn die beiden anderen sie dann hinterrücks niedermetzelten … Also gut, es war entschieden. So würde sie zumindest ehrenvoll in den Tod gehen. Bevor sie losrannte, hätte sie am liebsten noch einmal zu Najel hinübergesehen, aber dazu gab es keine Gelegenheit: Die kleinste Unaufmerksamkeit wäre ihr sofortiges Ende gewesen.
    So sah sie auch nicht, dass Souanne zögerlich ihr Schwert wieder aufhob, bemerkte nicht, wie sich die Graue Legionärin zaudernd, fast schamhaft, neben sie stellte. Als die Klinge der Lorelierin dann aber mit Wucht gegen die Schwerter der Angreifer klirrte, konnte die Kriegerin einen wilden Jubelschrei nicht zurückhalten. Ihre Wut und ihr Rachedurst schallten laut durch die Arena. Mehr brauchte es nicht: Plötzlich spürte Maara wieder ungeahnte Kräfte.
    Bald stellte sie verblüfft fest, dass Souanne in diesem Fünferduell die stärkste Kämpferin war. Dabei hatte sie immer geglaubt, der Legionärin in der Waffenkunst überlegen zu sein. Aber das war jetzt unwichtig! Die erschöpfte und verletzte Kriegerin war einfach nur froh über Souannes Geschick.
    Ihre Angreifer bekamen es mit der Angst zu tun, und diese unverhoffte Wendung erfüllte die Wallattin mit Genugtuung. Gleich darauf gelang es Souanne sogar, einen ihrer Gegner zu entwaffnen. Verblüfft starrte der Mann auf seinen Speer, der durch die Luft segelte und zwei Schritt weiter links zu Boden fiel. Maara rechnete damit, dass Souanne ihn mit dem Schwert durchbohrte, doch nach einigen Augenblicken des Zögerns, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen, wandte sich die Lorelierin einem anderen Gegner zu. Der verschonte Mann hatte natürlich nichts Besseres zu tun, als seine Waffe aufzuheben und weiterzukämpfen. Maara überzog den Mörder, aber auch Souanne mit den übelsten wallattischen Flüchen, die ihr in den Sinn kamen. Als es wenig später zu einer ähnlichen Situation kam, wartete Maara nicht, sondern ließ ihre Lowa auf den Kopf des Angreifers krachen. Ihr war, als hätte sie die Legionärin » Danke « murmeln hören, doch inmitten des Kampfgetümmels hätte sie nicht darauf schwören können …
    Bald aber wusste die Kriegerin, dass sie sich nicht getäuscht hatte. Souanne vollführte mit ihrer Klinge wahre Wunder, aber vor dem letzten tödlichen Stoß schreckte sie jedes Mal zurück. Maara ging durch den Kopf, dass sie einiges zu besprechen haben würden …
    Zumindest, wenn sie diese Nacht überlebten.
    Guederic hatte sein Schwert nicht gleich zu Beginn des Kampfs gezogen. Mit der Waffe in der Hand würde es umso schwerer sein, der Versuchung zu widerstehen. Wie gern hätte er sich auf die Kerle gestürzt … Wie lustvoll wäre es gewesen, sie für die Ereignisse der letzten Tage bezahlen zu lassen … Am liebsten hätte er sie mit dem Schwert durchbohrt, ihnen jeden Knochen einzeln gebrochen und sie zu guter Letzt mit bloßer Hand erwürgt. Doch er wusste genau, dass er seinen niederen Instinkten auf keinen Fall nachgeben durfte, denn sonst

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