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Die Grabräuber

Die Grabräuber

Titel: Die Grabräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schritte vor und deutete auf den am Boden liegenden Staub. Ich gab die Erklärung. »Das ist von Wan zurückgeblieben, nachdem ihn der Pfeil traf.«
    »Für mich keine Überraschung mehr.« Quen schaute mich kurz an.
    »Darf ich ihm Fragen stellen?« Damit war Stern gemeint.
    »Sicher, tun Sie sich keinen Zwang an. Das ist auch für uns interessant«
    »Natürlich.« Quen taxierte Stern. Der wurde plötzlich immer kleiner, und er begann auch zu zittern. Schon sehr bald schaute er nur mehr zu Boden, da er den Blick nicht mehr vertragen konnte.
    »Sie haben alles organisiert, wie ich hörte?« fragte der Agent aus Rotchina.
    »Wan hat es getan, nur er.«
    »Das glaube ich Ihnen nur zum Teil. Wan brauchte jemand, der ihn motivierte und den Auftrag gab. Das waren Sie, Mr. Stern, daran geht kein Weg vorbei.«
    »Das behaupten Sie so.«
    »Es stimmt doch.«
    Quen blieb sehr ruhig. Vielleicht war es die Ruhe, die David Stern nervös machte. Er senkte den Kopf und rückte gleichzeitig.
    »Ja, ich arbeitete mit ihm zusammen.«
    »Wollten Sie die Statue für sich?«
    Stern fuhr hoch. »Nein, ich…«
    »Also für einen Auftraggeber.«
    »Ja.«
    »Wer ist es?«
    Stern schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber den Namen sage ich Ihnen nicht.«
    »Sie werden reden, Stern! Sie…«
    Es wurde Zeit, dass ich eingriff. »Moment, Quen so haben wir nicht gewettet. Denken Sie daran, wo Sie sich befinden. Hier sind die Methoden Ihres Landes nicht zulässig.«
    Der Chinese schaute mich mit einem seltsam lauernden Blick an, bevor er die Schultern hob. »Natürlich, Sie haben Recht. Vielleicht ist es auch völlig nebensächlich. Gestatten Sie mir eine andere Frage?«
    »Ja.«
    »Waren Sie schon in Rotchina, Mr. Stern?« Er nickte.
    »Wunderbar. Und Sie haben die Figuren besichtigt?«
    »Natürlich.«
    »Unter Aufsicht?«
    »Ja.«
    »Und Sie haben eine Möglichkeit gefunden, eine Figur außer Landes zu schmuggeln?«
    »Ich nicht. Es war Wan, er kannte das Land. Er hat dort mal gelebt und ist vor Jahren geflohen. Über Hongkong kam er raus.«
    »Und auch wieder hinein?«
    »Sicher. Er musste die Statue holen.«
    »Kennen Sie Einzelheiten seines Fluchtwegs?«
    »Nein«, erwiderte David Stern, der seine alte Sicherheit fast zurückgefunden hatte. »Wenn ich sie kennen würde, Sie bekämen sie nicht aus mir heraus.«
    »Da seien Sie mal nicht so sicher«, erwiderte Quen leise und hob die Augenbrauen. »Wo genau hat er die Statue gestohlen?«
    »Keine Ahnung.«
    Quen fragte noch einige Minuten, doch konkrete Antworten bekam er nicht. David Stern schien wirklich nur mehr der Makler oder Hehler gewesen zu sein.
    Ich ließ ihn abführen. Er sollte für einige Tage in Polizeigewahrsam genommen werden. Erstens als Mordzeuge und zweitens zu seiner eigenen Sicherheit. Uns war nicht bekannt, welche Verbindungen ein Mann wie Quen in London besaß.
    »Zufrieden?« fragte ich ihn, als wir wieder unter uns waren.
    »Natürlich nicht. Ich bin sicher, daß er mehr weiß, als er zugeben will.«
    Ich hob die Schultern. »Sie können niemand zwingen.«
    Als Antwort runzelte der stets ein wenig undurchsichtig erscheinende Quen nur die Stirn.
    Die Nacht war fast vorbei. Unser Streifendienst war damit natürlich auch beendet. Es hatte keinen Sinn, Sir James aus dem Bett zu klingeln. Unserer Meinung nach reichte es völlig aus, wenn er am nächsten Morgen von unserem Vorhaben erfuhr.
    »Wo können wir Sie erreichen, Quen?« fragte ich den Mann aus China.
    Der lächelte nur, verstand den Hintersinn meiner Frage sofort und erwiderte: »Ich rufe Sie an.«
    Danach trennten wir uns.
    »Puh«, machte Suko und wischte sich über die Stirn. »Das war wirklich harter Tobak. Was hältst du von der Sache?«
    »Ich weniger als du.«
    Mein Freund lachte. »Kann ich mir vorstellen, aber ich will dir ehrlich sagen, ich bin gespannt auf China und die Gräber.«
    »Sicher.«
    Bei der Antwort starrte ich gegen die Wand. »Stell dir nur mal vor, dieser Soldat war kein Einzelfall, und es erwachen alle.«
    Sukos Augen wurden groß. »John, mal den Teufel nicht an die Wand!«
    »Ich glaube, das brauche ich nicht einmal. Er klebt bereits dran.«
    ***
    China hatte uns wieder. In London hatte alles geklappt, auch Sir James hatte so gut wie keine Einwände gehabt, und deshalb bekamen wir die Starterlaubnis für einen langen Flug, den wir zumeist schlafend verbracht hatten.
    Was konnte man über das Land alles berichten. Es war einfach zu groß, zu mächtig, um es fassen zu können. Dort

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