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Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Titel: Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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können sogar nach dem Nervenkitzel von Videospielen und spannenden Fernsehshows süchtig werden, wo das Risiko nur vorgetäuscht ist. Auch dabei kann man innere Spannungen freisetzen. Solche Shows, selbst Videospiele können durchaus Spaß machen; aber wenn sie zur Besessenheit oder gar zu einem Zwang werden, können sie familiäre Konflikte auslösen und produktivere, konstruktivere Aktivitäten ersetzen oder beeinträchtigen. Es ist genau wie mit jeder anderen Aktivität auch: Wir müssen uns des Unterschieds zwischen Ge brauch und Miß brauch bewußt bleiben.
    Die Jagd nach dem Nervenkitzel ist bei Personen, die ihren Streß durch Angst abbauen, eine besonders beliebte Beschäftigung. Diese «Adrenalinsüchtigen» genießen ihre ersten Fallschirm-oder Bungeesprünge, das schnelle Autofahren oder andere Hobbys, die mit einem erregenden Nervenkitzel verbunden sind, denn nach dem Adrenalinstoß folgt der befreiende Spannungsabbau. Viele Karussellfahrten, beispielsweise Geister – oder Achterbahn, bringen uns bei einem Minimum an Gefahr ein Maximum an Angst. Sie befriedigen das Bedürfnis nach Streßabbau, wie alle Leute bestätigen können, die das schon einmal ausprobiert haben. Wie bei allen anderen Ventilen zahlen auch hier die Leute eine Menge Geld dafür, um von ihrem Streß befreit zu werden. Aber nicht alle Fallschirmspringer oder Rennfahrer
sind süchtig. Manche handeln auch aus purem sportlichem Ehrgeiz und haben dabei überhaupt keine Angst.
    Die meisten Formen dieser Suche nach Aufregung, Vergnügen oder Nervenkitzel sind ein verhältnismäßig harmloser Zeitvertreib. Nur wenn sie zum Zwang werden, sollten wir einmal ernsthaft über die schwächende Wirkung nachdenken, die sie auf uns haben. Das scheint besonders für Glücksspiele zu gelten, die wie eine harmlose Karussellfahrt sein, aber auch wie eine Horrorgeschichte enden können. Für viele Menschen ist ein gelegentlicher Besuch in Las Vegas, Atlantic City oder anderen Städten, in denen Glücksspiele erlaubt sind, nichts anderes als ein Urlaub und eine willkommene Abwechslung. Man gewinnt oder verliert ein paar Dollars, sieht sich ein paar Shows an, macht einen Ausflug in die Umgebung, geht einkaufen. Doch für Leute, die der Spielleidenschaft verfallen sind, ist das eine genauso ernst zu nehmende und zerstörerische Sucht wie jede andere. Zuerst lockt den zwanghaften Spieler vielleicht nur das «leicht verdiente Geld». Doch bald wird er süchtig nach der Aufregung und Spannung, auf die dann der Energieabbau folgt (egal, ob er gewinnt oder verliert). So reich er auch sein mag, ein besessener Spieler wird immer so viel einsetzen, daß es ein großes Risiko für ihn bedeutet. Er setzt seine Sicherheit, seine Familie, sein Zuhause – alles – für den nächsten Adrenalinstoß aufs Spiel.
    Das Verbrechen unterscheidet sich zwar von anderen risikoträchtigen Verhaltensweisen durch seinen asozialen Charakter, doch auch hierbei erlebt man eine kurze Phase intensiver Konzentration und Erregung, gefolgt von einem entsprechenden Energieabbau. Wer zum erstenmal ein Verbrechen begeht, tut es vielleicht wegen des Geldes, um der Aufregung willen, aus Leidenschaft, Rachsucht oder gar, weil sein soziales Umfeld Druck auf ihn ausübt. Doch sobald unser Basis-Selbst erst einmal den Reiz des Adrenalinstoßes und des anschließenden Gefühls der Erleichterung erlebt hat, entwickelt das Verbrechen ein Eigenleben, unabhängig von dem Grund, aus dem wir damit angefangen haben. Menschen mit einem zwanghaften Drang zum Stehlen (Kleptomanen) zum Beispiel entwenden oft Dinge, die sie gar nicht brauchen oder die sie sich ohne weiteres kaufen könnten.
Sie stehlen nur wegen der Spannung und der anschließenden Energieentladung, die mit dem Risiko verbunden sind.
    Kriminalität ist wie Heroin oder andere Drogen: Meistens fängt man klein an, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Der Adrenalinstoß bleibt aus, und man geht zu «größeren» oder gefährlicheren Verbrechen über. Man spielt mit dem Feuer und geht immer größere Risiken ein, bis das Spiel vorbei ist. (Menschen, die «nur des Geldes wegen» Verbrechen begehen, sind im allgemeinen asoziale Profis. Sie werden nicht so häufig erwischt wie Amateure, die es nur des Nervenkitzels wegen tun.)
    Zu den riskanten Verhaltensweisen gehören auch verbotene oder von der Gesellschaft verpönte Aktivitäten (wie sich in aller Öffentlichkeit nackt zu zeigen oder Geschlechtsverkehr auszuüben) und alles, womit man sich

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