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Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Titel: Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Gefährten stiegen eine Treppe hinab zu den Gemeinschaftsräumen und waren froh, eine leere Zelle zu finden. Ihnen stand nicht der Sinn danach, einen Raum mit Fremden zu teilen. Lorilis hatte allerdings schon vorher gewusst, dass sich niemand in der Zelle befand. War das Intuition? Oder gehörte auch diese Fähigkeit zu den Veränderungen, die sie durchmachte? Um Hellseherei handelte es sich jedenfalls nicht. Ein kurzer Blick auf die geschlossene Tür hatte Lorilis genügt, um festzustellen, dass sich dahinter nichts rührte. Kein Geruch stieg ihr in die Nase, kein Geräusch drang an ihr Ohr, und sie spürte keinerlei Luftbewegung auf der Haut. Das alles nahm sie jedoch nicht mit ihren gewöhnlichen Sinnen wahr, sondern mit diesem merkwürdigen neuen Sinn, der auch daran schuld war, dass ihr vor lauter Eindrücken, die auf sie einstürzten, ganz schwindelig wurde.
    Manche hätte das vielleicht begeistert, aber Lorilis machte ihre neue Wahrnehmung Angst. Wohin würde
diese Veränderung noch führen? Und welchen Preis würde sie dafür zahlen müssen?
    Wenn Ke’b’ree ihnen nicht eine Aufgabe von größter Bedeutung übertragen hätte, wäre Maara längst mit Najel auf und davon. Alles, was die Lorelier anpackten, war zum Scheitern verurteilt. Sie besaßen keinen Tatendrang, und ihr einziges Ziel bestand offenbar darin, am Leben zu bleiben. So gewann man keine Schlacht und keinen Krieg. Allein wären sie und ihr Bruder mit Sicherheit besser zurechtgekommen, aber leider hatte sie keine Wahl. Der Befehl ihres Vaters zwang sie dazu, bei den Loreliern zu bleiben, und bisher hatte sich noch keine Gelegenheit geboten, zur Tat zu schreiten.
    Allerdings hatte sie nicht vor, mit ihrer Meinung hinter dem Berg zu halten. Kaum hatten sich die anderen auf den einfachen Schlafpritschen niedergelassen, ergriff sie das Wort: »Wir müssen so schnell wie möglich aus dieser Stadt verschwinden«, verkündete sie. »Hier sind wir in einen Hinterhalt geraten. Solange wir in Benelia sind, droht uns Gefahr.«
    »Du hast Recht«, pflichtete ihr Damián bei. »Wir werden gleich morgen früh aufbrechen, sobald der Tempel seine Türen öffnet. Aber wir müssen uns darüber verständigen, wohin. Wir können nicht noch einen Tag ziellos durch die Gegend irren.«
    »Kehren wir nach Lorelia zurück«, schlug Maara vor. »Oder besser noch, suchen wir den Ort außerhalb der Stadtmauern auf, wo sich Vater von uns verabschiedet hat. Wir haben vereinbart, uns dort wiederzutreffen. Wenn er
mit uns in Verbindung treten will, wird er sich dort einfinden. «
    Damián sah verlegen zu Boden. Dann wechselte er einen Blick mit Josion, der ihm zu Hilfe kam: »Wenn unsere Feinde von dem Versteck im Keller wussten, könnten sie auch diesen Treffpunkt kennen. Wir dürfen auf keinen Fall einen der Orte aufsuchen, an denen wir in den letzten Tagen gewesen sind.«
    »Aber einer von uns sollte nach Lorelia zurückkehren und nachsehen, ob unsere Eltern nicht längst wieder zu Hause sind«, warf Guederic ein. »Oder ihnen wenigstens eine Botschaft hinterlassen. Sie müssen erfahren, dass es uns gutgeht.«
    »Und wer soll das übernehmen?«, fragte Maara spitz. »Du vielleicht?«
    Sie traute Guederic nach wie vor nicht über den Weg. Wie sollte sie sich auch auf einen Mann verlassen, der vor ihren Augen einen wehrlosen Menschen getötet – und es sichtlich genossen hatte? Maara war bereit, es auf einen Streit ankommen zu lassen, aber Guederic nickte nur knapp und senkte den Kopf. Betretenes Schweigen trat ein, bevor Damián einen neuen Anlauf nahm.
    »Wir dürfen uns nicht trennen. Das wäre viel zu gefährlich, vor allem für denjenigen, der allein loszieht. Wir wissen nicht, wie unsere Feinde uns gefunden haben. Wir wissen nicht, wie viele es sind, mit wem sie verbündet sind und was ihre Absicht ist. Wenn wir nicht aufpassen, erwischen und töten sie uns.«
    »Wir könnten eine Brieftaube zu meinen Eltern nach Kaul schicken«, schlug Lorilis schüchtern vor. »Vielleicht gibt es in Benelia eine kaulanische Botschaft.«

    Damián warf ihr einen freundlichen Blick zu, schüttelte aber den Kopf. »Auch das halte ich für keine gute Idee. Wenn Cael und Niss dich hierhergeschickt haben, dann glaubten sie offenbar, dass dir im Matriarchat Gefahr droht. Wir wissen nicht, wem eine solche Nachricht in die Hände fallen könnte. Eine ausländische Botschaft zu betreten, könnte ein folgenschwerer Fehler sein. Nicht ohne Grund hat mein Vater dich am Hafen von Benelia von

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