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Die Goldgräber-Bande

Die Goldgräber-Bande

Titel: Die Goldgräber-Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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krachen.
    „In Ordnung! Sie können
fahren.“
    Der Kombi rollte auf die
Straße. Grinsend blickte Tim hinterher.

24. 577 Briefe
     
    Sie hatten sich ein Stück in
die Gasse zurückgezogen, standen im Schatten einer mächtigen Rotbuche und
beratschlagten.
    „Wir müssen uns darüber klar
sein“, sagte Tim: „Das X im Lack ist kein Beweis. Jedenfalls keiner, der zählt
vor Gericht. Aber wir wissen: Es sind die Rädl-Erpresser. Verbrechen Numero
eins. Brestler kennt uns, hat uns also gestern mit dem Fernglas beobachtet, als
wir beim Briefkasten waren. Was auch immer das ist, die Hever-Galmberg-Masche —
ein Betrugs-Geschäft mindestens. Verbrechen Numero zwei. Aber ich sehe noch
mehr. Denn natürlich ist auch die Lobitz im Spiel. Vielleicht eine Art
Hehlerin, die ihre Kommissions-Kunden betrügt. Ich könnte mir vorstellen: Sie
verkauft den Schmuck für XDM, rechnet aber nur %DM ab. Steckt also die Hälfte
ein vom Erlös und außerdem noch die Provision ( Vermittlungsgebühr ).
Verbrechen Numero drei.“
    „Vielseitige Leute“, meinte
Karl.
    „Wir haben eine Menge
herausgefunden.“ Gaby pustete gegen ihren Pony. „Wenn wir jetzt allein
weitermachen, verzeiht mein Papi mir das nie.“
    Tim hob beruhigend die Hände. „Zu
einer Verhaftung, Pfote, reicht es noch nicht. Oder hast du für irgendwas einen haltbaren Beweis?“
    „Das X im Lack genügt dir
nicht?“
    „Es besagt nichts. Jeder könnte
dort einritzen und dann sonstwas behaupten.“
    „Hm. Ja.“ Gaby lehnte sich
rücklings an ihr Rad und schob die Hüften vor wie ein Mannequin bei einer
Modenschau für Gürtel.
    Tim bewegte eine Engelszunge
zwischen den Zähnen und sagte damit fast säuselnd: „Ich meine, Pfotilein, ein
bißchen können wir noch weitermachen. Wozu sollen wir deinen mit stressender
Arbeit belasteten Papa mit solchem Kleinkram behelligen? Wir haben doch ein
bewährtes Motto: Ihn erst verständigen, wenn die Täter verpackt und geknebelt
sind. Und wir haben eine gute Chance, das zu schaffen.“
    „Du meinst: morgen?“
    „Morgen! Die Post kommt. Wir
lauern. Brestler und Wolmhus holen sie ab. Das ist dann der Beweis, daß sie’s
sind: die Hever GmbH eines gewissen Dr. Galmberg und Co. Wir packen zu, und die
Verbrecher zappeln im Netz. Damit ist die rechtliche Grundlage geschaffen für
einen Haussuchungsbefehl. Und was finden wir hier — Rikscha-Weg Nr. 12? Dr.
Rädls Narkotika. Entnervt bricht dann die Lobitz zusammen und gesteht, daß sie
Oma Unken betrügen wollte. Gut, was?“
    „Aber“, sagte Karl, „vielleicht
geht es nicht so glatt. Vielleicht sind die Narkotika gut versteckt — oder
bereits weiterverkauft. Und die Lobitz erweist sich als harter Brocken.“
    „Erzähl mir nicht, was
schiefgehen kann!“ sagte Tim. „Wenn man gewinnen will, muß man an den Erfolg
glauben. Also werden... Heh, wer ist das?“
    Vorn an der Gasse zischte ein
silbriger Porsche vorbei — mit defektem Auspuff, jedenfalls machte er einen
Höllenlärm wie ein startender Jumbo-Jet.
    ...pppschschschrrr...! hielt
der Wagen vor Nr. 12.
    Als die TKKG-Bande an der Ecke
hervorlugte, Kopf über Kopf, stemmte sich Gert Rostowski schwitzend und
grinsend aus dem Carrera Coupé.
    Zeitgleich trat Wolmhus aus dem
Haus, sonntagsschön im modischen Leinenanzug.
    „Da komme ich wohl gerade
richtig?“ rief Rostowski. „Willst du ‘ne Runde mitfahren?“
    „Ist das der Wagen?“ fragte
Wolmhus.
    „Ich habe ihn nur mal zur
Probe. Aber den nehme ich. Großartig, was?“ Er rieb sich die Hände.
„Hoffentlich geht der Mann im Preis noch runter. Denn jetzt wird’s knapp bei
mir. Die 12 000, die ich euch gezahlt habe, fehlen.“
    „Pst!“ machte Wolmhus und
blickte sich um.
    Vier Köpfe zuckten zurück.
    „Aber Charles“, lachte
Rostowski, „die Knete kann ich euch doch für sonstwas gezahlt haben. Was ist?
Fährst du mit?“
    „Jetzt nicht. Irene erwartet
eine Kundin. Aber komm doch rein, Dieter holt ein paar Pizzen und Bier. Du bist
eingeladen.“
    Rostowski schloß erst den Wagen
ab, bevor er Wolmhus ins Haus folgte.
    „Was meint ihr wohl“, sagte
Tim, „wofür Rostowski 12 000 Mark bezahlt hat? Jetzt ist klar, wie wer und was
zusammenhängt.“
    „Mir ist noch gar nichts klar“,
meinte Klößchen.

    *
     
    Am Montagmorgen war der Himmel
blau, und so sollte es bleiben.
    Drei Unterrichtsstunden für die
9b: Mathe, Deutsch und Sport. Noch während der Pause danach verdrückte sich die
TKKG-Bande durchs Tor.
    Die Drahtesel waren versteckt
hinter

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