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Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Titel: Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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berührtest, nicht gespürt hast, etwas Fühlendes.
Nun nimm deine Hand wieder weg, und spüre dein Herz nur
noch . Atme, entspanne dich, und registriere alle Empfindungen, die in dir aufsteigen. Dieses Fühlen deines Herzens ist eine der tiefsten, intensivsten und doch einfachsten spirituellen Praktiken der Liebe.
    Nachdem wir unser Herz gefühlt haben, können wir die erste Methode üben, mit der man sein Herz mitten im Alltag öffnen kann.
    Die Resonanz der Herzen
    Wenn man zwei Gitarren nebeneinanderstellt und bei der einen Gitarre die E-Saite zupft, beginnt auch die E-Saite der anderen Gitarre zu vibrieren. Dieses Prinzip bezeichnet man als Sympathieschwingung. Dieses akustische Phänomen funktioniert auch bei der menschlichen Stimme: Wenn wir aus unserem Verstand heraus sprechen, reagiert der Verstand unseres Gegenüber; wenn wir aus dem Herzen heraus sprechen, reagiert das Herz unseres Gegenübers .
    Manchmal entscheidet man sich bewußt dazu, aus dem Verstand heraus zu sprechen, zum Beispiel beim Erklären einer Mathematikaufgabe. Um den Unterschied zwischen diesen beiden Sprechweisen zu veranschaulichen, möchte ich ein kleines Erlebnis schildern: Vor ein paar Jahren schaute ich vor dem Schlafengehen noch nach meiner kleinen Tochter. Während ich sie zudeckte, blickte ich auf sie herab und spürte, wie sehr ich sie liebte. Ich hatte den Wunsch, ihr das zu sagen, aber ich wollte sie nicht wecken. Ich nahm mir aber vor, es ihr morgen zu sagen.
    Am nächsten Tag fiel mir mein Vorsatz wieder ein, und ich erzählte meiner Tochter, daß ich sie liebte. Sie hörte meine Worte, aber blieb unbeeindruckt. Sie spürte die Liebe nicht, denn in diesem Augenblick war mein Bewußtsein nicht in meinem Herzen wie am Abend zuvor. Meine Aufmerksamkeit befand sich in meinem Kopf. Ich erinnerte mich daran, was ich ihr hatte sagen wollen.
    Heute brauche ich nicht einmal mehr zu sagen: «Ich liebe dich», obwohl ich das immer noch tue. Ich brauche nur zu fragen: «Wie war es in der Schule?» oder zu loben: «Du hast aber
heute etwas Schönes an», denn ich spreche aus dem Herzen heraus, und deshalb spüren die Kinder meine Liebe. Selbst die einfachsten Worte, die aus dem Herzen kommen, reichen weiter und tiefer als das kunstvollste Gedicht, das aus dem Verstand entspringt.
    Wenn wir aus dem Herzen sprechen, können wir sogar Dinge sagen wie «Ich habe Schmerzen» oder «Ich möchte, daß du dich anders verhältst», ohne daß bei unserem Gegenüber eine feindselige Stimmung aufkommt.
    Wie man aus dem Herzen heraus spricht
    Übe einmal, aus deinem Herzen heraus zu sprechen – zu einem Freund oder einem Feind, einem Menschen in deiner Nähe oder in der Ferne. Ob dieser Mensch da ist oder nicht, die Methode bleibt die gleiche:
Fühle dein Herz und die Liebe darin.
Bewahre dir dieses Herzensbewußtsein und -gefühl, und sage dabei in ganz normalem Ton das, was dir angemessen erscheint. Das Gefühl zählt mehr als die Worte.
    Das können wir zum Beispiel dann praktizieren, wenn wir jemanden motivieren möchten. Nehmen wir einmal an, wir kommen in die Bank, kurz bevor sie schließt, und haben dort noch etwas zu erledigen, was ziemlich lange dauert. Die Bankangestellte sieht erschöpft und müde aus. Sie wirft einen Blick auf die Uhr und seufzt. Statt jetzt die Defensive zu ergreifen, bemerken wir vielleicht, daß sie ein hübsches Halstuch trägt. Wir gehen in unser Herz und sagen ihr etwas Persönliches, wie zum Beispiel: «Das Halstuch steht Ihnen aber gut.»
    Ein solches Kompliment ist eine freundliche Geste der Aufmerksamkeit. Wir machen solche Gesten ständig aus den verschiedensten Motiven. Doch in diesem Fall ist unser offenes Herz der Schlüssel zum Herzen der Bankangestellten (oder irgendeines anderen Menschen). Solch eine Geste menschlicher Güte bewirkt eine kleine, aber wichtige Veränderung bei den Mitmenschen, mit deren Leben wir in Berührung kommen.
Auch hier liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, nicht nur den Mund, sondern auch das Herz zu öffnen.
    Mit so etwas Einfachem, einer solchen Kleinigkeit, bewirken wir auch etwas bei uns selbst. Denn in dem Augenblick, in dem wir aus dem Herzen heraus sprechen, werden wir mit ziemlicher Sicherheit spüren, daß wir alle Ängste, allen Kummer und allen Zorn überwunden haben, die uns vielleicht vorher bedrückten.
    Ein gütiger, liebevoller Gedanke
    Manchmal kann man etwas nicht laut sagen, weil derjenige, für den unsere Worte bestimmt sind, nicht da ist, krank ist, im Koma

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