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Die goldene Königin

Die goldene Königin

Titel: Die goldene Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyne Godard
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er sich erneut auf ihn und versetzte ihm einen heftigen Schlag auf den Kopf.
    Â»Nicolas! Hör auf, ich bitte dich. Dieser Mann hat mich befreit. Das ist nicht derjenige, der mich eingesperrt hat. Er hat mich befreit. Ich flehe dich an, bringe ihn wieder zu Bewusstsein.«
    Nicolas lief zu seiner Frau und presste sie an sich.
    Â»Oh, meine Valentine! Warum bist du aufgebrochen, ohne mir etwas zu sagen? Du weißt genau, dass ich dich begleitet hätte, auch wenn wir es vor der ganzen Familie hätten verschweigen müssen!«
    Aber Valentine wand sich wie ein Aal.
    Â»Ich bitte dich, Nicolas, bringe ihn wieder zu Bewusstsein. Ohne ihn wäre ich vielleicht tot.«
    Langsam kam der Fremde wieder zu sich. Er richtete sich auf und baute sich vor Nicolas auf.
    Â»Wer seid Ihr?«, fragte er argwöhnisch. Er rieb sich den Kopf, um rasch wieder zu sich zu kommen.
    Â»Das ist mein Mann«, erklärte Valentine.
    Â»Euer Mann! Warum habt Ihr mir nicht gesagt, dass Ihr verheiratet seid?« Er zuckte die Achseln. »Nun gut, sei’s drum! Ich überlasse es Eurem Mann, Euch hier herauszuschaffen. Das geht mich nun nichts mehr an.«
    Â»Ach«, sagte Valentine, »aber was sollen wir tun?«
    Â»Flieht, solange Ihr könnt.«
    Dann wandte sich der Fremde an Nicolas:
    Â»Und ich bitte Euch, nehmt Eure Frau mit, wenn Ihr nicht wollt, dass diese Banditen ihr in Kürze die Kehle durchschneiden. Ich werde nicht ein drittes Mal zur Stelle sein!«
    Nicolas sah in den Augen des Fremden ein seltsames Leuchten, das in ihm erneut den Wunsch weckte, ihn auf den Boden zu werfen, während seine Frau begriff, dass dieser große, schöne und starke Mann bereits Mathilde gerettet hatte.
    Er zeigte ihnen, welchem Weg sie folgen mussten, und wies sie noch einmal darauf hin, dass sie so schnell wie möglich fliehen müssten. Valentine nahm seine Hand und schenkte ihm ein hinreißendes Lächeln – das Lächeln von Mathilde –, das er nicht mehr vergessen konnte.
    Am nächsten Tag, nachdem sie sich eine Nacht erholt hatte, wollte Valentine sogleich die Suche nach ihrer Schwester fortsetzen.
    Â»Vielleicht ist sie Richtung Norden aufgebrochen«, schlug Nicolas vor, der es gern gesehen hätte, wenn seine Frau die Suche nach ihrer Zwillingsschwester aufgegeben hätte.
    Â»Nein! Ich fühle, dass sie in Paris ist«, antwortete Valentine. »Der Mann, der mich eingesperrt hat, ist der Anführer dieser Verbrecherbande. Wenn wir Mathilde nicht finden, wird er sie womöglich erwürgen und sie in die Seine werfen, damit man sie nicht findet.«
    Unwillentlich erschauderte Nicolas. Seine Frau hatte recht. Sie kannten das Versteck dieses Ungeheuers, sie konnten ihn unschädlich machen.
    Â»Warum, zum Teufel, verrät ihn dieser Mann nicht, der dich befreien wollte?«
    Â»Das verstehe ich auch nicht«, murmelte Valentine. »Er scheint ihn gut zu kennen.«
    Als Nicolas zögerte, obwohl auch er spürte, dass Mathilde in Gefahr war, fuhr Valentine mit Nachdruck fort: »Wie schaffen wir es, Mathilde aus ihrem Schlupfloch zu locken? Sie versteckt sich irgendwo in der Stadt. Ich weiß es, Nicolas. Und ich weiß auch, dass sie meine Gegenwart spürt und dass sie verwirrt ist.«
    Â»Wir können nur das Versteck dieses Mannes verraten.«
    So betraten sie wenige Stunden später den Wachposten des Châtelet und baten darum, von den Verantwortlichen empfangen zu werden. Da sie gleich von König Guillot sprachen und derjenige eine Belohnung erhalten sollte, der zu seiner Ergreifung beitrug, empfing sie der Leiter der Polizei persönlich, gefolgt von einer Gruppe mit Lanzen bewaffneter und mit Helmen und Stiefeln bekleideter Soldaten.
    Valentine begann sogleich, die Männer zu überzeugen. Ihre misshandelten Wangen, die blaurot verfärbt gewesen waren, hatten wieder ihre normale Farbe angenommen. Sie war aufgebracht und sprach schnell und ohne Pause, wobei sie mit einer Hand ihren Bauch und mit der anderen ihre Stirn hielt.
    Â»Er hat meine Schwester eingesperrt. Dann konnte sie entkommen, und jetzt hält sie sich irgendwo versteckt. Sie ist zweifellos verängstigt und wagt sich nicht heraus. Er hat mich in der Menge entdeckt, als ich auf der Suche nach ihr die Straßensperre passiert habe. Da er mich für sie gehalten hat, hat er mich geknebelt, eingesperrt und geschlagen.«
    Â»Ihr sagt, dass er Euch für Eure Zwillingsschwester

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