Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

die Lust am Spiel mit dem Feuer. Zu Verbrechen neigen vor allem unterprivilegierte Menschen, die keine gute Ausbildung erhalten haben, und solche, die ihrem Zorn über die Ungerechtigkeit der Gesellschaft auf diese Weise Luft machen.
    Exzessives Essen kann ein psychischer Mechanismus der Isolation vom Leben sein, eine andere Form jener körperlichen Verteidigungsmauern, die Bodybuilder um sich errichten. Bei Menschen, die sexuell mißbraucht wurden, ist es oft auch ein Schutzwall gegen unerwünschte Aufmerksamkeit vom anderen Geschlecht. Es kann aber auch daher kommen, daß man uns nic beigebracht hat, uns richtig zu ernähren, oder durch familiären Druck oder blockierte Kreativität entstehen. Unser Basis-Selbst assoziiert Essen, vor allem Süßigkeiten und besondere Leckerbissen,
vielleicht mit Liebe und Verwöhntwerden. Wir versuchen so, eine Lücke in unserem Leben zu füllen, die sich in Wirklichkeit aber erst schließen läßt, nachdem wir gelernt haben, uns selbst zu lieben und uns geliebt zu fühlen.
    Grausamkeit dient Menschen als Ventil, die einen ungeheuren inneren Schmerz und Selbsthaß und große Frustration empfinden (obwohl das äußerlich vielleicht gar nicht zu erkennen ist). Ein Therapeut und die Unterstützung einer Gruppe können uns helfen, die Mauern unserer schlimmen Kindheit zu durchbrechen und uns geliebt und umsorgt zu fühlen.
    Der Orgasmus ist ebenso wie die Nahrungsaufnahme ein elementarer biologischer Trieb und überdies für die meisten Erwachsenen leicht erreichbar. Wer den Orgasmus als Ventil benutzt, steht nicht allein da! Wir befriedigen uns schon allein aus dem Grund, weil es zweckmäßig ist und beweist, daß wir «auf eigenen Füßen stehen können». Wenn wir einen Partner haben und uns trotzdem lieber selber befriedigen, kann es sein, daß die Kommunikation und die Nähe zu einem anderen Menschen uns Probleme bereiten. Wenn jemand in der Kindheit sexuell belästigt oder mißbraucht wurde, können in seinem Inneren leicht negative «Bilder» und Assoziationen entstehen, die sich mit Hilfe eines guten Therapeuten abbauen lassen.
    Verschaffe dir Klarheit über deine Gewohnheiten!
Lies diese Liste durch, und notiere voller Mitgefühl, wann und auf welche Weise dein Basis-Selbst sich schon einmal der hier aufgezählten Ventile zum Streßabbau bedient hat:
Drogen (Alkohol, Kaffee, Nikotin oder andere)
Streßbedingte Krankheiten oder Verletzungen
Überanstrengung (zwanghafte körperliche Betätigung oder Überarbeitung)
Ängste (Phobien, Panikzustände, Alpträume); Aktivitäten, bei denen Nervenkitzel im Spiel ist (Glücksspiele, Verbrechen und andere riskante Verhaltensweisen); Filme, die Angst auslösen oder einen zum Lachen oder Weinen bringen
Exzessives Essen (nicht, wenn es einmal vorkommt, sondern nur, wenn es immer wiederkehrt)

Grausamkeit (verbale oder körperliche Mißhandlung anderer Menschen)
Orgasmus (kein bloßes Interesse am Sex, sondern das zwanghafte Bedürfnis, sexuelle Spannungen abzubauen)
Akzeptiere deine früheren (oder jetzigen) Verhaltensmuster und dich selbst voll und ganz; aber mache dir auch bewußt, daß du die Möglichkeit hast, dich anders zu entscheiden, und ergreife alle Maßnahmen, die notwendig sind, um dein Verhalten an diese neue Entscheidung anzupassen (zum Beispiel sportliche Betätigung oder ein Zwölfschritteprogramm). Schaffe dir den Freiraum für Veränderungen.
Stelle dir vor, wie wunderbar du dich fühlen wirst, wenn diese Blockaden von dir abfallen. Male dir aus, wie es wäre, völlig von diesem Zwang frei zu sein. Spüre deine neugewonnene Selbstachtung und das Gefühl, stark zu sein und dich selbst besiegt zu haben.
    Wenn wir uns unserer Ventile bewußt werden, kann es sein, daß wir uns künftig selbst dabei ertappen, wie wir wieder einmal mit Hilfe eines dieser Ventile Streß abbauen: «Jetzt tue ich es schon wieder!» Ich möchte noch einmal betonen, daß diese Ventile notwendig und auch nützlich sind, solange wir unsere inneren Blockaden noch nicht aus dem Weg geräumt haben. Wir müssen sie akzeptieren, mit ihnen zurechtkommen und konstruktive Entscheidungen treffen, gleichzeitig aber auch an der Beseitigung der Blockaden arbeiten, durch die diese Ventile überhaupt erst entstanden sind.
    Wie wir unsere Süchte in den Griff bekommen
    Die verschiedenen Streßabbauventile funktionieren so wie ein japanisches Spielzeug, das ich einmal gesehen habe – eine Holzschachtel, in der Metallstäbe steckten. Sobald man einen Stab