Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
ein ausgezeichneter Lehrer. Früher oder später lernen wir so oder so alle Lektionen, die die Realität für uns bereithält.
Die Gefahren der Illusion
Schon Shakespeare mahnte uns: «Vor allem sei dir selber treu...» Wer seine innere Realität und seine tiefsten Gefühle verleugnet, hat oft einen zu hohen Blutdruck, leidet häufiger an Kopf-, Magen – und Kreuzschmerzen und ist weniger beweglich. In diesen Symptomen spiegeln sich die Versuche unseres Basis-Selbst wider, unsere Aufmerksamkeit zu wecken und uns wieder in die Realität zurückzuholen.
Der Doktor der Philosophie Carl Weisbrod hat in einer Rede vor der Vegetarischen Gesellschaft von Honolulu Beispiele für Verteidigungsmechanismen aufgezählt, mit denen das Basis-Selbst sich gegen Veränderungen wehrt. Das reicht bis in die Ernährung hinein:
Die wenigsten von uns wollen früh sterben; doch laut Statistiken des Center for Disease Control in Atlanta sterben die meisten Menschen in den USA an Herzleiden, Schlaganfall und Krebs-und fast alle diese Krankheiten ließen sich vermeiden. 75 Prozent aller Todesfälle sind auf Alkohol, Zigaretten oder andere Suchtmittel und auf falsche Ernährung zurückzuführen .
Völker, die sich stärkereich ernähren, wie unsere Vorfahren es taten, erkranken selten oder nie an den Herzleiden oder Krebsarten, die in unseren «zivilisierten» Ländern so verbreitet sind. Inzwischen sprechen immer mehr Beweise dafür, daß eine vorwiegend vegetarische Ernährung, arm an Fett, tierischen Eiweißen und Zucker und reich an natürlichen Kohlenhydraten, die beste Voraussetzung für ein gesünderes, vitaleres, längeres Leben ist.
Und doch werden Jahr für Jahr Millionen von Amerikanern krank und sterben vorzeitig, weil sie sich nicht anders ernähren, mehr Bewegung verschaffen oder mit dem Rauchen aufhören wollen. Sie gehen einer bewußten, auf feststehenden Fakten beruhenden Entscheidung aus dem Weg und verschanzen sich hinter den verschiedensten psychologischen Verteidigungsmechanismen:
Leugnen der Fakten: Mich interessieren meine hohen Cholesterinwerte nicht.
(Aber sie sind da – egal, ob sie uns interessieren oder nicht.)
Herunterspielen des Problems: Ich trinke eben gern Whisky – ein Laster muß der Mensch ja schließlich haben.
(Das ist ein Irrtum-die Natur erteilt keine Sondergenehmigungen.)
Ausweichen: Man stirbt so oder so.
(Das stimmt – aber müssen wir uns unbedingt mit Messer, Gabel und Zähnen ein vorzeitiges Grab schaufeln?)
Verzögerungstaktik: Morgen höre ich mit dem Rauchen auf. (Aber dieses Morgen kommt leider nie.)
Schuldzuweisungen: Meine Mutter ist schuld. Sie hat mir nie beigebracht, wie man sich richtig ernährt.
(Aber jetzt sind wir erwachsen und können es uns selbst beibringen. Nun tragen wir die Verantwortung für unser Leben.)
Rationalisierungen: Eis schmeckt halt so gut.
(Andere Dinge schmecken auch gut; Geschmack ist Gewohnheitssache.)
Rückfall ins kindliche Lustprinzip: Mir macht es einfach SPASS, fett zu essen!
(Ein Herzinfarkt macht keinen Spaß.)
Es gibt so viele unterschiedliche Studien und Statistiken , daß jeder sich diejenigen heraussuchen kann, nach der seine liebgewordenen Ernährungsgewohnheiten die einzig richtigen sind. Schon Mark Twain hat gesagt: «Es gibt drei Arten von Lügen: Lügen, schamlose Lügen und Statistiken. »
Jeder hat ein Recht, selbst zu bestimmen, wie er leben möchte. Der Pfad des friedvollen Kriegers fördert bewußte Entscheidungen. Wenn wir die Konsequenzen unseres Tuns realistisch eingeschätzt haben, dann haben wir die Wahl: Entweder wir ändern unser Leben, oder wir lassen alles beim alten und finden uns mit den Konsequenzen ab. Aber wir dürfen uns nicht vormachen, daß es keine Konsequenzen gibt oder daß wir sie nicht zu tragen brauchen. Wir wollen unsere Entscheidungen bewußt treffen, frei von Illusionen, Wunschvorstellungen und Vogel-Strauß-Politik und uns dabei über die Konsequenzen im klaren sein. Es kann sehr gefährlich für unsere Gesundheit sein, wenn wir an unseren Illusionen festhalten.
Kurzfristige und längerfristige Konsequenzen
Bekäme jeder nach einem alkoholischen Getränk gleich Leberschmerzen und jeder, der eine Zigarette raucht, sofort Lungenkrebs, und würde jeder, der ein Verbrechen begeht, sofort erwischt und ins Gefängnis gesteckt, dann würde kaum jemand Alkohol trinken, rauchen oder etwas Illegales tun.
Doch die meisten Menschen stecken gern den Kopf in den Sand und konzentrieren sich mehr auf die
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