Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06

Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06

Titel: Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
Vom Netzwerk:
bewegte sich sinnlich, einladend, mit einem verführerischen
Lächeln auf den Lippen und einem verlockenden Glanz in
den Augen. Graziös, aber ohne weiter auf sie zu achten,
stieg die Frau über die Greifen, schüttelte immer wieder
ihr Haar, lachte tief … und Gorgrael schrie vor Lust.
Er klammerte sich an seinen Traum, um ihn nicht zu
verlieren. Noch nicht jetzt! Nicht, bevor sie ihn erreicht
hatte!
Die Frau erreichte nun die Tür zu seinem Gemach, die
wie von Zauberhand sich öffnete.
Ja!
Sie schwebte über den Boden, glitt auf ihn zu. Weiter
und immer weiter. Dem Zerstörer blieb der Mund offenstehen aus lauter Gier. Seine Zunge rollte heraus und
pendelte lüstern über sein Kinn.
»Ich bin nur Euretwegen gekommen«, flüsterte die
Schöne. Sie stand nun hinter seinem Sessel, und im nächsten Moment spürte er ihre Hände auf seinen Schultern.
Dort blieben sie aber nicht lange, sondern wanderten
langsam, sehr langsam, seinen Körper hinab.
Gorgrael hatte sich nicht länger in der Gewalt, sein
ganzer Leib geriet in Extase.
»Nur Euretwegen«, hauchte die Schöne, und ihre Lippen strichen über seine Stirn.
Oh, wie köstlich diese Frau doch war.
»Nur Euretwegen. Folgt mir.«
Oh … oh … oh …
»Kommt.«
Der Zerstörer riß die Augen auf und drehte sich herum, um die Schöne zu packen, auf den Boden zu werfen
und ihr dort das zu geben, was sie so dringend zu brauchen schien.
Aber seine Krallen griffen ins Leere.
Gorgrael knurrte aus Wut und Geilheit, sprang aus
seinem Sessel und …
… sah die Frau, noch immer nackend und voller Sinnlichkeit. Sie hielt den Säugling in den Armen und gab
ihm die Brust. Mondlicht strömte in die Kammer und
badete sie in Weiß, bis sie aussah, als sei sie aus eben
diesem Stoff geschaffen.
»Nur Euretwegen«, flüsterte sie dem Kleinen ins Haar.
Immer noch halb in seinem Traum gefangen, konnte
der Zerstörer nur daran denken, ihr den störenden Balg
aus den Armen zu reißen und sie dann zu ergreifen. Er
stöhnte vor Lust, als er die Glätte ihrer Haut und den
Schimmer darauf sah, die Kurven ihrer Hüften und Brüste und die Lieblichkeit ihrer Züge.
Ja, ja, er brauchte ihr nur das Kind wegzunehmen,
dann wäre sie sein. Nur noch einen Moment, einen
Atemzug, dann würde sie ihm gehören!
Die Fremde hob ihren Kopf und lächelte das Kind an.
»Mein Liebster«, flüsterte sie.
Und der Zerstörer sprang.
Doch sie entschwand, und mit ihr der Kleine.
Gorgraels Klauen bekamen nichts als ihren Duft zu
packen, der noch in der Luft hing, und statt ihrer Arme
empfing ihn der kalte Steinboden, auf den er zuraste, als
er fiel.
Heulend vor Zorn und Enttäuschung rappelte der Zerstörer sich wieder auf. Seine silbernen Augen verengten
sich zu Schlitzen. Er war jetzt hellwach.
Und sah sich wieder ganz allein in seinem Gemach.
An seine Ohren drang lediglich das Schnaufen seines
erregten Atems. Und das …
Klopfen eines entweichenden Herzens.
»Hexe!« brüllte er in die Nacht hinaus, und überall in
seiner Burg, auf den Gängen und in den Räumen, schüttelten die Greifen ihre Träume ab.
»Hexe!« brüllte Gorgrael noch einmal, und noch war
ihm nicht bewußt, was es mit dem verschwundenen Kind
auf sich hatte. Er konnte nur daran denken, daß eine
fremde Schöne ihn verführt hatte, ihm im Traum und
dann in der Wirklichkeit erschienen war und ihn dann um
die Erfüllung der Verlockung geprellt hatte.
In ganz Tencendor aber erwachten die Männer und
Frauen untröstlich, weil der wunderbare Traum ihnen
entglitt und sich entfernte. Hände krallten sich in Laken,
und Tränen netzten Kissen.
Das Geschrei des Zerstörers endete so unvermittelt,
wie es gekommen war; denn jetzt fiel ihm ein, wo er diese Frau schon einmal gesehen hatte.
Oben auf einem Turm, während sie ängstlich einen
Säugling an sich preßte, als der Greif aus dem Himmel
hervorbrach.
Als sie neben Axis ritt und einen Bogen über der
Schulter trug.
Jetzt erinnerte er sich auch der Macht, die von ihr ausging.
Gorgrael knurrte tief und gefährlich.
Der Köder war fort.
Die Frau hatte ihm das Kind weggenommen. Nachdem sie in seine Träume eingedrungen, ihm etwas vorgespielt und ihn dann übertölpelt hatte.
Nachdem sie seine Lust geweckt und ihn dann zurückgestoßen hatte.
Und das alles, um ihren Sohn zurückzuholen. Sie hatte
ihm sein Pfand genommen!
Der Zerstörer schüttelte sich vor Wut und ließ seine
Macht frei. Kreischend flogen die Greifen hinaus in die
Nacht, zogen immer weitere Kreise um die

Weitere Kostenlose Bücher