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Die Grenzgängerin: Roman (German Edition)

Die Grenzgängerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Grenzgängerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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waren nicht Zeuge, wie die beiden sich verabredet haben? In der Bar, meine ich.«
    »Er hat nur gesagt, ich komme gleich mal vorbei. Wie das dann so ist. Ging mich ja auch nichts an.«
    Dehner nickte. »Haben Sie denn beide gewusst, dass Ole Bauer ein CIA -Agent gewesen ist?«
    Arthur Schlauf überlegte. »Direkt gewusst nicht. Aber ich erinnere mich, dass vollkommen klar war, dass er für die Amerikaner arbeitete. Was genau, wussten wir nicht. Möglicherweise Rauschgift, oder politisch, als Diplomat. Dann kam ein Helikopter der US -Army, das weiß ich sicher. Der holte ihn ab. Das war gegen Mittag.«
    Es folgte eine lange Pause.
    »Ich kann mir gut Rauschgift vorstellen«, sagte Dehner. »Die Somalier mischen da kräftig mit. Einige Fluggesellschaften auch, und ein paar Öltanker. Also gut: Sagen wir mal, die Kiri hat mit Ole Bauer geschlafen, dann ist er zur Erholung ein bisschen im Garten herumspaziert und hat seinen Mörder getroffen.«
    »So wird es gewesen sein«, sagte Atze.
    »Das ist gut, dass du anrufst, Kah«, sagte Esser ein wenig abgekämpft. »Ich nehme dich gleich auf Band, wenn das okay ist.«
    »Ja, ist schon in Ordnung. Ich habe was. Wahrscheinlich könnt ihr das brauchen, vielleicht aber auch nicht. Ich war in dem Nest«, sagte Kah. Er hatte eine tiefe Stimme, und niemand im Dienst wusste, wie er aussah. »Die Leute sagen, dass da eine Hure bei beiden war. In der Nacht, als sie zu Tode kamen. Aber richtig gesehen hat die wohl niemand. Es ist Gerede.«
    »Eine Hure in einem afghanischen Dorf?«
    »Dorf ist nicht die richtige Bezeichnung. Das war mal ein Dorf, dann zogen die Leute weg. Danach kamen arme Leute, für die nirgendwo sonst Platz war. Die zogen da ein. Und seitdem ist es kein Dorf mehr. Es gibt auch keinen Ältesten, der alles regelt und Streit schlichtet und dergleichen Dinge mehr. Es sind nur arme Leute, und wenn jemand die Chance hat, da wieder herauszukommen, dann verschwindet er eben, so schnell er kann. Ich bin also hingefahren. Junge, das ist wie im Mittelalter.«
    »Was ist mit dieser Hure?«
    »Das ist eine komische Sache, weil nur eine alte Frau behauptet, dass sie die gesehen hat. Manchmal gibt es schon Männer, die sich eine Hure bestellen. Allerdings eher in größeren Orten. Bei der Bestellung gehst du zu einer anderen Frau, die Bescheid weiß und Verbindungen hat. Die bezahlst du dann auch für die Hure. Die Hure kommt in einer Burka, vollkommen verschleiert, nur ein schmales Gitter vor dem Gesicht. In der Regel sind die Burkas blau, die der Huren aber rosa. Und die Alte sagt, sie hat eine solche Frau gesehen.«
    »Ist das denn ernst zu nehmen oder nur Geschwätz?«
    »Das ist sozusagen die Quizfrage«, sagte Kah. »Die Polizei hat eigentlich gar nichts an Erkenntnissen. Einer der Männer ist gegen neun Uhr am Morgen gefunden worden. Von einem kleinen Jungen, bei dem er ein Fladenbrot bestellt hatte. Der zweite Tote wurde erst gegen Mittag gefunden. Von einer Frau, die ihm schon mehrmals etwas Margarine, Wurst, Brot und Tee verkauft hat. Mit der habe ich gesprochen. Sie sagt, sie hat ihn gefunden und hat diese Gitarrensaite um den Hals gesehen. Dann ist sie rausgerannt und hat Alarm geschlagen.«
    »Gibt es denn überhaupt Leute, die irgendetwas in den beiden Häusern beobachtet haben?«
    »Nein.«
    »Wie lange haben diese Männer da gewohnt?«, fragte Esser.
    »Drei, vier Monate.«
    »Wir beide wissen, wer diese Männer waren. Hat irgendjemand in dem Dorf das auch gewusst?«
    »Nein, garantiert nicht. Aber es gibt so eine Geschichte von zwei Smartphones. Beide Männer hatten eines. Wir nehmen an, dass die Geräte von der amerikanischen Drogenbekämpfungsbehörde mit zahlreichem Schnickschnack ausgestattet wurden. Ich vermute natürlich auch, dass sie so ausgerüstet waren, um im äußersten Notfall Hilfe rufen zu können. Diese Teile sind von der alten Frau, die die Aussage über die Hure gemacht hat, gefunden worden. Die Polizei hat mit der Alten darüber gar nicht gesprochen, die haben das alles für dummes Geschwätz gehalten. Das hat natürlich etwas damit zu tun, dass Frauen in diesem Land nichts gelten, als Zeugen untauglich sind und besser ihr Leben lang den Mund halten. Also habe ich mich auf sie konzentriert. Sie hat die Dinger nämlich auf einem Markt in Kabul verkauft, und zwar für eine Summe, mit der sie gut bis zum nächsten Sommer auskommt, wenn sie sparsam ist. Gekauft hat sie übrigens ein Taliban. Ich war bei der Alten. Sie hat mir das bestätigt.«
    »Und

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