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Die Götter von Freistatt

Die Götter von Freistatt

Titel: Die Götter von Freistatt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Schwertes und zogen es in ihre Reichweite. Mit schlangengleicher Flinkheit und Lautlosigkeit schnellte sie zwischen das Paar, mit dem Gesicht der Frau zugewandt, und brach den Bann, der die beiden zueinander gezogen hatte.
    »Er ist mein!« rief sie mit einer so wenig benutzten Stimme, daß sie Azyuna selbst gehören mochte. »Er ist mein, mir ein Kind und die Freiheit zu geben!« Sie drückte die Schwertspitze an die Brust der Frau.
    Die Schwester wich zurück. Wut, gestörtes Verlangen und mehr funkelte aus ihren Augen, aber Seylalha las die Furcht in ihren Bewegungen und wußte, daß sie gewonnen hatte. Die Finger des Mannes glitten durch ihr honigfarbenes Haar, öffneten die Brosche an ihrem Hals, die die Seide um ihre Schulter hielt, und riß sie aus dem feinen Gewebe.
    »Sie hat recht, Cime. Mit Seiner Freiheit kannst du mich nicht locken, zu lange spürte ich sie bereits. Wir werden Fackelhalters kleines Spiel bis zu Ende mitspielen und zusehen, wie das Antlitz des Chaos uns alle auslacht. Das Mädchen hat ihr Kind verdient, also geh - oder ich gestatte ihr, dich zu verjagen.«
    Rasende Wut sprach nun aus Cimes Gesicht, aber Seylalha kümmerte sich nicht mehr darum. Sie ließ das Schwert fallen, kaum daß seine Arme sie ein zweites Mal vom Boden hoben. Er trug sie nun ohne weitere Störungen zu den Kissen. Sie ergriff seine Toga und riß sie ihm mit einer Entschlossenheit, die seiner nahe kam, vom Leib. Die stummen Frauen griffen wieder nach ihren Instrumenten und spielten eine verzaubernde Weise, die das Zelt erfüllte.
    Seylalha verlor sich ganz in seiner Umarmung, bis es außerhalb der Kissen und dem Hauch von Musik nichts mehr gab als ihn. Die Fackeln waren längst heruntergebrannt, und in der Dunkelheit war ihr Gottliebster weder furchterregend noch grausam. Vielleicht hatte er vorgehabt, ihr Gewalt anzutun und Schmerzen zuzufügen, doch ihr Verlangen nach einem Kind und ihrer Freiheit waren von einer Leidenschaft, die ihn überwältigte. Schließlich schlief er quer über ihrer Brust ein, und obgleich sie es nicht beabsichtigt hatte, fiel auch sie in Schlaf.
    Plötzlich brummte er etwas, zuckte hoch, und ließ sie verwirrt und frierend auf den Kissen liegen. Wachsamkeit spannte die Muskeln seiner Beine, wie sie bemerkte. Sie stützte sich auf einen Ellbogen, erkannte jedoch den Grund seiner Besorgnis nicht.
    »Hüll dich ein«, befahl er ihr und warf ihr seine zerrissene Toga zu.
    »Warum?« »Es wird hier gleich brennen«, antwortete er, als wiederhole er lediglich die Worte, die ihm längst durch den Kopf gingen. »Bei den Windern, Cime oder was auch immer - es ist Verrat im Spiel!«
    Er umfaßte ihren Arm und zog sie auf die Füße, als ringsum Flammen aus dem Zelt züngelten. Die Toga an die Brust drückend, schmiegte Seylalha sich an ihn. Einen Herzschlag stand er reglos. Das Feuer tobte durch das Zeltdach und brauste auf den Teppich und die Kissen zu, wo sie standen. Funken hüpften zu ihrem langen Haar. Sie schrie und schlug nach den Flammen, bis er sie mit seinen Prankenhänden ausdrückte und das Mädchen auf die Arme hob.
    Der Feuerschein, entzog seinem Gesicht alle Freundlichkeit und erfüllte es mit Schmerz und Rachsucht. Eine der schweren Stangen, die das Zelt stützten, krachte vor ihnen auf den Boden und jagte Flammen bis über seine Knie. Fluchend stieß er Namen hervor, die ihr nichts sagten, während er durch die Feuersbrunst schritt.
    Im Morgengrauen kamen sie aus dem Flammenkreis in die feuchte Luft der Hafenstadt. Seylalha hustete, und ihr wurde bewußt, daß sie kaum geat met hatte, seit er sie auf den Arm hob. Als sie keuchend die kühle Luft einsog, stieg ihr der bittere Geruch von versengtem Haar und verbranntem Fleisch in die Nase.
    »Deine Beine?« wisperte sie.
    »Sie werden heilen. Alles heilt.«
    »Aber du bist verletzt«, gab sie zu bedenken. »Ich kann selbst gehen, du brauchst mich nicht mehr zu tragen.«
    Sie versuchte, sich seinem Griff zu entwinden, doch er hielt sie fest, und sein Gesicht wurde noch unfreundlicher. Sie begann, ihn wieder zu fürchten, als wäre ihre Verbindung im Zelt nicht mehr als ein Traum gewesen. Diese erbarmungslosen Finger um ihre Arme und Schenkel konnten nie sanft gewesen sein.
    »Ich habe dir nicht weh getan«, sagte er heftig. »Von mehr Frauen, als ich mich zu erinnern wünsche, konntest allein du mit deinem Verlangen mich befriedigen. Du hast deine Freiheit bekommen, und ich fand erholsamen Schlaf in den Armen einer Frau. Wenn es sicher

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