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Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Jose Farmer
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sie in die richtigen Kanäle fließt. Du …«
     »Verrate mir etwas, das ich nicht weiß«, hatte Frigate gesagt und war davongegangen.
     Manchmal bekam er das gleiche philosophische Auf-den-Busch-Klopfen von Li Po zu hören. Der Chinese erzählte ihm gern von dem Prozeß, »rund« zu werden, das heißt, einen »ganzen« Mann aus sich zu machen. Sein Yin und Yang auszugleichen, die negativen und positiven Eigenschaften. Aber Li Po war Frigates Ansicht zufolge selbst sehr unausgeglichen. Er bewunderte zwar Li Pos Energie, seine dichterische Kreativität und Leidenschaft, sein Selbstvertrauen, seine linguistische Meisterschaft und seinen von jedweder Furcht unbefleckten Mut. Aber andererseits - die Menschen waren in mehr als einer Hinsicht zweihändig - trieb Li Po eine ausgesprochen starke Herrschsucht an; er war zu sehr in sich selbst vertieft und sah ganz und gar nicht ein, daß diese Eigenschaften ihn oftmals schwer erträglich und beleidigend werden ließen. Er war auch ein Trunkenbold, wenn er auch keinem anderen Säufer glich, den Frigate jemals kennen gelernt hatte.
     Frigate war der Ansicht, daß Li Po trotz seiner scheinbaren Überlegenheit nicht mehr Chancen zum Voranschreiten hatte als er selbst. Eigentlich waren von ihnen im Augenblick lediglich Nur und vielleicht Aphra Behn und Alice vielversprechende Kandidaten für das Voranschreiten. Was erstrebenswert sein konnte oder auch nicht. Die Theorie besagte, daß ein solcher Zustand das Ende von allem und das Verschmelzen mit allem war, weil er nur erreicht werden konnte, wenn man ethisch perfekt oder fast perfekt war. Das Wathan einer solchen Person verschwand einfach von allen Detektoren, und wurde - jedenfalls dieser Argumentation zufolge - von einer Gottheit oder von Gott (oder Allah oder Wie-man-ihn-auch-nennt) aufgenommen.
     Die Theorie führte des weiteren aus, daß das Wathan dann Teil des Schöpfers wurde, seine Individualität verlor, und von da an eine Ewigkeit der Ekstase erlebte. Eine unbeschreibliche Ekstase, die im körperlichen Stadium unbekannt war.
     »Woher weiß ich«, dachte Frigate, »daß das Wathan nicht einfach verschwindet? Verdampft wie eine ektoplasmische Luftblase? Zu Nichts wird, nada, null, zero? Sollte man das so sehr begehren? Wie unterscheidet es sich davon, einfach tot zu sein? Nicht, daß es nicht ein paar gute Dinge über das Totsein zu sagen gäbe. Vorbei mit dem Wissen, vorbei mit dem Sorgen, vorbei mit körperlichen und geistigen Qualen, vorbei mit der Frustration und Niederlage, vorbei mit der Einsamkeit. Oh, Tod, wo ist dein Stachel?«
     Der Tod hatte keinen Stachel. Andererseits hatte er auch keinen Sinn.
     Man gewann etwas, verlor etwas. Das war das unveränderbare Gesetz, die unabänderliche Anordnung des Universums.
     »Bin ich paranoid? Ist alles ein großer, aufgelegter Schwindel? Zu welchem Zweck? Ein Schwindler erhofft etwas zu gewinnen. Wer könnte in dieser Situation etwas gewinnen? Was könnte er gewinnen?«
     Manchmal schwollen diese quälenden Gedanken in seinem Gehirn an - oder schienen wenigstens anzuschwellen -, bis er den Eindruck hatte, sein Schädel würde wie ein Ballon unter zuviel Druck einfach platzen. Vielleicht, weil seine Gedanken viel zu oft einfach nur heiße Luft waren.
     »Nach einhundertundzweiundzwanzig Jahren sollte ich es besser wissen, als mich selbst in einen Zustand wie diesen zu treiben. Wird man mich je in die zweite Klasse versetzen?«
     Der kleine Schüler des Lebens, der weise Narr, konnte Nurs Rat, sich von solchen Gedanken zu befreien, sie einfach wie Ballast aus einem Ballon abzuwerfen, nicht folgen. Statt dessen schob er sie beiseite, stellte sie auf einem Nebengleis der Großen P.J.F.-Eisenbahnlinie ab und wurde für eine Weile Zugführer auf dem G.F.B., dem Gralsteine-an-den-Flußufern-Express.
     Er hatte etwas herausgefunden, das Loga, der Ethiker, nicht erwähnt hatte, aber zweifellos noch angesprochen hätte, hätte er länger gelebt. Nämlich, daß die Gralsteine, die an beiden Ufern des Flusses verliefen, mehr waren als nur elektrische Entladungsgeräte, die die Gräle mit Energie versorgten (die sie wiederum mit Nahrungsmitteln, Schnaps und zahlreichen anderen Genußmitteln belieferten). Sie waren auch Beobachtungs- und Lauschmaschinen. Eine Person im Turm konnte die Menschen, die sich im Wahrnehmungsbereich der Gralsteine befanden, hören und sehen.

    18.

     In diesem Augenblick fiel sein Blick auf einen Mann, dessen Wathan fast völlig schwarz und

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