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Die Grenzgängerin: Roman (German Edition)

Die Grenzgängerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Grenzgängerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Bank und die Kontonummer, und ich überweise.«
    »So läuft das nicht«, sagte Dehner. »Nicht mit uns. Wir brauchen einen Scheck.«
    »Aber dann können die doch sehen, mit welcher Bank ich arbeite.« Helle Empörung.
    »Das können sie nicht. Sie brauchen doch bloß telefonisch einen Auftrag an Ihre Bank zu geben, und das Geld ist da, wo immer Sie es haben wollen. Wie wäre es mit der guten alten Tante Sparkasse hier in Berlin?«
    »Also gut, dann versuche ich das mal«, sagte er kleinlaut. Aber schon kurz darauf musste er noch einmal loslegen. »Dabei habe ich mir geschworen, in diesem Land keinen müden Euro mehr an Steuern zu zahlen.«
    »Das ist Ihr Eintrittsgeld in die Freiheit!«, sagte Dehner. »Haben Sie denn überhaupt eine Ahnung, wie Sie wieder aus Deutschland rauskommen?«
    »Da wird mir schon was einfallen.«
    »Ihre Papiere aus Beirut sind verbrannt. Ich soll Ihnen im Namen meines Vorgesetzten mitteilen, dass wir durchaus bereit sind, Sie irgendwo in Europa auf einem Flughafen abzusetzen, sodass Sie keine Schwierigkeiten haben werden.«
    »Das ist sehr liebenswürdig«, sagte Atze. Plötzlich war er wieder der höfliche Kaufmann aus Mecklenburg-Vorpommern.
    Dehner holte sich ein Wasser aus dem Kühlschrank. »Wir haben ein Problem«, erklärte er. »Und möglicherweise können wir das mit Ihrer Hilfe lösen. Falls Sie dazu bereit sind.«
    »Warum denn nicht?«
    »Wir vermuten, dass jemand Angriffe auf amerikanische Agenten plant und durchführt. Bei diesem US -Amerikaner Ole Bauer in Mogadischu – Sie wissen schon, der ermordet wurde – könnte so ein Fall vorliegen. Wir nehmen jedenfalls an, dass es sich um einen solchen Fall handelt. Bauer wird verdächtigt, von den jeweiligen Regierungen Geld angenommen und sie im Gegenzug umfassend darüber informiert zu haben, wie die US -Amerikaner ihre Situation einschätzen. So etwas kann Millionen Dollar wert sein, wenn man daran denkt, welche Bodenschätze dort zu finden sind und abgebaut werden können. Können Sie sich so etwas vorstellen?«
    Atze überlegte eine Weile und nickte dann. »Das ist meiner Erfahrung nach sehr gut möglich. Wenn man rumkommt auf diesem Planeten, findet man diese Konstellationen sehr oft. Die Amerikaner sind vollkommen rücksichtslos, wenn es um den Abbau irgendwelcher Ressourcen geht. Davon hängt ihre Industrie ab. Noch viel schlimmer allerdings sind die Chinesen, die bekanntlich schon ganze Staaten in Schwarzafrika wirtschaftlich geschluckt haben.«
    »Wie könnte denn das in Mogadischu ausgesehen haben?«
    »Es war mitten in der Nacht. Ich hatte mit Kiri abends noch ein Glas Wein getrunken, und wir haben Erfahrungen ausgetauscht. Und irgendwann sind wir ins Bett gegangen. Vielleicht um neun Uhr.«
    »So früh?«
    »Na ja, man arbeitet da ja schließlich auch genug. Jedenfalls hat mitten in der Nacht eine Frau geschrien. Ich weiß nicht mehr, wann genau. Das ganze Hotel war wach. Es war wohl ein Mädchen aus der Küche, das nachts nach Hause gehen wollte und über den Toten gestolpert ist.«
    »Und? Hatte Kiri vorher denn schon mal mit ihm geschlafen?«
    »Kann sein, keine Ahnung. Er war ja scharf auf sie, ganz klar. Den ganzen Abend lang war er hinter ihr her. Erst in der Bar, dann beim Essen, dann wieder in der Bar. Na ja, sie sieht ja auch gut aus. Also, mir wäre so was peinlich, so mit heraushängender Zunge und so.«
    »Aber erst einmal war die Polizei im Haus.«
    »Na sicher. Die sind Zimmer für Zimmer abgegangen. Ob irgendjemand was gesehen oder gehört hat.«
    »Und Kiri? Hat sie gesagt, dass vorher was mit dem Agenten war?«
    »Nein. Es war nur komisch, dass sie vollständig angezogen war und bei mir klopfte und mich fragte, was denn da los sei.«
    »Also hat Kiri was mit Ole Bauer gehabt. Sie haben mir doch in Tripolis gesagt, sie wäre auf den auch ganz scharf gewesen, oder?«
    »Ja, kann sein. Sie hat jedenfalls in der Bar gesagt, sie findet ihn süß. Daran erinnere ich mich noch. Aber mehr weiß ich auch nicht.«
    »Sie findet ihn süß?.«
    »Frauen reden doch manchmal so einen Unsinn, oder? Und vielleicht brauchte Kiri ja auch mal was fürs Herz, kann doch sein.«
    »Und sie war nicht erschrocken? Obwohl da unten auf dem Rasen der Ole Bauer lag?«
    »Na ja, sie hat dann gesagt, der sei auch nur so ein Arsch. Daran erinnere ich mich noch. Betriebsunfall, sagte sie.«
    »Betriebsunfall«, hauchte Dehner hingerissen.
    Arthur Schlauf lachte. »Sie ist schon ein hartes Schätzchen, diese Kiri.«
    »Aber Sie

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