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Die Grabräuber

Die Grabräuber

Titel: Die Grabräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war es nicht die einzige. Sie ist nun abgeschnitten. Wir müssten die Spuren an anderer Stelle wieder aufnehmen.«
    »Sie meinen damit China?«
    »Sehr richtig, John.«
    Das passte mir überhaupt nicht in den Kram. Jetzt nach China zu reisen, war für mich ein Alptraum. Zudem dachte ich noch des Öfteren an die verdammten Pesthügel von Shanghai. Dieses Abenteuer hatte ich so rasch wie möglich vergessen wollen, aber wenn ich mir Suko so anschaute, der entschlossen nickte, wollte ich kein Spielverderber sein, trotz meiner geringen Begeisterung.
    »Sie sind nicht angetan, John?«
    »In der Tat nicht.«
    »Wenn Sie natürlich…«
    »John, wir fahren«, sagte Suko. »Ich denke da an den Stab. Vielleicht bekommen wir etwas über ihn heraus. Über seine Existenz, über sein Werden, die Hintergründe…«
    »Das kann sein.«
    »Dann gib deinem Herzen einen Stoß und sag zu.«
    Ich nickte. »Nur möchte ich erst noch wissen, was Sir James zu dem Fall sagt. Wir können ja schlecht unsere Koffer packen und einfach verschwinden.«
    »Sir James gibt seinen Segen«, erwiderte Suko voller Optimismus. »Der Alte ist nicht mehr so wie früher.«
    »Wir übernehmen die Kosten«, sagte Quen.
    Damit hatte man mich überredet. Quen allerdings war noch nicht fertig. Er lächelte, bevor er mit der Sprache herausrückte. »Da wir uns schon einige Tage in der Stadt aufhalten, gelang es uns auch, gewisse Nachforschungen anzustellen. Da sind wir auf eine Spur gestoßen, die zu einem Mann namens David Stern führt. Kennen Sie ihn?«
    Ich sah keinen Grund zu lügen und bestätigte dies.
    »Mit ihm müssten wir reden.«
    »Nur reden?« fragte ich.
    »Welche Meinung haben Sie von uns, John?« Quen tat ein wenig entrüstet.
    Ich lachte auf. »Denken Sie mal an den Angriff auf mich. Das war auch nicht die feine englische Art.«
    »Ich entschuldige es mit dem Nebel.«
    »Okay, Quen, reden können Sie mit David Stern, aber auch nicht mehr. Alles klar?«
    »Natürlich!«
    Quen wandte sich an seine beiden Gehilfen und gab ihnen Anweisungen. Die Männer nickten.
    »Was sagt er?« flüsterte ich Suko zu. Schließlich war mein Freund ein Landsmann von Quen.
    »Keine Ahnung. Der spricht in einem Dialekt, den ich nicht kenne. Du weißt ja, wie das in China ist. Die reden überall anders.«
    Quen wandte sich wieder an uns. Er lächelte. »Wenn Sie nichts dagegen haben, können wir jetzt mit Mr. Stein reden. Meine Männer bleiben im Hintergrund.«
    »Das wollte ich auch geraten haben.«
    »Sie vertrauen mir nicht, John?«
    »Würden Sie es an meiner Stelle?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Quen, reden wir nicht um den heißen Brei herum. Sie sind nicht gerade ein gern gesehener Gast in England. Feindliche Agenten haben wir lieber vor der Tür als dahinter. Normalerweise dürfte ich mit Ihnen nicht zusammenarbeiten, aber…«
    »Was ist in dieser Welt schon normal, John? Heute sind wir Freunde, morgen Feinde. So ist das nun mal. Der Beruf verlangt Opfer. Von beiden Seiten, doch irgendwo findet man immer eine Basis, auf der man kooperieren kann. Wie in dieser Lage. Sie verstehen?«
    »Sicher.«
    »Hoffen wir, dass wir nie gegeneinander zu kämpfen brauchen. Und noch etwas, John. Sie hätten es nicht geschafft, mich lebend Ihren Leuten zu übergeben. Insofern können Sie meine Kollegen und mich mit Kamikaze-Fliegern vergleichen.«
    Ich erwiderte nichts darauf. Quen hatte nicht geblufft. Ich kannte die Mentalität der Asiaten. Wenn er tatsächlich einmal in der Klemme saß, würde er Gift nehmen. Das stand für mich fest.
    Wir hatten inzwischen den Hinterausgang der Kneipe erreicht Suko, Quen und ich schritten durch die Tür, während die beiden anderen Chinesen zurückblieben. Sie tauchten wie schattenhafte Geschöpfe in den dichten Nebel ein und waren nicht mehr gesehen. David Stern saß noch immer auf dem Stuhl. Als wir eintrafen, trank er einen Schluck Wasser. Sein Blick wurde starr, denn er hatte Quen entdeckt. Ich wusste nicht, ob die beiden sich kannten, doch Stern sah aus, als plagte ihn das schlechte Gewissen.
    Die Polizisten hatten sich vermehrt. Dank meiner Vollmacht konnte ich das Kommando übernehmen und schickte die Männer allesamt nach draußen. Bis auf Stern. Der bewusstlose Zuhälter war mittlerweile abtransportiert worden.
    Stern schaute sich gehetzt um und sprang auf. Er ging so weit zurück, bis er die Wand im Rücken spürte. »Was wollen Sie von mir?« fragte er mit leicht zitternder Stimme.
    Er bekam von keinem eine Antwort. Quen ging ein paar

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