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Die Götter 2. Das magische Zeichen

Die Götter 2. Das magische Zeichen

Titel: Die Götter 2. Das magische Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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nicht? «
    » Da war es schon zu spät! «
    » Sag das nicht, Josion. Als mir mein Fehler bewusst wurde, habe ich dich in Frieden gelassen. Das war doch eine glückliche Zeit, nicht? Keine Kampfübungen mehr, kein Dämon – nur du, dein Vater und ich auf der Burg. Und dieses junge Mädchen, das du getroffen hattest, Hélione. War das nicht wunderbar? «
    Josion schossen Tränen in die Augen. Seine Mutter verstand ihn einfach nicht. Sie hatte ihn nie verstanden. Und zu allem Überfluss bekamen seine Gefährten unfreiwillig ein Familiendrama mit, das sich vor vier Jahren schon einmal genauso abgespielt hatte. Aber Josion konnte nicht mehr an sich halten. Er musste den Knoten zerschlagen, ein für alle Mal.
    » Ich habe sie geliebt! « , rief er mit bebender Stimme. » Und ich liebe sie noch immer, wenn du es unbedingt wissen willst! Aber was für ein Leben konnte ich ihr bieten, nach allem, was du mir von der Welt erzählt hast? Ich hätte sie mit düsteren Prophezeiungen belasten müssen, mit der tödlichen Bedrohung durch einen Dämon, mit einem Fluch, der jede Generation unserer Familien trifft! Wenn ich so selbstsüchtig gewesen wäre wie du, wäre Hélione jetzt vielleicht mit uns auf diesem verdammten Boot … Vielleicht wäre sie aber auch schon längst von unseren Feinden getötet worden! Verstehst du jetzt? Ich konnte nicht bei ihr bleiben! Du bist schuld daran, dass ich nie glücklich sein werde! Wenn man mir die Wahl gelassen hätte – ich hätte nichts wissen wollen von deiner Vergangenheit, egal, wie glorreich sie gewesen ist! «
    Er wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht und entfernte sich mit großen Schritten, aufgewühlt von seinen eigenen Worten und der Tatsache, dass er sich vor den anderen hatte gehen lassen. Josion rechnete damit, dass seine Mutter nach seinen harschen Worten in Tränen ausbrechen würde, aber an Deck herrschte beklemmende Stille. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und drehte sich noch einmal zu Zejabel um. Sie wirkte zwar erschüttert, aber nicht niedergeschlagen, wie er gedacht hatte. Vielmehr war sie erstaunlich gefasst.
    » Ich wusste das alles, Josion « , rief sie ihm hinterher. » Was denkst du denn? Ich bin deine Mutter. Und ich bereue meine Fehler, das sagte ich bereits. Aber hast du dir schon einmal überlegt, dass du Hélione keine Wahl gelassen hast? Vielleicht hätte sie lieber dein Schicksal geteilt, als von dir verlassen zu werden. «
    Josion warf ihr einen verzweifelten Blick zu und flüchtete sich in die dunkle Kombüse. Diese Frage stellte er sich jeden Tag aufs Neue – seit vier langen Jahren. Und noch immer tat sie entsetzlich weh.
    Damián machte sich große Sorgen über die möglichen Folgen dieses Zerwürfnisses, aber die Stimmung an Bord blieb friedlich. Weder Zejabel noch Josion versuchten, die anderen in den Streit hineinzuziehen. Beide wirkten auch nicht besonders bedrückt, das war einfach nicht ihre Art. Sie zogen sich lediglich ein paar Dezimen lang in eine ruhige Ecke zurück, und ihre Gefährten spürten, dass es besser war, sie in Ruhe zu lassen. Gegen Mit-Tag versammelten sich alle zu einem Mahl, das Guederic und Lorilis zubereitet hatten, in der Kombüse, und nach einem kurzen Moment der Befangenheit war alles wie immer. Hin und wieder warfen sich Mutter und Sohn sogar verständnisvolle Blicke zu. Die Aussprache hatte ihnen offenbar vor Augen geführt, dass sie gar nicht so verschieden waren. Alle am Tisch hofften, dass sie sich von nun an besser verstehen würden.
    Nach dem Essen vertrat sich Damián kurz die Beine an Deck, bevor er sich wieder an die Manuskripte setzte, die sie aus dem Hauptquartier der Grauen Legion entwendet hatten. Er hätte jeden Vorwand ergriffen, dieser mühevollen Kleinarbeit zu entgehen, aber sie segelten weiter ohne Vorkommnisse über das ruhige Meer, und so gab es keinen Grund, die Arbeit aufzuschieben. Damián hatte schon vor dem Mit-Tag einen ganzen Dekant mit dem Studium der Schriften zugebracht – ohne Ergebnis. Er zermarterte sich das Hirn, drehte und wendete jedes Blatt in der Hand und hoffte auf eine plötzliche Eingebung, aber es war alles vergeblich. Er zweifelte immer mehr an Lorilis’ Vermutung, Amanón habe ihm den Schlüssel auf eine versteckte Art übermittelt. Vielleicht hatte er Amanóns Hinweis auch vergessen oder falsch verstanden … Möglicherweise hing das Überleben seiner Gefährten davon ab, dass er sich erinnerte – ein Gedanke, der ihm unerträglich war!
    Damián hatte keine

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