Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
wird der Weg durchs Feuer dir schwerverdiente Weisheiten offenbaren. Es gibt keine Geburt ohne Wehen – auch dann nicht, wenn wir selbst es sind, die wiedergeboren werden.
Was leuchten will, muß sich verbrennen lassen .
Viktor Frankl
Wir werden zwar immer wieder mit Leid konfrontiert, aber es dauert nicht ewig. Und jeder Schmerz, den wir erdulden, beinhaltet eine Lektion, die wir lernen müssen. Betrachten wir das Leiden aus dem Blickwinkel des Kriegers, können wir den natürlichen Zyklus guter und schlechter Zeiten besser begreifen und akzeptieren und wissen seinen Sinn zu würdigen. Doch in dem Augenblick, in dem es hart auf hart kommt, möchten wir eigentlich nur, daß es uns wieder besser geht, daß der Schmerz endlich aufhört – wir wollen, daß unser Leben leichter wird. Wenn wir im Treibsand des Lebens zu versinken drohen, wollen wir keine ermutigenden Worte – nur einen rettenden Ast oder ein Seil, an dem wir uns festhalten können! Aber manchmal können wir uns an nichts anderes halten als an ein paar aufbauende Worte oder Gedanken.
Wir können den Schwarzen Peter niemand anderem zuschieben Wenn wir für unsere jetzige Situation nicht selber verantwortlich wären (das heißt, wenn wir sie nicht durch frühere Handlungen und Entscheidungen herbeigeführt hätten), dann wären wir Menschen nur passive Opfer eines willkürlichen Schicksals. In mancher Hinsicht sind wir den Wechselfällen des Lebens vielleicht
tatsächlich ausgeliefert, aber keinesfalls in jeder. Wir haben immer die Möglichkeit, unsere Einstellung und unsere Reaktionen auf die Umstände – selbst wenn sie noch so unberechenbar sein mögen – selber zu bestimmen.
Wenn es Stradivari nicht gegeben hätte,
dann hätte Gott auch keine Stradivari-Geige schaffen können.
Unbekannter Verfasser
Indem wir aktiv die Verantwortung für unsere jetzige Situation übernehmen, wird uns klar, daß wir diese Situation ändern können. Irgendwann kommt ein Zeitpunkt, an dem wir begreifen, auf was für eine Reise wir uns gemeinsam mit dem Geist gemacht haben – an dem wir erkennen, daß wir einen freien Willen haben und daß Gott nur Freiwillige haben will. Dann und nur dann können wir die schweren Ketten des Selbstmitleids abschütteln und akzeptieren, daß wir sehr wohl die Möglichkeit haben, unsere Situation zu ändern. Hat das Leben uns k. o. geschlagen, sollten wir versuchen, auf dem Rücken zu landen. Solange wir hochschauen können, können wir auch aufstehen. Das ist es, was ich an uns Menschen so bewundere – wir sind Liebende und Kämpfer. Wir stehen immer wieder auf und klettern in den Ring zurück.
ZWEITER TEIL
Aufwärts: Über die Wolken ins Licht
Einführung
Vor ein paar Jahren, als ich an der Stanford University Kunstturnen lehrte, zeigte mir ein stiller junger Mann aus einem meiner Seminare ein Armband aus winzigen verschiedenfarbigen Perlen, die in der Form chinesischer Schriftzeichen aufgezogen waren. «Das heißt Wie wir alle mußte ich feststellen, daß es viel Zeit und Mühe kostet, diesen verschlungenen Bergpfad hinaufzusteigen – vorbei an Bedrohungen, Gefahren und Ablenkungen aller Art. Auf diesem Weg begegnen uns Licht und Dunkelheit, Schönheit und Schmerz, Mühsal und Freude. Langsam, in kleinen Schritten gehen wir voran und legen doch mit der Zeit riesige Entfernungen zurück. In dem ganzen Prozeß lernen wir viel über uns selbst und die Welt, in der wir leben. All die Erfahrungen, die jeden auf seinem Weg bergauf erwarten, gehen auch irgendwann vorüber. Während des Aufstiegs erweitert sich unser Horizont. Allmählich sehen wir die Dinge von einer immer höheren Warte aus. Nach jeder neuen Herausforderung sind wir wieder ein bißchen stärker und weiser. Wenn wir auf unser bisheriges Leben zurückblicken, sehen wir plötzlich alles viel klarer.
Wir erkennen, daß das, was uns früher als Schwierigkeit erschien, in Wirklichkeit ein Segen war. Von oben sehen wir die atemberaubende Schönheit der Welt.
Du kannst nicht ewig auf dem Gipfel bleiben ;
irgendwann mußt du wieder heruntersteigen.
Warum macht man sich dann überhaupt die Mühe des Aufstiegs?
Weil das, was unten liegt, nicht
Weitere Kostenlose Bücher