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Die Grabräuber

Die Grabräuber

Titel: Die Grabräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Körper, fiel ein wenig in die Tiefe und landete bäuchlings auf kalter Lehmerde. Da blieb ich liegen. Mochten mich hundert Monster oder Dämonen beobachten, in diesen Augenblicken der körperlichen Erschöpfung war mir alles egal. Ich wollte nur meine Ruhe haben. Doch ich vernahm die mich umgebenden Geräusche, hörte heftiges Atmen, mehr ein Stöhnen und Keuchen, auch Suko war sicherlich geschafft, obwohl er größere Kräfte besaß als ich, aber die verdammte Strecke war ziemlich hart gewesen.
    Nur allmählich beruhigte ich mich.
    Ich hatte den Kopf nach rechts gedreht. Nicht weit entfernt wuchs ein Schatten hoch. Dort sah ich meinen Freund Suko am Boden sitzen. Er hatte die Arme zurückgedrückt und stemmte sich ab. Der Kopf lag im Nacken, und er atmete heftig durch den Mund.
    Auch ich blieb nicht mehr liegen, zog die Beine an und kniete mich hin. Vor Erschöpfung war mir übel. Einiges drehte sich vor meinen Augen, aber durch tiefes Ein-und Ausatmen gelang es mir, die Erschöpfung allmählich loszuwerden. Schließlich setzte ich mich auf den Brunnenrand.
    Auch Suko stand wieder. Er grinste mich sogar an. »Das war hart, nicht wahr, Alter?«
    »Und wie.« Ich holte noch einmal Luft. »Ich verfluche jede Zigarette.«
    »Lass das Qualmen doch sein.«
    »Das werde ich auch.« Ich griff in die Tasche, holte die Packung hervor und schleuderte sie in den Brunnenschacht. Mochte sie vergammeln, mir war es egal. Dann stemmte ich mich vom Rand weg und blieb stehen, wobei ich mich umschaute.
    »Weißt du, wo wir uns befinden?« fragte Suko.
    »Scherzkeks.«
    »Das scheint mir nach einem kleinen Dorf auszusehen. Und was da in der Ferne rauscht, hört sich an wie ein Fluss.«
    »Richtig.«
    Suko kam auf mich zu. Wir waren relativ lange unterwegs gewesen. Mittlerweile hatte die Dunkelheit den Tag abgelöst.
    »Wir haben es geschafft«, sagte Suko. »Fragt sich nur, wo unser Freund steckt?«
    Damit meinte er Hiatu. Erst jetzt fiel mir auf, dass er sich nicht in der Nähe befand.
    Wir suchten ihn. Allerdings entfernten wir uns dabei kaum vom Brunnen und blieben stets zusammen. Sollten wir überraschend angegriffen werden, waren wir zu zweit stärker.
    Die Häuser, ich hätte lieber Hütten sagen sollen, waren ziemlich flach. Und ebenso flach die Dächer, deren Ränder oft weit vorstanden, so dass sie einen Regenschutz bildeten.
    Wir befanden uns in der Nähe der Riesenstadt Shanghai, das stand fest, vielleicht in einem Vorort, denn davon gab es ja zahlreiche.
    »Sollen wir ihn suchen?« fragte Suko.
    »Wird wohl das beste sein.«
    Wir machten uns auf den Weg. Schon bald fanden wir so etwas wie eine Straße, die den kleinen Ort teilte. Sie bestand aus festgestampftem Lehm. Rechts und links befanden sich Hütten. Dazwischen einige Gärten, in denen die Menschen Gemüse anbauten.
    Ich runzelte die Stirn. »Fällt dir etwas auf?« fragte ich meinen Freund.
    »Nein, wieso?«
    »Hier sieht es so ähnlich aus wie in dem Kaff, das von den Pesttoten heimgesucht wurde.«
    »Ja, stimmt. Nur gibt es hier keinen Sumpf.«
    »Ein Glück auch.«
    Wir gingen weiter. Die Türen der Häuser waren verschlossen. Kein Mensch begegnete uns. Das war mehr als seltsam, und allmählich wurde es uns unheimlich zumute.
    »Das ist ein Geisterdorf«, flüsterte Suko.
    Seine Stimme verursachte bei mir eine Gänsehaut. »Ich weiß nicht«, antwortete ich leise. »Allmählich bekomme ich das Gefühl, von Hiatu reingelegt worden zu sein.«
    »Da kannst du recht haben«
    »Ich schau mal in einem Haus nach.«
    Suko hielt mich fest »Willst du einbrechen?«
    »Nein. Vielleicht steht eine Tür offen.«
    »Okay, ich bleibe hier und decke dir den Rücken.«
    »Tu das.« Ich schritt auf eine Hütte zu, die von uns aus gesehen auf der linken Straßenseite lag. Die einfache Haustür war geschlossen. Als ich gegen sie drückte, schwang sie nach innen und schleifte mit ihrer unteren Kante über den Boden. Dieses Geräusch ging mir durch und durch. Ich trat über die Schwelle.
    Licht brannte nicht. Es gab auch keinen Schalter. Wahrscheinlich hatten die Menschen hier keinen elektrischen Strom. So half ich mir mit meiner kleinen Bleistiftleuchte. Im Haus konnte ich den festgestampften Lehmboden erkennen.
    Noch etwas entdeckte ich. Links von mir und direkt an der Wand lag ein Gegenstand, der einem Hund ähnelte.
    Rasch ging ich hin, bückte mich, wollte über das Fell streicheln, als meine Hand blitzschnell zurückzuckte. Der Hund bestand aus Stein! Ein wenig rauh war die

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