Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
entspannten, beweglichen, sensiblen Körper – unschuldig, verletzlich und wirklich.
Wenn wir uns vornehmen, unsere Blockaden zu erkennen und aus dem Weg zu räumen, tun wir einen entscheidenden Schritt, einen Quantensprung nach oben auf dem Pfad des friedvollen Kriegers.
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Kreativ Veränderungen schaffen
In jedem Lebewesen steckt der Drang,
zu sich selbst zu finden:
Die Kaulquappe wird zum Frosch,
die Puppe zum Schmetterling,
der psychisch geschädigte Mensch zum ganzen Menschen.
Das ist Spiritualität.
Ellen Bass
Eine Welt voller Veränderungen
Leben ist Bewegung: Planeten drehen sich im Kreis, Regen fällt, ein Fluß fließt, eine Jahreszeit folgt auf die andere, Samen schlagen Wurzel, Wälder wachsen, und alte Bäume sterben ab, um Platz für neue zu machen, Wind und Gezeiten kommen und gehen. So geht der Tanz des Lebens immer weiter.
Der Druck einer sich ständig verändernden Außenwelt fordert von uns, daß wir auch unsere innere Welt verändern, um mit der äußeren Schritt zu halten. Wie Surfer reiten wir auf einer Welle, die sich immer schneller bewegt. Sie läßt sich nicht aufhalten, nicht einmal durch unsere Ängste. Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Fahrt zu genießen. Wer lernt, auf den Wellen der Veränderung zu reiten, den tragen sie in die Zukunft hinein. Wer sich gegen sie wehrt, der wird lernen müssen, daß Widerstand Schmerzen bringt.
Der innere Drang, sich zu verändern, zu wachsen, sich weiterzuentwickeln, brennt tief in jeder Seele und jeder Zelle unseres Körpers. Er ist uns ebenso angeboren wie unser Wissensdrang. Und doch gibt es auch eine innere Stimme, die uns zurückhält. Ein Teil von uns hat Angst vor dem Unbekannten.
Äußere und innere Veränderungen
Als ich in einem Gespräch mit Socrates einmal darauf beharrte,
ich sei doch bereit, mich zu verändern, stimmte Socrates zu: «Ja. Du bist bereit, deine Kleidung, deine Frisur, deine Partnerin, deine Wohnung oder deinen Beruf zu wechseln – alles würdest du ändern, nur nicht dich selber.»
Jedes echte Wagnis beginnt in unserem eigenen Inneren.
Eudora Welty
Socrates hatte recht. Ich hatte das Glück jahrelang in der Außenwelt gesucht, hatte vergeblich versucht, die Welt und meine Mitmenschen zu verbessern, statt mich auf die Notwendigkeit zu konzentrieren, mein eigenes Inneres zu verändern – meine Einstellung, meine Ansichten, meine Haltung zum Leben. Ich war so wie der Mann, der hartnäckig behauptet, keine Brille zu brauchen – die Zeitungen würden heute einfach nicht mehr ordentlich gedruckt. Es dauerte Jahre, bis mir klar wurde, daß die einzige Ursache meiner Probleme in mir selbst lag und daß ich, um meine Welt verändern zu können, zuerst einmal mich selber ändern mußte.
Wenn jeder vor seiner eigenen Tür kehren würde,
dann wäre die ganze Welt sauber.
Goethe
Wir sind erst dann richtig reif, wenn wir bewußt die Verantwortung für unser Tun übernehmen. Diese Verantwortung erkennen wir in dem Augenblick, in dem uns klar wird, daß die Welt, die wir sehen, nur eine Widerspiegelung unseres Bewußtseinszustandes ist. Unsere Konflikte und unsere Unzufriedenheit erwachsen daraus, daß wir Glück und Befriedigung in der Außenwelt suchen. Wir können unser äußeres Leben immer wieder verändern und doch niemals bis zur Ursache unserer Unzufriedenheit vordringen. Unsere bewußte Entwicklung beginnt erst dann, wenn wir erkennen, daß es an uns selbst liegt, unsere inneren Blockaden zu überwinden. Im vorigen Kapitel haben wir einige der wichtigsten Blockaden analysiert und uns ihre destruktive Wirkung auf unser Alltagsleben klargemacht. Später werden wir Methoden kennenlernen, wie man diese Blockaden
aus dem Weg räumt. Doch bevor wir eine solche Methode anwenden können, müssen wir erst einmal den Willen zur Veränderung in uns erzeugen.
Wissen und Tun sind zweierlei
In Büchereien und Buchhandlungen findet man genügend Informationen über alle möglichen Themen, zum Beispiel Fakten, Ratschläge, Anleitungen zur Verbesserung der Partnerbeziehungen, der beruflichen oder finanziellen Lage oder der Gesundheit. Das Problem besteht also in der Regel nicht darin, daß wir nicht wissen, was wir tun sollen. Viel schwieriger ist es, unsere Vorsätze in die Tat umzusetzen und echte Resultate zu erzielen. Der Abgrund, der zwischen Wissen und Tun klafft, ist ein schwaches Glied in der Lebenskette der meisten Menschen.
Nehmen wir zum Beispiel an, wir haben beschlossen, uns gesünder zu ernähren
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