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Die Grabstein-Clique

Die Grabstein-Clique

Titel: Die Grabstein-Clique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist allerdings schlimm.«
    »Sie sagen es.«
    Er trank die Tasse leer, schaute dabei auf das Blatt und machte einen nachdenklichen Eindruck. Ein Mensch, der so aussah, überlegte sich gewisse Dinge.
    Dann zog er seine bemalten Blätter wieder zu sich heran und verglich seine Arbeiten miteinander. »Es müßte wohl die richtige Spur sein«, sagte er mehr zu sich selbst. »Ich habe jetzt zahlreiche Alternativen geschaffen, die in Frage kommen. Zum Glück habe ich mich lange genug mit diesem Problem beschäftigt. Die meisten Grabsteine, die außergewöhnlich sind, habe ich im Kopf. Es war deshalb nicht so einfach, weil einige Steine oder Teile nicht mehr ganz geblieben sind. Um Sie zusammenzusetzen, dazu gehörte viel Phantasie. Die paarte ich mit meinem Wissen und meiner Erfahrung und werde nun, so hoffe ich, eine Abschluß-Zeichnung anfertigen können. Drücken wir uns die Daumen.«
    Ich nickte heftig. »Darauf können Sie sich verlassen, Doktor. Uns liegt ebensoviel an einem Erfolg wie Ihnen.«
    »Schön.« Er lächelte uns zu. »Geben Sie mir fünf Minuten. Ich weiß, es ist unbescheiden, wenn ich Sie bitte, diesen Raum zu verlassen, aber es dient meiner Arbeit.«
    »Das macht uns nichts«, sagte ich.
    Glenda und Suko gingen schon vor. Ich betrat als letzter Glendas Büro und ließ mich auf einer Schreibtischkante nieder. Suko saß auf der anderen Seite.
    »Da bin ich gespannt!« flüsterte unsere Sekretärin. »Wenn ihm ein Erfolg gelingt, kann man ihn hochleben lassen.«
    Ich zündete mir eine Zigarette an und schaute ins Leere. Fünf Minuten sollten wir warten, eine kurze Zeit, aber uns wurde sie lang. Glenda spielte nervös mit ihren Händen. Ich hielt es auf der Schreibtischkante nicht mehr aus und wanderte durch das Büro, nur Suko blieb sitzen, ohne sich zu bewegen. Er war am ruhigsten von uns. Der Arbeitstag hatte sich dem Ende zugeneigt. London erlebte wieder einen wahnsinnigen Verkehr. Es war nicht nur warm geworden, sondern auch schwül, das drückte auf die Emotionen der Menschen und ließ manche von ihnen aggressiv werden.
    Als etwa die Hälfte der Zeit vorbei war, meldete sich das Telefon. Sir James rief an. Er wollte wissen, ob wir bereits einen Erfolg erreicht hatten.
    Suko sprach mit ihm und erklärte ihm die Lage. Dann legte er auf, ich drehte mich zu ihm um.
    »Was hat Sir James gesagt?«
    Mein Freund lächelte. »Er war überrascht. Auf die Idee wäre er wohl nicht gekommen.«
    »Wie schön.«
    Endlich öffnete sich die Tür zu unserem Büro. Dr. Dean Howard stand auf der Stelle. Er schaute uns an, wir blickten auf ihn und versuchten, an seinem Gesicht abzulesen, ob er einen Erfolg erreicht hatte. Aber er sagte nichts.
    »Nun?« fragte ich.
    »Es war schwer.«
    »Das haben wir erlebt, aber…«
    Dr. Howard hob die Hand und unterbrach mich. »Es wird am besten sein, wenn Sie mitkommen.«
    »Okay.«
    Er ging vor, ciie Hände in den Taschen vergraben. In dieser Haltung blieb er auch, als er vor unseren Schreibtischen stehenblieb und zu seiner Zeichnung nickte.
    Nur ein Blatt lag auf der Platte. Die anderen Blätter hatte er zusammengeknüllt und in den Papierkorb geworfen. »Mehr konnte ich nicht für Sie tun«, sagte er.
    »Das müßte das Grab sein. Ja, das und kein anderes müßte es sein!« Er nahm das Blatt an sich, hielt es hoch und legte es so wieder hin, daß wir zu dritt darauf schauen und jede Einzelheit erkennen konnten. Als einen direkten Grabstein konnte ich das Gebilde nicht bezeichnen. Es sah mehr wie das Kunstwerk eines Bildhauers aus, das aus drei Steinen bestand.
    Zwei standen senkrecht, der dritte war diagonal gegen die beiden gestemmt worden, und vor ihnen verteilten sich kleine Steine, die ein Dreieck bildeten.
    »Sie sagen nichts.«
    »Wir sind überrascht«, murmelte ich.
    Der Wissenschaftler hob die Schultern. »Das habe ich mir fast gedacht, meine Herren.«
    »Und Sie sind sicher, daß es nur dieses eine Grabmal sein kann, das Sie hier zusammengebastelt haben?«
    »Ja. Mr. Sinclair. Es ist übrigens für uns Fachleute ein sehr bekanntes Grabmal. Eines, das in die Geschichte hineingehört, ein Grabmal, das außerdem sehr alt ist.«
    »Und fremd aussieht«, warf Suko ein.
    »Stimmt.«
    »Weshalb sieht es so fremd aus?«
    Da lächelte der Wissenschaftler und ließ seine Brille verschwinden. »Es ist kein Grabmal, das man als ein christliches Symbol bezeichnen könnte. Es ist nämlich genau das Gegenteil davon, wenn Sie verstehen. Es diente anderen Zwecken.«
    »Dem Bösen«,

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