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Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Titel: Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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nicht die schrecklichsten Dinge auszumalen. Und sie hatte eine blühende Fantasie …
    Die Älteren schienen sich weniger Sorgen zu machen. Nach dem Essen hatte sich jeder ein Zimmer ausgesucht, und bald waren alle zu Bett gegangen. Während die anderen anscheinend friedlich schlummerten, wälzte sich Lorilis schlaflos im Bett herum. Wenn es so weiterging, würde sie bis zum Morgen kein Auge zutun.
    Eine bisher unbekannte Angst hielt sie wach. Nur weil sie sich in einem leerstehenden Haus in Benelia verbarrikadiert hatten, fühlte sich Lorilis noch lange nicht in Sicherheit. Im Gegenteil – sie fürchtete sich zu Tode!
    Wenn ihre Eltern es für nötig hielten, sie in einem fremden Land zu verstecken, musste es dafür einen handfesten Grund geben. Obwohl keiner der anderen bisher gewagt hatte, es offen auszusprechen, wurden sie von geheimnisvollen Mächten bedroht … Warum sonst hätten ihre Eltern sie und die anderen in dieses Versteck bringen sollen?
    Lorilis konnte sich nur schwer vorstellen, dass jemand ihrer Mutter, ihrem Vater, ihrer Großmutter Léti, Yan, Corenn oder Grigán etwas antun wollte. Diese Menschen, die sie über alles auf der Welt liebte, waren warmherzig, freundlich und gut. Was musste das für ein Ungeheuer sein, das sie so sehr hasste?
    Jetzt bedauerte Lorilis, dass sie nicht mehr über die Vergangenheit ihrer Eltern wusste. Zwar interessierte sie sich sehr für die Abenteuer ihrer Jugend, aber da Niss und Cael
nur sehr ungern davon erzählten, hatte sie nicht gewagt, sie auszufragen. Nun zahlte sie den Preis dafür: Sie zerbrach sich den Kopf über Fragen, die sie allein unmöglich beantworten konnte.
    Da ihr nichts Besseres einfiel, versuchte sie sich alles in Erinnerung zu rufen, was sie über die Abenteuer ihrer Eltern wusste. Alles hatte damit angefangen, dass Niss und Cael einem Prinzen und Krieger namens Ke’b’ree Lu Wallos begegnet waren. Ke’b’rees Mutter, die Wallattenkönigin, stand bei Damiáns und Guederics Großmutter Lana tief in der Schuld und wollte ihr deshalb ein Geheimnis enthüllen, um ihr das Leben zu retten. Zu diesem Zweck sollte Ke’b’ree Lana in die Hauptstadt des Königreichs Wallatt östlich des Rideau-Gebirges geleiten. Doch da Lorelien und das Große Kaiserreich Goran im Krieg lagen, war die Reise sehr gefährlich, und so wurde eine Eskorte zusammengestellt. Ke’b’ree und Lana ließen sich von einigen guten Freunden und deren Kindern begleiten. Das war vor gut zwanzig Jahren gewesen. Cael und Niss waren unter den damaligen Gefährten die Jüngsten und hatten sich auf dieser Reise kennengelernt.
    In Wallos angekommen, hatte die Wallattenkönigin ihnen ihr Geheimnis enthüllt: Königin Agénor von Lorelia hatte ihren Bruder Bondrian ermorden lassen, um an seiner statt den Thron zu besteigen. Zur Verschleierung ihrer Schandtat hatte sie die Goroner beschuldigt, hinter dem Mord an dem lorelischen König zu stecken. Der blutige Krieg zwischen den beiden mächtigsten Ländern der Oberen Königreiche beruhte also auf einer arglistigen Lüge. Agénor musste um jeden Preis als Verräterin entlarvt werden! Doch sie hatte sich mit den Anführern
der Grauen Legion verbündet, und damals waren die Legionäre eine Bande durchtriebener Schurken gewesen. Da die Gefährten niemandem vertrauen konnten, beschlossen sie, Agénor in ihrem eigenen Palast zu stellen. Dort kam es schließlich zu einem Kampf, bei dem Grigán, Amanón, Keb und die anderen die Herrscherin und ihre Verbündeten töteten. In den königlichen Archiven fanden sie zahlreiche Dokumente, die Agénors Verrat belegten. Als sie diese öffentlich machten, war es, als erwachten die Lorelier aus einem langen Schlaf: Sie wollten die Helden, die sie von Agénors Joch befreit hatten, hochleben lassen, aber die Abenteurer spielten ihre Beteiligung an den Ereignissen herunter. Sie kehrten in ihre Heimat zurück und nahmen ihr altes Leben wieder auf – bis zum heutigen Tag.
    Aber diese alte Geschichte half ihr auch nicht weiter. Sooft Lorilis sie auch durchging, um vielleicht auf etwas Bedeutsames zu stoßen – alles Grübeln war vergeblich. Das alles war zu lange her, und sie wusste einfach zu wenig!
    Irgendwann beschloss sie aufzustehen. Plötzlich ertrug sie die Stille, die Dunkelheit und die muffige Decke nicht länger. Sie schlüpfte aus dem Bett und tappte bibbernd zur Tür. Ihre Kleider hatte sie zwar anbehalten, doch das Haus hatte lange leergestanden, und Kälte kroch aus den Mauern.
    Behutsam schob sie

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