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Die Grabstein-Clique

Die Grabstein-Clique

Titel: Die Grabstein-Clique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wachsenden Dornenzweige ihr den Weg versperrten. An den Wagen dachte sie längst nicht mehr. Er war ebenso vergessen wie ihr Leben im Kloster. Für Clara war es ungemein wichtig, nach vorn zu schauen und sich dem neuen Leben zu stellen, das an der Seite des Teufels die Erfüllung finden sollte.
    Sie stellte fest, daß es noch schwüler geworden war. Wahrscheinlich würde es am Abend ein Gewitter geben. Bei Blitz und Donner, düsteren Wolken und starken Regenschauern konnte der Teufel aus seinem Höllenloch fahren und sich ihnen zeigen.
    Als sie daran dachte, mußte sie lächeln. Es war doch wunderbar, daß der Meister gerade sie erwählt hatte.
    Sie und noch drei andere Personen, auf die sie gespannt war. Es gelang der Nonne, das Hindernis einigermaßen gut hinter sich zu lassen. Zwar zerrten manchmal Dornen am Stoff, doch sie riß sich immer wieder los, um ihren Weg fortsetzen zu können.
    Felsiger, dunkler Untergrund bildete einen Bodenbelag, der aus Höhen und Tiefen bestand. Darauf mußte sie achtgeben, wenn sie nicht stolpern wollte. In derselben dunkelgrauen Farbe kletterte rechts von ihr eine Wand in die Höhe, versetzt mit kleinen Mulden und Ausbuchtungen, in denen Gestrüpp wuchs, das seine Zweige wie kahle Totenarme nach außen streckte.
    Das war es nicht, was sie störte. Auch nicht die Hitze oder das Summen der Insekten.
    Etwas anderes lauerte in ihrer Nähe.
    Gefahr?
    Nein, keine Gefahr, obgleich sie auf ihrem Rücken eine Gänsehaut spürte. Es war etwas anderes, eine gewisse Erwartung, die auch mit ihrem Ziel zu tun hatte.
    Rechts neben ihr raschelte es.
    Sie drehte den Kopf, sah, wie sich die starren Zweige bewegten und sich aus einer Lücke etwas Helles bewegte, das mit wenigen Schritten auf sie zukam.
    Eine Gestalt, eine Frau!
    Beide hatten sich noch nie zuvor gesehen, dennoch wußten sie, daß sie zusammengehörten.
    Die neue Person mit den rotblonden Haaren war nur leicht bekleidet, sie trug nicht einmal Schuhe, lief barfuß über den Boden und hatte um ihren nackten Körper an bestimmten Stellen helle Tücher gewickelt, die so aussahen, als wären sie einmal ein Kleid gewesen, das zerrissen worden war.
    Die Frauen schauten sich an.
    Clara empfand Sympathie für die Fremde. Sie wußte genau, daß sie zu ihr gehörte. Beide würden denselben Weg gehen. Für beide war der Teufel wichtig.
    Die Blonde hatte ein etwas vulgäres Gesicht. Ein Schmollmund, rundliche Wangen, eine kleine Nase und spöttisch sowie wissend blickende Augen.
    »Wer bist du?« fragte sie.
    »Clara.«
    Die Blonde nickte. Sie sagte noch nichts. Nach einer Weile fragte sie dann: »Gehörst du zu uns?«
    »Ich bin extra gekommen.«
    »Beweise es!«
    Clara Montero überlegte, was das sollte und weshalb sie den Beweis antreten mußte. Dann wurde ihr einiges klar, sie lachte kurz auf, öffnete den Mund, und wie ein Blitzstrahl zuckte die Zunge hervor, berührte noch mit der Spitze die Nase und verschwand wieder.
    »Reicht es?«
    Die Blonde nickte.
    »Und du?« fragte Clara.
    Die andere Frau streckte der Nonne die Hand entgegen. »Ich bin Cora Vandell!«
    Clara legte ihre Hand gegen die der Frau. »Das ist keine Antwort, bitte sehr.«
    »Dann gib acht.« Ohne Claras Hand loszulassen, drehte sich die leicht bekleidete Person um. Das sah so aus, als wollten die beiden Frauen eine Tanzfigur einüben.
    Clara ließ alles mit sich geschehen. Sie wußte mit einemmal, daß sie sich nicht geirrt hatte, und den Beweis kam sie Sekunden später präsentiert.
    Ein normal denkender und handelnder Mensch hätte laut geschrien und wäre geflüchtet. Nicht so Clara Montero, denn sie schaute mit einer gewissen Faszination auf den Hinterkopf der Person, der eigentlich keiner mehr war, zudem auch dort noch die Haare fehlten, als wären sie weggebrannt worden.
    Der gesamte Hinterkopf war an der hinteren Seite aufgerissen. Haare gab es dort nicht mehr, dafür sah die Fläche aus wie ein noch an bestimmten Stellen nasser, dunkelroter Schwamm, der auch eine Kruste zeigte, wo sich das Blut verhärtet hatte.
    Auf dieser einzigen breiten Wunde suchten Fliegen und Mücken ihre Nahrung.
    »Zufrieden?« fragte Cora.
    Da sie der Nonne den Rücken zuwandte, konnte sie deren Nicken nicht sehen, dafür hörte sie die Antwort. »Ja, ich bin zufrieden, es ist alles wunderbar.«
    »Das meine ich auch.« Sie drehte sich wieder um.
    Clara atmete so scharf durch die Nase, daß ihre Nasenflügel zitterten. Es war eine Reaktion der Erlösung, so wußte sie, daß der Weg für

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