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Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Jose Farmer
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gebären und aufziehen wollen, die unseren Androiden entsprechen, ist es ihre eigene Sache. Wenn es dabei bleibt. Aber ihr Beispiel kann die anderen ermuntern, es ihnen gleichzutun. Am Ende wird es im Turm von Menschen wimmeln, deren Hauptmacht seelenlos ist. Was passiert, wenn die Überbevölkerung Kämpfe um Lebensraum verursacht? Krieg. Leiden. Tod. Ich brauche diese Vision wohl nicht für dich weiterführen.«
    »Ja, aber …«, sagte Alice.
     »Turpin hat gedroht, sie hinauszuwerfen, wenn sie die Kinder wirklich bekommen. Ihnen ist es egal. Sie ziehen einfach mit ihren Männern in andere Quartiere und leben dort. Aber die kleinen Probleme werden zu großen Problemen führen. Irgendwer … wir … müssen drastische Schritte ergreifen und sicherstellen, daß sich dergleichen nicht wiederholt.«
     »Du meinst … die Kinder töten?«
     »Ich fasse es nicht gern ins Auge, es schmerzt mich sehr, aber es muß sein. Die Kinder sind im Grunde Androiden, wie ich schon sagte, deshalb sollte man keine größeren Gewissensbisse haben, sie zu vernichten. Sie werden zwar völlig menschlich aussehen und sich bis zu einem gewissen Grad auch wie Menschen verhalten, aber sie haben kein Bewußtsein; ihnen fehlt das, was den Homo sapiens zum Menschen macht. Wir können nicht dulden, daß sie zu Kindern heranwachsen; sie müßten jetzt eliminiert werden, bevor sie wissen, was geschieht.«
     Alice wußte, daß der Tod augenblicklich eintreten und schmerzlos sein würde. Man würde sie in einen Konverter legen und innerhalb einer Mikrosekunde in Atome auflösen. Dennoch bestürzte sie diese Vorstellung.
     Kein Zweifel, daß der gutherzige Nur ebenfalls Entsetzen empfand. Aber er wußte, was getan werden mußte, und er würde es tun. Wenn Turpin nicht damit fertig wurde, würde Nur dafür sorgen.
     »Wenn wir einen Wathan-Generator hätten«, sagte Nur, »würde ich darauf bestehen, und ich glaube, jeder würde mir beipflichten, daß diese beiden Kinder eine Ausnahme bleiben. Wir würden dafür sorgen, daß sie Wathans bekämen, aber weitere Kinder würden nicht geboren werden. Jede Frau, die den Computer dazu einsetzt, sich fruchtbar zu machen, müßte getötet werden. Wir würden sie bis zu dem Tag - falls er kommt - als Aufzeichnung erhalten, an dem der Computer die Menschen im Flußtal wiederauferstehen läßt. Jeder Mann, der wissentlich eine Frau schwängert, müßte ebenfalls getötet werden. Aber …«
     »Ja?«
     »Allah! Dies wird nicht nötig sein. Ich hätte vorher daran denken sollen. Wir können den Computer anweisen, Sorge dafür zu tragen, daß von nun an niemand mehr fruchtbar wird. Warum ist mir das nicht schon längst eingefallen? Die Zeit …«
     »Die Zeit?« fragte Alice.
     Nur winkte ab.
     »Dann sehe ich keinen Grund, die Neugeborenen zu vernichten«, sagte Alice. »Sie stellen ja kein Problem mehr dar.«
     Nur seufzte erleichtert, sah aber immer noch besorgt aus. Vielleicht, weil er die offensichtliche Lösung erst so spät erkannt hatte.
     Er schüttelte den Kopf. »Da gibt es eine Möglichkeit, die ich sofort überprüfen muß. Was ist, wenn jemand dem Computer befohlen hat, alle Leute fruchtbar werden zu lassen, die es wollen? Es wäre der frühere Befehl, und der dringlichere. Der einzige, der ihn außer Kraft setzen könnte,
     wäre Loga - oder die Frau, die ich umgebracht habe … wenn ich sie umgebracht habe. Augenblick mal. Ich überprüfe es.«
     Alice hätte mithören können, aber es wäre ihr niemals in den Sinn gekommen, ohne vorher die Erlaubnis erhalten zu haben. Eine Minute später leuchtete der Bildschirm vor ihr auf, und Nurs Gesicht erschien. An seinem wütenden Ausdruck erkannte sie sofort, was geschehen war.
     »Jemand hat genau das getan, was ich befürchtet habe. Er … sie … wer auch immer … hat es jedem, der es will, ermöglicht, fruchtbar zu werden. Der Computer hat mir nicht verraten, wer den Befehl eingegeben hat.«
     »Mein Gott!« sagte Alice. »Dick hat mir von diesem Farbigen erzählt«, fuhr sie dann fort, »Bill Williams, der Gull und die anderen wiederbelebt hat. Glaubst du etwa …?«
     »Ich weiß es nicht. Wir werden es wahrscheinlich nie erfahren. Es ist auch möglich, daß Wandal Goudal oder Sarah Kelpin, die schwangeren Frauen, es getan haben. Auf jeden Fall Nur fehlten nicht oft die Worte, aber diesmal war es der Fall.
     »Wir müssen es Tom sagen«, meinte sie. »Er wird sicher wissen, was wir zu tun haben.«
     »Ich rufe ihn an«, sagte

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