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Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Titel: Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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brauchten etwas Zeit, um sich Gedanken über ihr weiteres Vorgehen zu machen. Und sie brauchten einen Plan.
    Als sie eine Prozession zu Ehren von Aliandra der Sonnigen passierten, hatte Damián einen Geistesblitz.

    »Ein Tempel«, raunte er den anderen zu. »Dort wären wir in Sicherheit.«
    »Hältst du das wirklich für eine gute Idee?«, fragte Josion zweifelnd. »Ich mag diese Orte nicht. Außerdem sehen wir nicht gerade wie Gläubige aus. Wir werden auffallen wie bunte Margoline.«
    »Ich kenne einen Tempel, in dem uns niemand anstarren wird«, versicherte Damián.
    Die anderen waren auch nicht gerade begeistert von der Idee, aber Damián ließ ihnen keine Zeit zu protestieren. Er beschleunigte seine Schritte. Endlich hatte er ein Ziel.
    Nach einer halben Dezime gelangten sie auf einen kleinen Platz, der von Häusern mit bunten Fassaden umgeben war. Wie Tempel sahen sie nicht aus. Grüppchen von Gläubigen in religiösen Gewändern betraten und verließen die Gebäude.
    »Hier ist es«, erklärte Damián. »Glaube ich zumindest.«
    »Du glaubst es?«, wiederholte Maara mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Um ehrlich zu sein, war ich noch nie in dem Tempel. Ich komme nur selten nach Benelia. Aber ich erkenne das Symbol wieder: Es ist das Zeichen von Lusend Rama, dem Gott der Reiter und Schutzpatron der Reisenden, fahrenden Leute und Boten. Er wird vor allem in den Unteren Königreichen verehrt, aber auch in Lorelien gibt es ein paar Tempel zu seinen Ehren. Seine Priester nehmen Pilger aus allen Ländern und Königreichen mit offenen Armen auf. Und da wir mit Rucksäcken und Bündeln unterwegs sind …«
    »Ich hoffe, du weißt, was du tust«, murmelte Maara.
»Mir steht nicht der Sinn nach irgendwelchen religiösen Zeremonien, Gebeten oder ähnlichem Unsinn.«
    »Keine Angst. Diese Priester pflegen vor allem die Gastfreundschaft. Viele Anhänger Lusend Ramas sind Auswanderer aus den Unteren Königreichen, die anderen Reisenden helfen wollen. Mein Großvater Grigán hält große Stücke auf sie.«
    Er verschwieg, dass besagter Großvater ein Ramgrith aus den Unteren Königreichen war, was erklärte, warum er eine besondere Vorliebe für diesen Kult hegte, unabhängig davon, ob er selbst an Lusend Rama glaubte oder nicht.
    Kaum eine Dezille später erklommen sie die Stufen, die zu einem der Häuser hochführten. Die Tür war unverschlossen. Um ein selbstsicheres Auftreten bemüht, schritt Damián den Flur entlang, der in den Innenhof führte. Ein Säulengang umgab einen Garten, wo sich mehrere Fremde jeden Alters und jeder Herkunft im Schatten ausruhten. Es war weit nach Mit-Tag, und einige Reisende gönnten sich ein Nickerchen auf einer der Steinbänke, ihr Bündel unter dem Kopf. Andere saßen in kleinen Gruppen beisammen oder schlenderten den Säulengang entlang. Priester waren auf den ersten Blick nirgendwo zu sehen, doch nach einer Weile kam ein Maz in einem dunklen Gewand auf Damián zu. Wie erwartet, war der Mann kein Lorelier. Dem Aussehen nach schien er ein Ramyth zu sein.
    Seine Begrüßung war ebenso warmherzig wie kurz. Der Priester hieß sie willkommen, erklärte, dass sie die Gastfreundschaft des Tempels leider nicht länger als zwei Tage beanspruchen könnten, und zeigte ihnen die Gebetsräume, die den Anhängern Lusend Ramas vorbehalten waren. Der Innenhof und die karg eingerichteten Schlafsäle standen
hingegen allen Reisenden zur Verfügung. Schließlich bot der Maz ihnen noch eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken an, was sie höflich ablehnen. Daraufhin wandte er sich ab und verschwand in den Gebetsräumen.
    »Wie großzügig«, bemerkte Maara. »Von welchem Geld füttern sie denn all die Vagabunden durch?«
    »Es ist Brauch, ihnen zum Dank für ihre Gastfreundschaft ein paar Münzen dazulassen«, erklärte Damián.
    »Verstehe!«, höhnte sie. »Da hätten wir ja gleich in einer Herberge übernachten können!«
    »Wenn unsere Feinde uns aufspüren wollen, werden sie als Erstes alle Herbergen durchsuchen«, gab Damián zurück.
    »Und anschließend werden sie hierherkommen.«
    »Aber dann sind wir längst fort. Im Übrigen stehen wir unter dem Schutz der Maz. Die Priester Lusend Ramas verstehen es nicht nur zu beten, sondern sind auch geübt im Umgang mit dem Krummschwert. Sie dulden keinen Streit im Inneren des Tempels, und noch weniger lassen sie zu, dass jemand von außen ihre Gäste angreift. Außerdem schließen sie bei Einbruch der Dunkelheit die Tore. Wir haben bis zum Sonnenaufgang Zeit,

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