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Die Götter von Freistatt

Die Götter von Freistatt

Titel: Die Götter von Freistatt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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zusammenzog und mit einem hörbaren Puff verschwand.
    »Sei gegrüßt, Geheimnisvoller«, sagte der Reiter in Wein- und Scharlachrot, als er den Helm mit dem blutroten Kamm abnahm.
    »Dich erwartete ich nicht, Abarsis. Was war so dringend, daß es dich hierhergebracht hat?«
    »Ich hörte vom Tod des Trospferdes und dachte, du würdest dich über ein neues freuen, das dir hoffentlich länger und unter günstigeren Umständen beschieden sein wird. Da ich ohnehin den Auftrag hatte hierherzukommen, schlugen unsere Freunde vor, mitzunehmen, was du benötigst. Ich wollte dich schon lange kennenlernen.« Er lenkte sein Pferd näher heran und streckte die Hand aus.
    Fuchs und Apfelschimmel schoben die Köpfe vor, bleckten die Zähne und stießen Laute hervor, die zu den angelegten Ohren und den rollenden Augen paßten. Über die Feindseligkeit der Pferde waren Wortfetzen, Fragen, Antworten und Gegenfragen zu hören. »... enttäuscht, daß du den Tempel nicht bauen konntest.« - »... mich gern hier ablösen und es selbst versuchen. Das Tempelgrundstück ist entweiht, ja besudelt. Die zuständigen Priester sind korrupter, als selbst die Politik es erlaubt. Ich wasche meine Hände in ...« - »... Krieg bevorsteht, wie kannst du ...« - »... Götterkampf interessiert mich nicht mehr.« »Das meinst du doch nicht wirklich!« -»... über den Aufstand, oder?« - »... sein Name ist unaussprechbar, genau wie der seines Reiches, aber ich glaube, wir werden beide so gut lernen, daß wir sie im Schlaf murmeln ...« - »Ich schlafe nicht. Es müssen die richtigen Offiziere sein und Männer, die noch so jung sind, daß sie das letzte Mal im Oberland noch nicht dabei waren.« »Ich erwarte hier einige vom Heiligen Trupp, meiner alten Garde. Kannst du uns ausrüsten?« - »Hier? Gut genug, daß ihr bis zur Hauptstadt gelangt und es besser machen könnt. Laß mich der erste sein ...«
    Kadakithis, den die beiden offenbar völlig vergessen hatten, räusperte sich.
    Die Männer starrten den Prinzen so ungehalten an, als wäre er ein Kind, das es gewagt hatte, Erwachsene zu unterbrechen. Schließlich verbeugte sich Tempus mit ausgestrecktem Arm tief im Sattel. Der Reiter in Rot mit brüniertem Harnisch klemmte den Helm unter den Arm und ging auf den Wagen zu. Als er an Tempus vorbeikam, drückte er ihm die Zügel des zweiten Pferdes in die Hand.
    »Abarsis, gegenwärtig von Ranke«, dunkel und vornehm klang die Stimme des Gerüsteten, dessen glänzendes schwarzes Haar bis in den Nacken -kräftig wie der eines jungen Stieres - reichte. Er war von altem Geschlecht, das am Hof zu Hause gewesen war. Mit dem fein geschnittenen Gesicht hätte er Modell für Basreliefs stehen können, und seine geradezu beunruhigend weisen Augen waren von einem Blaugrau wie die des Streitrosses, das Tempus mit Mühe hielt. Ohne auf das feindselige Wiehern der Hengste zu achten, fuhr der Mann fort: »Lord Prinz, möge es Euch Wohlergehen und Ihr immerwährendes Glück bei allem haben, was Ihr anfaßt. Ich bin hier, um unsere Verbindung zu bestätigen.« Er streckte einen prallen Beutel aus.
    Unwillkürlich zuckte Tempus zusammen. Er wickelte sich den Zügel des Schimmels um die Hand und zog den Kopf des Tieres vorsichtig näher, bis er ihm die Faust hart zwischen die Ohren schlagen konnte, damit es endlich Ruhe gebe.
    »Was soll das? Das ist ja genug Geld, um eine ganze Armee aufzustellen!« rief Kadakithis stirnrunzelnd und warf den Beutel von einer Hand in die andere.
    Ein vollendet höfliches Lächeln zog über das so gutaussehende nordische Gesicht des rankanischen Gesandten. »Hast du es ihm denn noch nicht gesagt, o Geheimnisvoller?«
    »Nein, ich wollte es, hatte jedoch noch keine Gelegenheit. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob wir tatsächlich eine Armee aufstellen werden, oder ob ich das Geld als Trennungsentschädigung nehmen soll.« Er schwang ein Bein über den Nacken des Fuchses, rutschte an ihm hinunter, ließ seinen Zügel fallen und schritt mit seinem neuen Trospferd den Strand entlang.
    Der Rankaner hängte seinen Helm sorgfältig an eine Silberrosette seines Sattels. »Ihr und er kommt wohl nicht sehr gut miteinander aus? Prinz Kadaki this, Ihr müßt bei ihm die Zügel locker lassen. Behandelt ihn, wie er seine Pferde. Er braucht eine sanfte Hand.«
    »Eine tüchtige Rüge braucht er! Er ist in letzter Zeit unausstehlich geworden. Und was soll dieses Geld? Hat er Euch erzählt, ich sei käuflich? Nun, das bin ich nicht!«
    »Er hat seinem

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