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Die Grabstein-Clique

Die Grabstein-Clique

Titel: Die Grabstein-Clique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr zu durchtrennen. Clara rollte durch die einsame Gegend der Black Mountains, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagten. Ihr Ziel hatte die Nonne zuvor noch nie gesehen, trotzdem wußte sie mit Bestimmtheit, wie dieser Treffpunkt zu erreichen war.
    Das Gebiet der Black Mountains war ziemlich groß und auch einsam. Ein gewaltiges Viereck, das sich jenseits der größeren Städte nach Norden hin ausbreitete und immer mehr anstieg, bis es dort endete, wo die Bergspitzen ein düsteres Panorama in die Landschaft zeichneten. Die Erhebungen bestanden aus dunklem Gestein, waren zudem bewaldet und hatten den Namen Black Mountains nicht grundlos bekommen. Sogar im Sommer, wo zahlreiche Rucksack-Touristen unterwegs waren, konnte Clara vor einer Entdeckung relativ sicher sein. Und wenn man sie sah, war es auch nicht schlimm, denn wer schöpfte schon Verdacht bei einer Nonne?
    Außerdem hielten sich die meisten Wanderer abseits der Wege auf und schlugen sich quer durch das Gelände.
    Die Waldstücke an den Flanken der Berge begleiteten die Fahrerin wie breite Schatten. Sie schienen einen Strom der Kühle in die ansonsten warme Luft hineinzuschicken, und Clara rollte weiter durch Inseln aus Dunkelheit und Licht.
    Clara Montero war diese Strecke noch nie gefahren. Trotzdem wußte sie, daß der Weg irgendwann enden würde, so daß sie nicht mehr weiterfahren konnte. Den Rest der Strecke würde sie dann zu Fuß gehen müssen, was sie wiederum nicht störte, denn sie sah nur ihr großes Ziel vor Augen, endlich den Ort zu erreichen, wo sie die anderen treffen würde, die ebenso dachten wie sie.
    Clara wußte nichts von ihnen. Nicht einmal, ob nur Männer oder nur Frauen zu der Gruppe gehörten. Sie ließ sich eben überraschen, wobei eines feststand: Alle dachten so wie sie.
    An der rechten Seite lichtete sich der Wald. Der Himmel zeigte ein sattes Blau, verziert mit einigen Wolkenhäufen, die weiß schimmerten und nicht auf Regen hindeuteten. Die Luft drückte. Insekten schwirrten durch die Luft. Schmetterlinge führten taumelige Tänze auf. Sonnenstrahlen tupften gegen den Boden oder fielen schräg gegen die Frontscheibe des Fahrzeugs, wo sie blitzende Reflexe hinterließen.
    Der Wald verschwand, dafür wuchs das Gestrüpp dicht und dornig. Das Gras streckte sich noch höher, Felsen erschienen wie graue Wände. Gestrüpp klammerte sich an den Spalten fest und die Umgebung nahm immer mehr das Aussehen einer Schlucht an.
    Der Wagen hatte es schwer. Er wurde durch die schlechten Bodenverhältnisse bis an die Grenzen beansprucht. Oft genug schlugen irgendwelche Hindernisse gegen die Bodenwanne. Dann erklang ein Kratzen und Krachen, denn nicht immer konnte die Nonne den Hindernissen ausweichen.
    Schließlich ging es nicht mehr weiter.
    Wildes Strauchwerk, Schotter auf dem Untergrund, nur unvollkommen durch Gras verdeckt. Felsen, die wie große Köpfe aussahen und im Wege lagen.
    Es war Schluß.
    Den Wagen erwischte noch ein letzter Stoß an der vorderen Stange, dann mußte sie stehenbleiben. Mit einem seltsam anmutenden Gurgeln verstummte der Motor.
    Das Summen der Insekten störte die Nonne nicht, als sie die Tür öffnete und ausstieg. Etwas skeptisch betrachtete sie den unebenen Boden und dann auch ihr Schuhwerk.
    Vor ihr lag der dichte Gestrüppgürtel wie ein mächtiger Schutzwall. Dahinter lag das Ziel, gut versteckt, als sollte es nicht entdeckt werden. Die Nonne blieb stehen und hatte plötzlich den Eindruck, beobachtet zu werden. Sie konnte nicht sagen, wer sie unter Kontrolle hielt. Sie sah auch niemand, aber die fremden Augen waren da und stierten sie an. Ihre Lippen zuckten, für einen winzigen Moment schnellte die Zunge wieder hervor. Sie sah dabei aus, als wollte sie irgendwelche Fliegen fangen, aber kein Insekt blieb an diesem klebrigen Band hängen. Eingerollt wie ein schmaler Schlauch verschwand die Zunge wieder. Sie verspürte Durst. Wenn sie auf einen Bach traf oder eine Quelle erwischte, wollte sie trinken.
    Die Kleidung behinderte sie. So weit geschnitten, war sie für eine Wanderung nicht geeignet. Da die Nonne keine anderen Sachen besaß und nackt nicht gehen wollte, mußte sie den weiten, dunklen Umhang auch in der Zukunft anbehalten.
    Für sie wurde es ein Kampf mit der Tücke des Objektes, das in diesem Fall das dornige Buschwerk war, durch das sie sich quälen mußte. Vergeblich suchte sie nach schmalen Wegen oder Pfaden, sie konnte sich nur Stellen aussuchen, die nicht so dicht waren und wo auch keine quer

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