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Die Gouvernante und ihr geliebtes Ungeheuer („Geliebte Widersacher“) (German Edition)

Die Gouvernante und ihr geliebtes Ungeheuer („Geliebte Widersacher“) (German Edition)

Titel: Die Gouvernante und ihr geliebtes Ungeheuer („Geliebte Widersacher“) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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Was hast du getan?“
    „Aus und … ich war einfach aus.“
    Das Geräusch von bloßen Füßen auf dem Boden war zu hören, dann kam Freddy um die Ecke. Ihr Gesicht wies zahllose Sorgenfalten auf.
    „Du bist in Gesellschaft von jemandem angekommen“, sagte sie. „Ich habe dich gesehen.“
    Und sie hatte gedacht, ihre Schwester schliefe. Ihre Schwester war vermutlich nur zu erregt gewesen, um zu sprechen. Es war witzlos, es abzustreiten, daher nahm Serena nur ihren Umhang.
    „Ein Mann. Haben Männer dir nicht schon genug Schwierigkeiten bereitet?“
    „So war es nicht.“
    „Weißt du denn nicht, wie Männer sind? Bei ihnen ist es immer so. Bist du so in deine jetzige Lage geraten? Mit einem Mann bei Dunkelheit auszugehen?“ Freddy verzog das Gesicht. „Du hast deine Lektion nicht gelernt.“
    „Welche Lektion hätte ich denn lernen sollen?“
    Freddy richtete sich auf und stemmte sich die Hände in die Hüften. „Ich habe kaum ein Wort darüber verloren, als du deine Probleme öffentlich in Mayfair zur Schau gestellt hast. Und jetzt bin ich gezwungen, das Heim zu verlassen, das mir lieb und teuer ist. Ich werde obdachlos, und du treibst dich die ganze Nacht herum, vergnügst dich mit Männern.“
    „Ich habe mich nicht vergnügt. Es war das Ungeheuer von Clermont, wenn du es unbedingt wissen willst. Ich muss mit ihm reden. Und selbst wenn er es nicht gewesen wäre, was soll ich deiner Meinung nach tun? Mich den Rest meines Lebens irgendwo verstecken, nur weil mir etwas Schlimmes zugestoßen ist?“
    Freddys Lippen wurden schmal.
    „Wenn du dir Sorgen machst, wo du bleiben sollst, ich habe ein paar Räume in Aussicht. Bis zum Anbruch der Nacht habe ich eine Bleibe für uns gefunden. Ich wollte gerade aufbrechen …“
    Während sie sprach, bückte sich Freddy und nahm ein paar Hausschuhe. „Uns?“, fragte sie. „ Wir werden nichts haben.“ Und dann warf sie mit den Schuhen nach Serena.
    Sie waren aus Wolle gemacht und prallten wirkungslos von Serena ab. Dennoch war sie entsetzt. Die sanftmütige Freddy warf mit Sachen nach ihr?
    „Wie kannst du es wagen?“, wollte Freddy wissen. „Wie kannst du es wagen, mich in diese Sache hineinzuziehen?“
    „Freddy – es ist nur eine Wohnung, in der du lebst. Wir werden eine neue finden, die wenigstens ebenso schön ist.“
    „Du verstehst das nicht!“ Freddy schaute sich in der winzigen Diele um. „Du hast es nie verstanden. Ich hatte immer nur eine sichere Zuflucht – diese Räume – und jetzt hast du sie mir genommen.“
    Damit bückte Freddy sich und nahm den abgestoßenen Koffer, der neben dem Tisch stand.
    „Hör dich nur selbst an“, erwiderte Serena. „Du willst, dass ich mich verkrieche, so wie du es tust – einmal verletzt, um nie wieder etwas zu riskieren. Du wirst nicht zufrieden sein, bis du mich auf dein Level heruntergezogen hast.“
    Freddys Augen blitzten. Sie presste die Lippen aufeinander, und in dem Augenblick, hatte Serena das schreckliche Gefühl, zu viel gesagt zu haben. Freddy schleuderte ihr den Koffer entgegen. Er flog nur ein kurzes Stück, da er nicht über die für längere Flüge notwendigen Eigenschaften verfügte, und landete in einem unordentlichen Haufen aus Leder und Schnallen zu ihren Füßen.
    „Hast du nicht begriffen, was dir passiert ist?“ Freddy starrte sie an. „Du hast ein Schicksal erlitten, das schlimmer ist als der Tod, und trotzdem …“
    „Ich bin am Leben“, antwortete ihr Serena. „Mein Kind ist am Leben. Ich habe vor, weiter zu leben. Kannst du das auch von dir behaupten?“
    Da wischte Freddy mit ihrer Hand über das Tischchen, sodass es kippte und dann laut krachend zu Boden fiel.
    Serena trat vor und bückte sich ungelenk, um das Möbelstück wieder aufzurichten. Ihre Schwester schniefte leise. „Ach, lass das“, sagte sie ärgerlich. „Ich räume es wieder auf. Ich räume immer alles wieder auf, nachdem du Unordnung gestiftet hast. Du würdest es ohnehin nicht richtig hinbekommen. Geh und lass dich mit einer ganzen Kompanie Männer ein. Mir ist es egal.“

Kapitel sieben

    U M GENAU ELF U HR kam ein Mann zu ihr an die Bank, den sie nie zuvor gesehen hatte. Er sah genauso aus, wie sie sich noch vor einem Monat das Ungeheuer von Clermont vorgestellt hatte – hoch gewachsen und muskulös, eng stehende Augen und ein Hals, der praktisch zwischen den breiten Schultern verschwand.
    „Miss Barton?“, fragte er.
    Serena stand auf, faltete die Liste mit Wohnungsanzeigen zusammen, die sie

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