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Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Titel: Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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zu hören. Fast hätte Maara so etwas wie Mitleid für ihn empfunden. In ihrer Heimat – deren Bewohner in den Oberen Königreichen als Barbaren galten – galt es als feige, im Kampf unterlegene Krieger zu töten. Stattdessen zerstörte man ihre Waffen, ließ sie schwören, nie wieder in den Krieg zu ziehen, und schickte sie zurück zu ihren Familien.
    Manchmal kam es sogar vor, dass sich einstige Feinde später verbündeten und gemeinsam in den Kampf zogen. Nichts zeigte besser, wie sinnlos es war, einen Gefangenen hinzurichten.
    »Nein! Er muss sterben!«, knurrte Guederic.
    Mit einem Ruck brach er dem Mann das Genick und warf Maara einen herausfordernden Blick zu. Sie spürte ein Kribbeln in der Hand, die ihre Lowa hielt, und presste vor Wut die Zähne aufeinander. Nach kurzem Zögern wandte sie sich ab und sah zu den anderen hinüber. Noch war der richtige Moment nicht gekommen.
    Hinter ihr begann Guederic plötzlich haltlos zu schluchzen. Das hatte ihr gerade noch gefehlt! Maara hatte die Nase gestrichen voll und marschierte mit langen Schritten zu Souanne herüber. Die Legionärin kniete neben Damián
und presste fieberhaft eine Hand auf die Wunde an seiner Schulter.
    »Was nun? Wie geht es jetzt weiter? Wir sind die Einzigen beiden, die unverletzt sind«, sagte Maara.
    Souanne warf ihr einen verwirrten Blick zu und sah zu Guederic hinüber.
    »Denn können wir vergessen«, erklärte Maara. »Er hat den Verstand verloren. Also, was jetzt?«
    In diesem Moment erwachte Damián aus seiner Ohnmacht und stieß ein langgezogenes Stöhnen aus. Der Schmerz trieb ihm Tränen in die Augen, und die beiden Frauen ließen ihm etwas Zeit, wieder zu sich zu kommen. Währenddessen kamen Lorilis, Najel und Josion angetrottet. Der Lorelier war bleich wie ein Geist und zitterte am ganzen Körper, obwohl er unverletzt schien. Der Kampf und sein Ausgang gaben Maara wirklich eine Menge Rätsel auf.
    »Vater … Vater wird uns Verstärkung schicken«, sagte Damián heiser. »Es ist nur eine Frage der Zeit.«
    »Aber hier können wir nicht bleiben«, entgegnete Souanne. »Ein paar der Kerle sind geflohen. Sie könnten zurückkommen. «
    Mühsam richtete sich Damián auf und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Mehrere Leichen lagen auf dem Boden. Er versuchte aufzustehen, und obwohl Souanne protestierte, gelang es ihm schließlich, sich mit ihrer Hilfe auf die Füße zu hieven.
    »Wir müssen … Wir müssen die Graue Legion verständigen. «
    »Nein!«
    Josions Stimme klang verzerrt, als hätte er Schreckliches
durchgemacht. Er zitterte immer noch am ganzen Leib.
    »Wir dürfen niemandem vertrauen«, stieß er hervor. »Man hat uns hier aufgelauert. Irgendwer wusste, dass wir herkommen würden.«
    Maara nickte heftig. Ihr Vater hatte sie ebenfalls eindringlich davor gewarnt, sich auf irgendjemanden außer sich selbst und ihren Bruder zu verlassen.
    Damián machte ein paar schwankende Schritte und rieb sich die Stirn, während er mit der anderen Hand ein blutiges Tuch auf seine Schulterwunde presste. Er hatte viel Blut verloren. Maara hatte genug Erfahrung mit solchen Verletzungen, um zu wissen, dass er die Wunde rasch verbinden und sich ausruhen musste, sonst würde er erneut die Besinnung verlieren – und diesmal vielleicht nicht wieder aufwachen.
    »Mein Vater muss erfahren, wo wir uns aufhalten«, beharrte Damián. »So war es vereinbart.«
    »Und was willst du tun?«, schnauzte Maara. »Ihm vielleicht einen Brief hinterlassen? Sieh dich doch mal um! Jemand hat uns in diese Falle gelockt! Es wäre lebensmüde, eine Spur zu hinterlassen, damit die Männer uns verfolgen können! Lasst uns abhauen, solange Ihr Euch noch auf den Beinen halten könnt!«
    Mit einem unterdrückten Stöhnen lehnte sich Damián an die Wand. Er nahm das Tuch von der Schulter und verzog beim Anblick der blutigen Fleischwunde das Gesicht. »Also gut. Aber wir müssen uns irgendwo verstecken, so weit wie möglich von diesem Schuppen entfernt. Souanne, im Notfall übernimmst du das Kommando.«
    Die Legionärin nickte ernst. Maara fühlte sich zutiefst in
ihrer Ehre verletzt. Statt ihr, einer Prinzessin, die Befehlsgewalt zu übertragen, verließ sich Damián lieber auf eine einfache Soldatin!
    »Dort drüben an der Wand gibt es eine Falltür«, fuhr Damián fort. »Sie führt zu einem Keller. Geht runter und bringt alles mit, was wir tragen können. Vor allem Waffen natürlich.«
    Alle setzten sich in Bewegung, selbst Guederic, obwohl er immer noch

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