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Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Titel: Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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Süchte. Selbst wenn wir in der glücklichsten Familie aufgewachsen sind,
waren unsere Eltern sicherlich nicht vollkommen erleuchtet, glücklich und selbstsicher. Also haben wir von ihnen auch nicht immer die Zuwendung erhalten, die wir brauchten. Und so sind wir alle auf unserem Weg zwischen Geburt und Gegenwart immer wieder verletzt worden, und das Narbengewebe dieser Wunden hat dazu beigetragen, die Blockaden in unserem Körper, unserem Denken und unseren Emotionen aufzubauen. Das Ergebnis ist jedesmal das gleiche: Suchtverhalten.
    Ventile für unseren Streß
    Dieser Abschnitt soll uns helfen, unsere zwanghaften Verhaltensweisen besser zu durchschauen und zu begreifen. Denn Bewußtmachung ist der erste Schritt zur Lösung eines Problems – aber eben auch nicht mehr als nur ein Schritt. Wir müssen auch den Willen zur Veränderung aufbringen und die später eingehend beschriebenen Methoden anwenden, um unsere körperlichen, mentalen und emotionalen Blockaden aus dem Weg zu räumen.
    Doch zuerst müssen wir die wichtigsten Ventile, mit deren Hilfe wir Menschen unserem Streß Luft machen, einmal genauer untersuchen:
Alkohol, Nikotin und andere Drogen
Streßbedingte Krankheiten oder Verletzungen
Überanstrengung
Ängste und die Neigung, sich Gefahren auszusetzen
Exzessives Essen
Grausamkeit
Orgasmus
    Natürlich handelt es sich nicht unbedingt gleich um ein Zwangsverhalten oder eine Sucht, wenn man ein bißchen Wein trinkt, krank wird oder sich verletzt, hart arbeitet, ein opulentes Essen zu sich nimmt, gerne einen Eisbecher ißt, mit seiner Freundin schläft und so weiter. Aber so etwas kann sich zu zwanghaftem Verhalten oder einer Sucht entwickeln, denn es gibt unserem Basis-Selbst die Möglichkeit, angestaute Energien zu entladen.

    Manche dieser Ventile, zum Beispiel das Spiel mit der Gefahr, lassen zuerst den Adrenalinspiegel rapide ansteigen, darauf folgt dann eine Phase der Erschlaffung oder «Entspannung». Andere Ventile (beispielsweise die Einnahme von Opiaten) versetzen uns sofort in einen Zustand der Lethargie. Jedes Ventil hat seine Vor – und Nachteile. (Wenn sie gar keine Vorteile hätten, würde sich ja niemand ihrer bedienen.) Einen entscheidenden Vorteil haben sie alle gemeinsam: Sie geben uns ein Gefühl der Befriedigung und lindern inneren Streß. Die Schattenseiten dieser Ventile sind den meisten von uns klar. Doch Moralurteile bewirken nur das Gegenteil – daß wir an unseren Verhaltensmustern festhalten, statt uns von ihnen zu befreien. Es ist klüger, sich die Konsequenzen vor Augen zu halten und dann eine entsprechende Entscheidung zu treffen.
    Alkohol, Nikotin und andere Drogen
    Dieses Ventil verschafft uns Erleichterung durch den übermäßigen Genuß oder den Mißbrauch von Alkohol, von Drogen, wie Aufputsch – und Beruhigungsmitteln, oder von gesellschaftlich anerkannten Suchtmitteln wie Nikotin, Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke. Diese Mittel machen uns nicht nur psychisch abhängig, sondern erzeugen auch einen starken physischen Zwang. Manche anregenden Drogen wirken zwar zunächst wie eine Energiespritze, doch letzten Endes haben alle die gleiche Wirkung. Sie setzen nur Energie frei (Beispiel: Jemand ist zappelig oder nervös und raucht eine Zigarette, um sich zu beruhigen).
    Wenn Peter ab und zu bei einer Party ein Glas Wein oder anderen Alkohol trinkt oder hin und wieder in eine Kneipe geht, ist das wohl noch kein Zwangs – oder Suchtverhalten. Hat er aber das Gefühl, jeden Tag Alkohol trinken zu müssen, oder wenn er häufig Alkohol braucht, um sich zu entspannen, weil er nervös oder deprimiert ist, dann ist das unter Umständen schon ein suchtmäßiges Verhalten.
    Legale und verbotene Substanzen, die körperlich abhängig machen (beispielsweise Alkohol, Nikotin, Opiate und Amphetamine), üben einen starken Zwang auf das Basis-Selbst aus, programmieren es auf Abhängigkeit und erzeugen eine ungeheure
Angst vor dem Entzug der Droge. Deshalb muß jede Form der Heilung und dauerhaften Genesung mit physischen, mentalen und emotionalen Methoden arbeiten, die das Basis-Selbst inspirieren, erziehen und stärken. Die Selbstdisziplin, eine bestimmte suchterzeugende Substanz nicht mehr einzunehmen, ist zwar wichtig, aber nur ein Anfang. Wenn jemand einfach nur aufhört, Alkohol zu trinken, ist er noch lange nicht geheilt, sondern lediglich disziplinierter als vorher – ein «trockener» Alkoholiker. Wahre Heilung erfordert eine neue Lebensweise, Einsicht und eine tiefe

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